Silber: Wann kommt die Aufholjagd?

Lohnt sich eine Investition in Silber mehr als in Gold?

(Lars Erichsen) Es wird allgemein angenommen, dass Gold und Silber einigermaßen im Gleichschritt marschieren, so war es (fast) immer. Schließlich handelt es sich um die beiden beliebtesten Schmuck- und Anlagemetalle seit Jahrhunderten. So existiert die enge Verbindung zwischen Gold und Silber schon deutlich länger als jede Börse.

Schaut man sich beide Basiswerte aber genau an, dann muss man diese Korrelation derzeit ernsthaft in Frage stellen. Selbst unter Berücksichtigung der Tatsache, dass Silber stets volatiler war als Gold. Schauen wir auf die Details: Gold hat von seinem Allzeithoch rund 32% abgegeben (auf Euro-Basis übrigens nur knapp unter 10%), Silber etwa 70%.

In Ordnung, Silber handelt also mit einem Hebel von circa 2,18 auf die Veränderungen im Goldmarkt? Nicht wirklich bzw. offenbar alles andere als konstant. Vom Tief nämlich hat Gold schon wieder 26% zulegen können, während Silber sich von seinen mehrjährigen Tiefstständen nur etwa 5,6% erholen konnte.



Noch klarer wird diese relative Schwäche durch das Gold-Silber-Ratio. Es beschreibt, wie viele Unzen Silber für den Kauf einer Unze Gold notwendig sind. Mit einem Wert von 90 ist es hoch wie seit über 20 Jahren nicht mehr. Nur 1991 stand es mit 93 noch höher.

Mein Fazit

Für sehr kurzfristige Käufe mag Gold derzeit die interessantere Alternative darstellen, denn "wann" Silber seine Aufholjagd startet, steht in den Sternen. Aus Sicht eines langfristigen Investors erscheinen mir die aktuellen Notierungen zum Aufbau von Positionen aber geeignet.