Liebe Leserinnen und Leser,

sicherlich haben Sie das Postengeschacher um die Neubesetzung der Führungsjobs in der EU mitbekommen. Eine Bewertung des Theaters ersparen wir Ihnen und uns.

Aus Anlegersicht wohl am wichtigsten ist die Nachfolgeregelung in der Europäischen Zentralbank, denn die Amtszeit von Mario Draghi endet im Oktober. Seine Nachfolgerin soll die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, werden.

Geldpolitik - weiter so!

Zwar ist Lagarde keine Ökonomin, sondern Juristin. Durch ihre langjährige Tätigkeit als französische Finanzministerin und IWF-Chefin ist sie dennoch für den Job qualifiziert, auch weil sie einen guten Ruf als Kommunikatorin hat. Die Vermittlung einer geldpolitischen Entscheidung ist inzwischen mindestens so wichtig wie die Entscheidung selbst.

Nichtsdestotrotz steht die Personalie Lagarde mit hoher Wahrscheinlichkeit für die Fortsetzung des Kurses von Mario Draghi. Die Liquiditätsflut an den Märkten und die Niedrigzinsphase dürften somit weiter anhalten.

Anders hätte es ausgesehen, wenn beispielsweise Bundesbankchef Weidmann auf den EZB-Chefsessel aufgerückt wäre. Der stand jedoch offenbar nicht wirklich zur Debatte.

Ganz sicher ist es jedoch noch nicht, dass Christine Lagarde zur EZB wechselt, denn der Europäische Rat muss der Personalie erst noch zustimmen und könnte das Personalpaket noch zu Fall bringen – das ist zwar sehr unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich.

Aktienmärkte im Aufwind – wie lange noch?

An der Börse kam die Personalie Lagarde gut an. Der DAX konnte sich über 12.500 Punkten festsetzen, er eröffnete sich damit aus charttechnischer Sicht weiteres Aufwärtspotenzial. Allerdings gab es am Freitag einen Rückschlag, weil starke US-Arbeitsmarktzahlen die Hoffnungen auf eine Zinssenkung in den USA dämpften.

Die Frage, wie lange die positive Stimmung noch anhalten kann, muss jedoch erlaubt sein. Zwar wird auch die US-Notenbank FED wieder aufs Gaspedal drücken, doch eine ultraexpansive Geldpolitik alleine löst keine Probleme.

Je länger außerdem die Nullzinsphase anhält, umso schwieriger wird die Lage in der Banken- und Finanzbranche. Auch das schwächere Wirtschaftswachstum und andere Negativfaktoren wie der Brexit und der Handelsstreit werden früher oder später auch an der Börse wieder für Gegenwind sorgen.


Mein Fazit

Die Aussichten auf eine Fortsetzung der lockeren Geldpolitik hat den DAX auf den höchsten Stand des Jahres getrieben. Der nächste Widerstand bei 12.860 Punkten ist nicht mehr allzu weit entfernt, ebenso die runde 13.000er Marke.

Aus charttechnischer Sicht könnte die Rallye daher durchaus weitergehen. Freilich gibt es zahlreiche Gründe, die zur Vorsicht mahnen. Es würde uns folglich nicht überraschen, wenn der DAX seine Wohlfühlphase bald abschließen würde.

(Autor: Stefan Böhm)

2019 hatten die Aktionäre von Tesla nicht viel zu lachen, denn seit Jahresbeginn gab es eine Halbierung des Kurses. Die renommierte Investmentbank Goldman Sachs stufte Tesla sogar auf „Sell“ herunter. Seit dem vergangenen Dienstag hat sich die Stimmung ein wenig aufgehellt, denn im 2. Quartal lieferte Tesla 95.200 Fahrzeuge aus.

Das ist ein Rekordwert, der den Anlegern wieder etwas Vertrauen in die Aktie zurückgeben könnte. Der Chef von Tesla, Elon Musk, denkt am liebsten in großen Dimensionen. Weil die Massenfertigung von Autos aber ein komplexes Geschäft ist, zeigt sich Tesla notorisch unterkapitalisiert.

Mit dem starken 2. Quartal könnte Tesla endlich ein Durchbruch gelungen sein. Wenn sich die Wachstumsdynamik fortsetzen sollte, hätte Tesla gute Chancen schwarze Zahlen zu schreiben. Das sollte sich beim Aktienkurs positiv bemerkbar machen. In meinem Video gebe ich euch eine ausführliche Analyse zu Tesla und nenne auch mein neues Kursziel für die Aktie:

→ Hier klicken und das Video gleich ansehen...

(Autor: Christian Lukas)

TUI ist nach eigenen Angaben der weltweit führende Touristik-Konzern. Das meiste Geld wird mit Hotels, Kreuzfahrten und Veranstaltungen am Urlaubsort verdient.

Früher war einmal das Vermitteln von Reisen die wichtigste Einnahmequelle, aber inzwischen werden daraus nur noch 30% des Umsatzes generiert. Aktuell steht der Kurs der TUI-Aktie unter 9 Euro und damit ist das Unternehmen sehr günstig bewertet Für 2019 errechnet sich auf dieser Basis ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 10.

TUI kämpft mit nicht selbst verschuldeten Problemen

Aufgrund von externen Problemen wurde die Aktie in den letzten Jahren abgestraft. So hält z.B. der Brexit und die Abwertung des Pfunds viele Briten von Urlaubsflügen ab und ein heißer Sommer 2018 führte dazu, dass viele potentielle Urlauber zu Hause blieben.

Als i-Tüpfelchen gibt es noch das Flugverbot für Flugzeuge des Typs Boeing 737 Max. Davon besitzt TUI eine ganze Flotte und der Konzern musste deshalb zwangsweise Ersatzmaschinen mieten. Wie Sie wissen gab es aufgrund von Softwarefehlern Abstürze des Flugzeugtyps mit vielen Toten.

Für TUI entstehen einmalige Kosten, die kurzfristig in der Bilanz wirksam werden. TUI ist der größte Abnehmer des Flugzeugtyps und hat durch dessen Nicht-Einsatzfähigkeit einen finanziellen Schaden erlitten. Der Vorstands-Vorsitzende Joussen geht allerdings davon aus, dass sich von Boeing eine Entschädigung erzielen lässt.

Die Aktie ist günstig und bietet eine Dividendenrendite von 7%

Die genannten negativen Einflussfaktoren sind kurzfristiger Natur und sollten sich wieder beheben lassen. Das Kreuzfahrtgeschäft läuft hervorragend und auch die 737-Flugzeuge werden wieder abheben können.

Die Aktie ist zurzeit historisch günstig bewertet und bietet außerdem eine mehr als stattliche Dividende von 7%. Diese besondere Situation macht einen Turnaround bei TUI möglich und einen Einstieg in die Aktie attraktiv.

Klassische Bodenbildung möglich

Seit Mai 2018 stürzte die Aktie kontinuierlich ab. Das Erstaunliche dabei ist die grundlegende Umkehrsituation, denn der Aktienkurs kam ursprünglich aus einem Aufwärtstrend. Eine sofortige Umkehr, die zu einem Abwärtstrend führt, kommt äußerst selten vor.

Das Handelsvolumen zeigt sich 2019 auf einem überdurchschnittlich hohen Niveau. In solchen Situationen kämpfen Bullen und Bären miteinander, weil sie eine entgegengesetzte Meinung zur Aktie haben.

Das erhöhte Volumen deutet darauf hin, dass eine Bodenbildung möglich wäre. Als zusätzliche Bestätigung ergibt sich über den kurzfristigen Kursverlauf eine W-Formation. Ein typisches Umkehrmuster, das sich in vielen Fällen als zuverlässig erwiesen hat.


Mein Fazit

Es gibt gute Chancen dafür, dass TUI fundamental die Wende gelingt und sich die Geschäftszahlen wieder verbessern. Mutige Trader können jetzt schon die Aktie kaufen und mit einem Stoppkurs bei 7,80 Euro den Trade absichern.

Ein klares Einstiegssignal entsteht aufgrund der Chartsituation allerdings erst, wenn der Kurs von 10,30 Euro überschritten wird. Als Trader muss man also abwägen, ob die Chartsituation es erlaubt, die potentiellen Kursgewinne mitzunehmen. Wer mehr Sicherheit möchte, der sollte ein zusätzliches Long-Signal abwarten.

(Autor: Christian Lukas)

     Video-Tipp

So finden Sie den besten Trend –
Meine Top-Checkliste:

Die Beurteilung eines Trends gehört zu den wichtigsten Aufgaben eines Traders. Das Video zeigt, wie man anhand von Qualitäts-Kriterien den Trend systematisch beurteilt.

Hat man z.B. 3 verschiedene Aktien für ein Investment in der Vorauswahl, dann zeigen die Qualitäts-Kriterien, welche Aktie die höchste Chance bietet.

Als Bonus gib es zum Download meine Checkliste als Excel-Tabelle...

→ Hier geht´s zum Video...

Stefan Böhm
Chefredakteur Böhms DAX-Strategie