Es hat ein wenig gedauert, bis die Börsianer Varta entdeckt haben. Anders ist es nicht zu erklären, warum die Aktie in den Jahren 2017 und 2018 bei Kursen um die 23 Euro nur geringes Interesse weckte.
Varta stellt wiederaufladbare Akkus her, die meistens in kabellosen Kopfhörern und Hörgeräten verwendet werden. Die Kunden sind bekannte Unternehmen wie zum Beispiel Google, Bose, Fitbit oder Samsung. Außerdem gibt es eine weitere Sparte für Power & Energy. Darunter sind Speicher für Firmen und den privaten Gebrauch zu verstehen.
Die Energizer-Übernahme verdoppelte den Umsatz
Die Geschäftszahlen von Varta sind nicht schlecht, aber sie passen eigentlich nicht zum rasanten Kursverlauf. Es gibt zwar eine erhebliche Umsatzsteigerung in 2019, die jedoch im Zusammenhang mit einer Übernahme steht. Im Mai hat Varta das europäische Batteriegeschäft von Energizer übernommen und dadurch den Umsatz schlagartig verdoppelt.
Für das Jahr 2020 werden 717 Millionen Euro Umsatz erwartet. Daraus ist ein Gewinn vor Steuern von ca. 100 Millionen Euro möglich. Ausgehend von diesen Eckdaten ergibt sich ein aktuelles KGV von 47. Mit anderen Worten: Die Aktie scheint zu hoch bewertet.
Die aktuell hohe Aktien-Nachfrage kann mit dem Trend zur Nutzung von Lithium-Ionen-Batterien erklärt werden. Außerdem hat Varta bei Kopfhörern und Hörgeräten einen Wettbewerbsvorteil aufgebaut, weil kein anderer Anbieter so kleine und leistungsstarke Akkus in großen Stückzahlen baut.
Geplant ist ein großes Batteriewerk in Deutschland
Die deutsche Bundesregierung verspricht Fördergelder in Höhe von 1 Milliarde Euro für die Massenfertigung von Lithium-Ionen-Batterien. Ziel ist es, eine Unabhängigkeit von chinesischen Lieferanten zu erlangen. Mit Varta möchte man ein großes Batteriewerk in Deutschland aufbauen.
Das klingt vielversprechend und trotzdem hat Varta wegen des finanziellen Risikos weitere Partnerunternehmen hinzugezogen. Für die Varta-Aktie gibt es sechs Analysten-Empfehlungen. Davon sprechen drei eine Kaufempfehlung aus. Zwei empfehlen eine Halteposition und ein Analyst gibt sogar eine Verkaufsempfehlung.
Grafik: Chart der Varta-Aktie (WKN: A0TGJ5)
Überhitzter Aktienkurs fordert bald eine Korrektur
Seit Vartas Börsengang im Oktober 2017 gab es bisher noch keine markante Kurskorrektur. Noch im Jahr 2018 pendelte der Kurs in einer engen Spanne zwischen 18 und 23 Euro. Etwas mehr als ein Jahr später steht der Kurs nun bei mehr als 100 Euro.
Im Chart kann man den explosiven Kursanstieg gut mit einem gleitenden Durchschnitt (MA20) erkennbar machen. Der Abstand zwischen dem Kurs und dem gleitenden Durchschnitt wird immer größer. Wir haben es hier also mit einer überproportionalen Kurssteigerung zu tun. Selbst aus fundamentaler Sicht lässt sich der rasante Kursverlauf nicht mehr erklären.
Mit dem Erreichen des 100-Euro-Kursniveaus werden Gewinnmitnahmen immer wahrscheinlicher. Üblich ist eine Mindestkorrektur von 38% der Anstiegsbewegung. Ausgehend von dem im Chart gekennzeichneten Bereich müsste der Kurs bei ca. 76 Euro landen.
Mein Fazit
Die erste Korrektur der Aktie wird ein Prüfstein für den weiteren Kursverlauf werden. Wenn die Korrektur nicht viel tiefer fällt als 76 Euro, dann ist der Aufwärtstrend weiterhin stark. Nimmt der Kurs eine 50%-Korrektur vor, dann dürfen wir von einer längeren Konsolidierungsphase ausgehen.
Objektiv gesehen, bewegt sich die Aktie weiterhin im Aufwärtstrend. Auch wenn eine Korrektur überfällig ist, bleiben die langfristigen Aussichten bullisch.
(Autor: Christian Lukas)
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