Liebe Leserinnen und Leser,
der deutsche Aktienmarkt führt zwar
ein gewisses Eigenleben, bei wichtigen
Entscheidungen in den USA orientieren
sich die DAX-Anleger dann aber doch
vor allem an den Vorgaben aus Übersee.
Dies ließ sich wieder einmal am
Mittwoch beobachten: Die US-Notenbank
ließ die Leitzinsen unverändert, die
Aktienmärkte inklusive der DAX
beantworteten den Zinsentscheid und
daraufhin fallende Anleiherenditen mit
deutlich steigenden Kursen. Belastungsfaktoren haben sich nicht in Luft aufgelöst
Letztlich hat sich für den DAX aber
wenig geändert, denn die
Belastungsfaktoren sind immer noch
dieselben (Krieg in der Ukraine und im
Nahen Osten, Inflation, Geldpolitik,
schwache Wirtschaft in China, Polit-Chaos
in den USA), auch wenn sie in der letzten
Woche etwas weniger Beachtung fanden.
Immerhin haben sich die Anleiherenditen am
US-Bondmarkt etwas zurückgebildet, ein
nicht zu unterschätzendes positives
Signal, dessen Signifikanz sich allerdings
erst noch beweisen muss.
Von den Unternehmen kamen in der
letzten Woche oftmals positive
Quartalsbilanzen, die allerdings mit
ebenfalls oftmals sehr vorsichtigen
Geschäftsausblicken garniert waren, was an
der Börse bei den entsprechenden Aktien
meist nicht gut ankam. Betroffen waren
viele kleinere Unternehmen, aber auch ein
Gigant wie Apple blieb mit den Prognosen
für das Dezember-Quartal hinter den
Analystenerwartungen zurück.
Unterstützungen: |
15.000 – 14.580 – 14.150 Punkte |
Widerstände: |
15.265 – 15.650 – 16.000 Punkte |
Meine Einschätzung: |
kurzfristig
seitwärts – langfristig seitwärts |
Aus charttechnischer Sicht hat der DAX in der letzten Woche dennoch ein
positives Lebenszeichen ausgesandt. Für ein neues charttechnisches Kaufsignal
hat es aber noch nicht gereicht, hierfür wäre ein signifikanter Anstieg
über 15.265 Zähler auf Schlusskursbasis nötig.
Mein Fazit
Der DAX hat in der zweiten Wochenhälfte
eine neue Erholungsbewegung eingeleitet.
Noch ist unklar, wie weit die Kraft
reichen wird. Aus charttechnischer Sicht
ist eine Trendwende noch nicht gelungen,
auch aus fundamentaler Sicht bleibt
Vorsicht angesagt. Trotz aller
Belastungsfaktoren ist jedoch auch nicht
ausgeschlossen, dass die Märkte zu einer
Jahresendrallye ansetzen. Flexibilität
bleibt daher in den nächsten Wochen neben
Vorsicht gefragt!
(Autor: Stefan Böhm)
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