Wie auf den Kursrutsch reagieren?
Vielen fällt es gerade nach Kursrückgängen schwer, den richtigen Zeitpunkt für einen Einstieg am Aktienmarkt zu finden.
Kaufen wenn die Kanonen donnern? Diese Börsenweisheit gilt glücklicherweise auch im übertragenen Sinne. Oftmals sind Schwächen an den Märkten gute Einstiegschancen. Denn wie immer übertreiben die Märkte: zuerst nach oben, dann nach unten. Schwierig ist in diesem Zusammenhang nur das Timing. Es fällt schwer, den richtigen Zeitpunkt für einen Einstieg zu finden.
Das bemerken gerade wieder zahlreiche Anleger nach dem „Nein“ der Griechen oder aber nach dem Kursrutsch am chinesischen Aktienmarkt.

Nicht alles auf eine Karte setzen
Dennoch gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, wie Sie sich nach einem Kursrutsch richtig verhalten. Der wichtigste Punkt ist, nicht alles auf eine Karte zu setzen. Steigen Sie nach einem Kursrutsch unbedingt in mehreren Tranchen in den Markt ein.
Wer seine Handelsgeschäfte online erledigt, hat auch keinen Grund, mit den Transaktionskosten zu argumentieren. In der Regel lohnt sich jede vierstellige Wertpapierposition. Über die Auswahl der Handelsplätze können Sie zudem zusätzlich sparen. Hier bietet es sich an, entweder direkt über den Handelsplatz des Brokers oder aber über Xetra zu handeln.
Was ist der Cost-Average-Effekt?
Der Cost-Average-Effekt (Durchschnittskosteneffekt) wird häufig bei der Anlage am Aktienmarkt zitiert. Gemeint ist damit, dass sich bei einer kontinuierlichen Anlage über einen längeren Zeitraum (z. B. mit Hilfe eines Fondssparplans) ein durchschnittlicher Einstiegspreis ergibt. Dieser liegt unter dem höchsten Preis (z. B. nach einer Hausse) und über dem niedrigsten Preis (nach einer Baisse) in einer Anlageperiode.
Der Vorteil ist vor allem psychologischer Natur: Ihnen als Anleger wird die Entscheidung darüber abgenommen, wann der richtige Zeitpunkt zum Einstieg ist. Das verringert die Gefahr, dass Sie sich von einer Euphorie an den Börsen anstecken lassen und zu teuer kaufen oder dass Sie in schwierigen Phasen in eine Schockstarre verfallen und günstige Einstiegskurse verpassen.
Welche Ursachen hat der Kursrutsch?
Ein weiterer sinnvoller Tipp nach einem Kursrutsch ist die Suche nach Ursachen: Sind die Kurse wegen eines kurzfristigen Schock-Ereignisses gefallen? War dieses Ereignis womöglich nur der Auslöser und waren die Märkte schlichtweg überkauft? Die derzeitige Situation in der Eurozone und auch in China spricht Bände. Die Kursgewinne der vergangenen zwölf Monate fielen so deutlich aus, dass jeder Rückschlag gesund ist – und schlichtweg zu normalen Märkten dazu gehört.
Die Bewertung struktureller Probleme ist da schon schwieriger. Während China in der Vergangenheit sehr häufig erfolgreich gegen Vermögensblasen und Marktexzesse vorgegangen ist, könnten sowohl ein Grexit als auch eine „Rettung“ Griechenlands zu einem teuren Präzedenzfall für Euroland und EU werden – in finanzieller und politischer Hinsicht.
Kurz und kompakt

Sie als Anleger tun gut daran, dem Hin und Her rund um Griechenland in den kommenden Wochen noch etwas zuzuschauen und maximal eine erste kurzfristige Position aufzubauen. Auch in China ist die Lage keineswegs sicher. Diese Risiken lassen sich mittels einzelner Tranchen und dem Cost-Average-Effekt jedoch effektiv abmildern.
Themen: Cost-Average-Effekt, Griechenland, Grexit, China