Nachdem Volkswagen seine neuen Finanzzahlen für das erste Quartal vorlegte, konnte die Aktie einen beträchtlichen Kursanstieg verzeichnen. Mit einem Plus von 2,7% stand die Aktie am Donnerstag an der DAX-Spitze.
VW präsentierte überzeugende Quartalszahlen
Der Umsatz kletterte um 3,1% auf 60 Mrd. Euro – das ist nicht selbstverständlich, denn VW kämpft immer noch mit seinem Image als „Umweltsünder“.
Ebenso besitzen Audi und Porsche Verbesserungspotenzial. Beide Luxusmarken konnten ihre Umsätze nicht steigern, weil sie erhebliche Probleme mit der Einführung des Abgas- und Verbrauchprüfungsverfahrens WLTP haben.
Da der Konzern in der jüngsten Vergangenheit so häufig in der Kritik stand, haben sich unsichere Anleger von der Aktie verabschiedet. So gesehen gibt es nur noch wenige Aktionäre, die bereit sind ihre Aktien zu verkaufen. Wie heißt es so schön? „Die Aktien liegen in festen Händen.“ Der jüngste Kursanstieg scheint deshalb gut abgesichert.
Der größte Absatzmarkt liegt in China
Volkswagen kann auf große Erfolge in China verweisen und dort liegt auch die Zukunft für den Autokonzern. In Kooperation mit JAC Motors baut der Konzern nun ein gemeinsames Werk für die Herstellung von E-Autos. Geplant ist eine jährliche Produktionsmenge von 100.000 Stück.
Dazu wird VW sogar gezwungen, denn die chinesische Regierung verpflichtet alle Autobauer zu einer Absatzquote. Autohersteller, die mehr als 30.000 Fahrzeuge in China verkaufen, müssen mindestens 10% der Fahrzeuge mit einem Elektromotor ausstatten.
Weil VW 2018 insgesamt 4,2 Mio. Fahrzeuge absetzte, müssen nun 100.000 reine Elektrofahrzeuge oder 200.000 Hybridfahrzeuge verkauft werden.
Zur E-Mobilität gezwungen
Die chinesische Regierung hat ein Punktesystem entworfen, um die eigenen Vorstellungen durchzusetzen. Sollte VW die vorgegebene Verkaufsquote nicht schaffen, müssen Punkte von anderen Herstellern dazu gekauft werden. Das wäre eine durchaus blamable Situation für einen so großen Autohersteller.
Um das zu umgehen, will VW in diesem Jahr 14 neue Automodelle mit Elektromotoren einführen. Der Plan sieht vor in zehn Jahren rund 22 Mio. E-Autos in China zu verkaufen. Die Hälfte davon soll auch in China produziert werden.
VW besitzt inzwischen eine große Abhängigkeit von China. Fast die Hälfte aller von VW hergestellten Fahrzeuge wird dort verkauft. Für den in den Medien oft zitierten Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer ist deshalb die China-Strategie von VW ohne Alternative.
Kennzahlen für die Aktie von Volkswagen |
WKN / ISIN: |
766403 / DE0007664039 |
Marktkapitalisierung: |
81,629 Mrd. EUR |
KGV 2019e / 2020e: |
5,8 / 5,6 |
Dividendenrendite 2019e: |
3,7 Prozent |
Die Aktie erreicht ein neues Niveau
Der Kurs der VW-Aktie hat einen wichtigen Schritt vollzogen. Seit Mitte 2018 gab es einen ausgeprägten Seitwärtsmarkt, der die Aktie ungewöhnlich lange zwischen 140 und 150 Euro fixierte. Mit den neuen Quartalszahlen konnte die psychologisch wichtige Hürde von 155 Euro als Unterstützung bestätigt werden. Das ist als bullisches Zeichen zu werten.
Im Gesamtbild befindet sich die VW-Aktie jedoch nicht in einem Aufwärtstrend, deshalb ist ein schneller Anstieg zur Widerstandszone ab 180 Euro nicht zu erwarten.
Den aktuellen Anstieg bestätigte die Aktie durch das überdurchschnittliche Handelsvolumen am 17. und 18. April. Es handelt sich also nicht um einen zufälligen Kursausschlag, sondern um echtes Kaufinteresse. Mit der neuen „Elektrostrategie“ des Konzerns besitzt die VW-Aktie außerdem ein hohes Anstiegspotenzial.
Das wird sich allerdings nicht gleich in den nächsten Wochen entfalten können. Für VW wäre es wichtig, in Ruhe an der neuen Ausrichtung des Konzerns zu arbeiten und dann könnte es auch in der zweiten Hälfte des Jahres zu einer Überwindung der Widerstandszone ab 180 Euro kommen.
Mein Fazit
Die Aktie hat einen ersten Schritt gemacht, doch für einen weiteren Kursanstieg ist es wichtig, dass die Aktie nicht wieder unter 155 Euro zurückfällt.
Es ist nur noch ein wenig Geduld erforderlich und alles andere ergibt sich von selbst. Anleger und Trader können Positionen in der Aktie mit einem Stop-Loss bei 153 Euro absichern.
(Autor: Christian Lukas)
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