Deutsche Börse: Eine Geldmaschine

Die Deutsche Börse hat mit zunehmender Konkurrenz zu kämpfen. Trotzdem bleibt das Unternehmen hochprofitabel und die Aktie attraktiv.

(Lars Erichsen) Mit fast 15 Mrd. Euro ist die Deutsche Börse AG eine der größten Börsen der Welt. Zur absoluten Nummer 1 wäre sie geworden, wenn die im Jahr 2012 angestrebte Fusion mit der New Yorker NYSE Euronext glücklich ausgegangen wäre. Allerdings schoben die Kartellwächter in Brüssel dem Mega-Deal einen Riegel vor und kürzlich wurde diese Ablehnung gerichtlich bestätigt. Die Sorgen wegen eines Quasi-Monopols wären tatsächlich schwer auszuräumen gewesen, denn allein in Deutschland hat die Deutsche Börse einen Marktanteil von rund 80 Prozent.

Allerdings laufen die Geschäfte auch so sehr gut und die Anteilseigner erfreuen sich seit Jahren an einer stattlichen Dividendenrendite zwischen 2,8 und 4,5 Prozent. Das kann sich sehen lassen, zumal das Geschäftsmodell der Deutschen Börse relativ sicher ist. Zwar nehmen die Umsätze tendenziell in schwachen Börsenphasen ab, aber gehandelt wird immer und das Unternehmen verdient kräftig daran.

Chart & Info
Deutsche Börse Aktie
  • WKN / ISIN
    581005 / DE0005810055
  • Marktkapitalisierung
    15,035 Mrd. Euro
  • KGV 2015e / 2016e
    19,2 / 16,6
  • Dividendenrendite 2015e
    2,8 Prozent
  • Kommentar
    Nach starkem Anstieg zu Jahresbeginn ist die Aktie in eine Konsolidierung übergegangen.
  • Meine Einschätzung
    kurzfristig seitw langfristig auf

Wo liegen die Risiken bei der Deutschen Börse?

Auch wenn es vermehrt Bestrebungen einer besseren Regulierung durch die Aufsichtsbehörden gibt, der Zuwachs der Handelsvolumina in sogenannten Dark-Pools scheint unaufhaltsam. Als Dark-Pool bezeichnet man bank- und börseninterne Handelsplattformen für den anonymen Handel mit Finanzprodukten. An diesen Transaktionen verdient die Deutsche Börse natürlich nicht und plant daher mit eigenen Lösungen verlorenes Terrain wieder gutzumachen.

Die japanische Bank Nomura vereint auf ihrer Handelsplattform Chi-X bereits Umsätze in Höhe von 10 Mrd. Euro, Tendenz weiter steigend. Die London Stock Exchange plant mit ihrer neuen Plattform Curve Global der Eurex Marktanteile abzugraben.

Fazit

sprechblase Kurz und kompakt

Lars Erichsen

Selbst unter Berücksichtigung der Unsicherheiten wegen der zunehmenden Konkurrenz durch Dark Pools ist die Aktie der Deutschen Börse nicht zu teuer und größere Rückschläge stellen eher Einstiegsgelegenheiten dar. In einer Ende 2015 veröffentlichen Studie hat Goldman Sachs zum Kauf geraten und das Papier sogar auf ihre „Conviction-Buy-List“ gesetzt, mit einem Kursziel von 110 Euro.

Wenig Zeit?
Wertpapier: Deutsche Börse, Nyse Euronext
Themen: Börsenhandel, Dark Pools