Fresenius-Aktie mit starkem Kaufsignal!
Starke Quartalszahlen und eine Prognoseanhebung treiben die Fresenius-Aktie. Geht die Rallye weiter?
(Stefan Böhm) Der Gesundheitskonzern Fresenius hat im ersten Quartal 2017 glänzend verdient. In den ersten drei Monaten des Jahres stieg der Umsatz um 19 Prozent auf 8,4 Mrd. Euro (Analystenprognose 8,11 Mrd. Euro), während der Gewinn um satte 28 Prozent auf 457 Mio. Euro angesprungen ist. Dabei profitiert Fresenius von einer starken Entwicklung bei den Tochtergesellschaften. Insbesondere bei Kabi läuft es rund. Vor kurzem gab es mit dem US-Generikakonzern Akorn einen 4,75 Mrd. US-Dollar schweren Zukauf, außerdem wurde der Biosimilars-Bereich von Merck gekauft und damit der Einstieg in das Geschäft mit Nachahmermitteln von biopharmazeutisch hergestellten Arzneien eingeläutet.
Auch bei der Dialysetochter FMC gab es eine starke Entwicklung, wenngleich keine überraschende: Die Umsätze legten um 16 Prozent auf 4,55 Mrd. Euro zu, das operative Ergebnis stieg um 31 Prozent auf 651 Mio. Euro. Der Gewinn bei FMC stieg um 17 Prozent auf 249 Mio. Euro. Beim Krankenhausbetreiber Fresenius Helios machte sich der Zukauf der spanischen Klinikkette Quironsalud positiv bemerkbar: Der Umsatz stieg um 41 Prozent auf rund zwei Mrd. Euro – ohne Quironsalud hätte es nur ein Umsatzplus von sechs Prozent gegeben. Das operative Ergebnis legte um 60 Prozent auf 255 Mio. Euro zu (ohne Quironsalud +14 Prozent). Der Unterschied zwischen Helios und Quironsalud macht sich auch in der operativen Marge bemerkbar. Die Marge bei den deutsche Helios-Kliniken beträgt 11,8 Prozent, bei Quironsalud dagegen 15,1 Prozent.
Aktie nach Prognoseanhebung im Aufwind
Doch damit nicht genug. Während die Dialysetochter FMC für das laufende Geschäftsjahr 2017 die im Februar genannten Ziele "nur" bekräftigte, hob die Konzernmutter Fresenius die Jahresprognose an. Bislang rechnete Fresenius mit einem währungsbereinigten Ergebniszuwachs von 17 bis 20 Prozent, nun liegt die erwartete Spanne bei einem Plus von 19 bis 21 Prozent. Keine Änderungen gab es dagegen beim erwarteten Umsatzwachstum, das weiterhin zwischen 15 und 17 Prozent liegen soll.
Die Fresenius-Aktie schaltete nach dem positiven Zahlenwerk und der Prognoseerhöhung heute morgen in den Turbo-Modus: Mit dem Ausbruch über den Widerstand bei 76 Euro und dem bisherigen Allzeithoch bei 77,45 Euro wurde ein charttechnisches Kaufsignal geliefert, das weitere Kursgewinne möglich macht.

- WKN / ISIN
578560 / DE0005785604 - Aktueller Kurs
78,12 EUR - KGV2017e / 2018e
21,9 / 19,8 - Dividendenrendite 2017e
1,0 Prozent - Meine Einschätzung
kurzfristiglangfristig
Kurz und kompakt

Die Zukäufe im Fresenius-Konzern beginnen sich auszuzahlen, das Wachstum nimmt an Fahrt auf. Für die Anleger ist dies eine gute Nachricht. Zugleich muss man allerdings im Hinterkopf behalten, dass Fresenius unter fundamentalen Gesichtspunkten kein Schnäppchen mehr ist – trotz der intakten Wachstumsaussichten. Aus charttechnischer Sicht hat die Aktie ein Kaufsignal gegeben, das für spekulative Anleger einen prozyklischen Einstieg interessant macht.
Themen: Gesundheit, Klinik, Dialyse, Kabi, FMC, Quironsalud, Akorn, Quartalszahlen, Wachstum, Aktie