Denken Sie an die US-Notenbank!
Die Zinspolitik der USA ist wichtiger für die Aktienmärkte als Griechenland.

Gunhild Kloster / pixelio.de
In den letzten Wochen gab es an den Aktienmärkten nur ein Thema: Griechenland. Dabei wurde anscheinend vielfach vergessen, dass die Entwicklung an den internationalen Börsen in den nächsten Monaten und vielleicht sogar Jahren viel mehr von der Geldpolitik in den USA abhängt als von einem global gesehen relativ kleinen Staat wie Griechenland.
Die US-Notenbank hat Angst davor, den Aufschwung abzuwürgen
Sollte die US-Notenbank Fed in den nächsten Monaten stark an der Zinsschraube drehen, dann würde dies nicht nur an der Wall Street zu massiven Kursverlusten führen, sondern vermutlich auch in Europa. Ich denke aber, das werden Fed-Chefin Yellen und ihre Kollegen den Börsianern nicht antun. Es ist nur mit einer langsamen Anhebung des bei 0,25 Prozent liegenden Leitzinses zu rechnen.
Starke Konjunkturdaten aus den USA könnten das aber in Frage stellen und die Spekulationen über eine energischere Straffung anheizen. Das ist durchaus möglich, denn das Gesamtbild der US-Konjunktur ähnelt derzeit dem im Jahr 2014, als die Wirtschaft ebenfalls mit viel Schwung aus einem schwachen Winterhalbjahr kam. In dieser Woche werden vor allem die US-Arbeitsmarktdaten am Donnerstag mit viel Spannung erwartet.
Speziell an der Wall Street würden starke US-Konjunkturdaten - wie gesagt - nicht nur für Freude sorgen, denn dadurch würde die Wahrscheinlichkeit für energische Zinserhöhungen zunehmen.
Kurz und kompakt

Ich denke: Die Notenbanker werden nicht das Risiko eingehen, den Aufschwung abzuwürgen und nur zu einer eher symbolischen Erhöhung des Leitzinses greifen. Bei der Sitzung im September dürfte es soweit sein. Das wird die Börsen nicht nachhaltig ausbremsen. An den Märkten werden die Spekulationen über die Zinspolitik in den nächsten Monaten aber weiter für Turbulenzen sorgen.
Themen: Geldpolitik, Zinserhöhung, USA