Tesla: So schnell kann es gehen... ++ DAX: Auf diese Marke sollten Sie achten!
           Böhms DAX-Strategie vom 8. Juli 2017

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DAX - Auf diese Marke sollten Sie achten!
Wirecard - Erst Opfer von Leerverkäufern, jetzt Kursrakete!
Tesla - So schnell kann es gehen – und zwar abwärts
 
Der DAX bleibt angeschlagen

 

Liebe Leserinnen und Leser,

 

während sich in Hamburg die G20-Führer treffen, wo sie auch über Freihandel und Protektionismus reden werden, plagen die Anleger am Aktienmarkt ganz andere Sorgen:


Die Rendite der zehnjährigen deutschen Bundesanleihe ist am Donnerstag erstmals seit 17 Monaten über die Marke von einem halben Prozent gestiegen.


Damit haben die Anleihemärkte die Bewegung fortgesetzt, die sie seit Mario Draghis Rede in der letzten Woche begonnen hatten. Auch im zweitgrößten Euro-Land Frankreich haben die Renditen angezogen. Vollzieht sich an den Märkten eine Trendwende?


Der DAX hat jedenfalls auch seine Aufwärtstrendlinie gebrochen:

MAIN CAR NAME

Unterstützungen: 12.280 – 12.000 – 11.770 Punkte
Widerstände: 12.500 – 12.800 – 13.000 Punkte
Meine Einschätzung: kurzfristig seitwärts – langfristig aufwärts


Erst ein Fall unter die Unterstützung bei 12.280 Punkten wäre wirklich bedenklich.

 


Anleihe-Renditen steigen nur sehr langsam

 

Wahrscheinlich wird die EZB im September das Auslaufen des Anleiheprogramms 2018 verkünden. Vor diesem Hintergrund sind die steigenden Renditen verständlich. Die Volkswirte der Banken rechnen allerdings nicht damit, dass sich dieser Trend nun schnell fortsetzen wird.


Bis Ende des Jahres sollen zehnjährige Bundesanleihen mit 0,7 Prozent rentieren und damit nur etwas höher als im Moment. Erst in einem Jahr soll die Rendite wieder die Marke von einem Prozent erreichen.

 

Von einem Inflationsausgleich kann aber auch dann noch lange nicht die Rede sein. Auch ich gehe davon aus, dass sich eine Trendwende – wenn sie denn überhaupt kommt – nur sehr langsam und allmählich einstellen wird.

 


Tipp

Machen Sie es wie die Leser des DaxVestor: Profitieren Sie mit Longs auf EUR/USD und Shorts auf den Bund-Future von der Korrektur am Aktienmarkt.

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US-Konjunkturdaten enttäuschen

 

Die Europäische Zentralbank wird bei ihren Erwägungen ganz genau nach Amerika schauen. Dort ist die Notenbank FED mit drei Zinserhöhungen seit Dezember 2016 vorgeprescht. Kritiker geben zu Bedenken, dass die US-Konjunktur noch nicht robust genug für ein Anziehen der Zinszügel ist.

 

Mit Spannung werden daher auch die anstehenden neuen Quartalszahlen der US-Unternehmen erwartet. Im Schnitt rechnen die Analysten für das 2. Quartal mit einem Gewinnwachstum von 6,5 Prozent.


Der Treibstoff für weiter steigende Kurse sind jedoch die positiven Gewinnüberraschungen. Los geht´s ab 14. Juli mit den US-Banken. Bis dahin heißt es also noch abwarten.

 

 

Mein Fazit zum DAX

Höhere Renditen am Anleihemarkt sind zwar einerseits ein Zeichen von etwas Normalität an den Märkten. Andererseits machen steigende Renditen an den Rentenmärkten die Aktienanlage unattraktiver.

Auch wenn die Renditen nur sehr langsam steigen werden, ist diese Entwicklung zumindest keine Stütze für den Aktienmarkt.

Auch aus charttechnischer Sicht ist der DAX angeschlagen. Erst bei einem Bruch der Unterstützung bei 12.280 Punkten, wären jedoch Short-Trades unter Chance/Risiko-Aspekten interessant. Bis dahin heißt es abwarten.

 
 
Wirecard: Übernahmespekulationen!

Der bargeldlose Zahlungsverkehr eröffnet für die Zahlungsdienstleister nach wie vor große Wachstumsgelegenheiten. Dazu trägt nicht nur der Boom im Onlinehandel bei, auch die internationalen Märkte bspw. in Asien bieten enorme Potenziale.

Wirecard aus der Nähe von München ist ein unabhängiger Anbieter von Outsourcing- und White-Label-Lösungen für den elektronischen Zahlungsverkehr. Das Unternehmen ermöglicht es Händlern, elektronische Zahlungen aus allen Vertriebskanälen anzunehmen.

Über eine globale Multi-Channel-Plattform stehen internationale Zahlungsakzeptanzen und -verfahren mit ergänzenden Lösungen zur Betrugsprävention zur Auswahl.

Internationale Expansion

Zugegeben, das alles klingt etwas trocken und wenig spannend. Dennoch sollte man sich davon nicht den Blick auf die Wachstumspotenziale verstellen lassen. Die jüngsten Kooperationen in Indien und China, wo unter anderem eine Partnerschaft mit Weizmann Forex geschlossen wurde, sind richtungsweisend.

Da Weizman Forex auch über eine Anbindung an Western Union verfügt, kann Wirecard nun auch einen Service für sichere Geldtransfers in Indien anbieten – auch für Menschen aus ländlichen Regionen.

Im operativen Geschäft macht sich das Networking positiv bemerkbar. Im 1. Quartal 2017 gab es ein Umsatzplus von 31 Prozent auf 274,9 Mio. Euro, der operative Gewinn (EBITDA) stieg um 31 Prozent auf 81,3 Mio. Euro.

Leerverkäufer haben ihre Short-Positionen bei Wirecard verringert

Die Analysten von Kepler Chevreaux sehen die Wirecard-Aktie sehr positiv und haben ihr Kursziel von 68 auf 80 Euro nach oben gesetzt. Vergessen scheinen auch die Zweifel, die von den Leerverkäufern immer wieder mal über Wirecard gestreut wurden.

Stichwort Leerverkäufer: Laut Bundesanzeiger haben Blue Ridge Capital und Thélème Partners LLP ihre Short-Positionen deutlich verringert. Sollten weitere Leerverkäufer diesem Beispiel folgen, so könnte dies die Aktie weiter nach oben treiben.

MAIN CAR NAME

Kennzahlen für Wirecard
Aktueller Kurs: 60,93 EUR
WKN / ISIN: 747206 / DE0007472060
KGV 2017e / 2018e: 28,0 / 22,2
Dividendenrendite 2017e: 0,3 Prozent
Meine Einschätzung: kurzfristig aufwärts – langfristig aufwärts


Die Aktie von Wirecard hat seit Jahresbeginn fast um 50 Prozent zugelegt
.


Ist die Wirecard-Aktie ein Übernahmeobjekt?

In der letzten Woche kamen neue Gerüchte über Wirecard ins Spiel – diesmal kurssteigernde Gerüchte, die sich am Donnerstag bestätigten. Der US-Kartenspezialist Vantiv kauft den Zahlungsabwickler Worldpay für 8,7 Milliarden Euro. Schon zuvor gab es auch Gerüchte über den dänischen Mitbewerber Nets.

In der Branche ist also etwas ins Rollen gekommen. Mögliche Käufer auch für Wirecard, aktuell mit 7,5 Mrd. Euro bewertet, finden sich schnell: Sowohl Kreditkartenunternehmen wie Visa oder Mastercard zählen zu den potenziellen Interessenten genauso wie Bezahldienste wie Paypal.

Die Wirecard-Aktie profitierte daher von einer Portion Übernahmephantasie und durchbrach den Widerstand bei 60 Euro. Aus charttechnischer Sicht ist nun eine positive Trendfortsetzung zu erwarten.


Mein Fazit

Die Aktie des Bezahldienstleisters Wirecard bleibt für Anleger interessant – jedoch nur für solche mit einer gehörigen Portion Risikofreudigkeit. Zweifelsohne bietet die Bezahldienst-Branche langfristig hohe Wachstumspotenziale. Die Übernahmephantasie ist dabei nur das Sahnehäubchen auf der Torte.

Billig ist die Wirecard-Aktie gemessen an traditionellen Kennzahlen wie dem KGV allerdings nicht mehr. Das jedoch sind Wachstumswerte selten. Sollte sich die Aktie über dem Widerstand bei 60 Euro etablieren, können kurzfristig orientierte Trader zwar auf den Zug aufspringen, sie sollten aber einen Stop-Loss unterhalb der bei etwa 56 Euro verlaufenden Aufwärtstrendlinie setzen.

 
 
Tesla: Warum die Aktie JETZT abstürzt

Zugegeben, der Titel meiner Analyse zu Tesla in der letzten Woche "Warum der Aktie bald der Absturz droht!" war etwas provokant gemeint. Dass es so schnell gehen würde, hätte ich dann doch nicht gedacht. Seit Mittwoch ist die Aktie um 17 Prozent eingebrochen.


Damit wurden mal eben 10 Milliarden Dollar Börsenwert weggewischt:

MAIN CAR NAME

Kennzahlen für Tesla
Aktueller Kurs: 314,92 USD
WKN / ISIN: A1CX3T / US88160R1014
Verlust pro Aktie 17e/18e: -5,75 USD / -0,75 USD
Umsatz 2017e: 11,490 Mrd. USD
Meine Einschätzung: kurzfristig abwärts – langfristig seitwärts


Die Tesla-Aktie hat ihre seit Dezember
bestehende Aufwärtstrendlinie gebrochen.

 


Alles nur heiße Luft?

 

Hat sich also in ein paar Tagen fundamental etwas bei Tesla verändert oder wird nur heiße Luft aus einer extrem nach oben gepushten Aktie herausgelassen? Ich stand dem Tesla-Hype schon immer kritisch gegenüber – nicht weil ich der Idee nichts abgewinnen könnte, sondern weil eine Idee und deren Umsetzung zwei paar verschiedene Schuhe sind.

 

Vor allem der Aufbau einer Massenproduktion im Automobilsektor – davon ist Tesla noch weit entfernt – ist wahnsinnig komplex und verschlingt Unsummen an Geld.


Kein Wunder also, dass bei Tesla Kapitalerhöhungen zum regelmäßigen Ritual gehören wie anderswo das Sahnehäubchen auf dem Kuchenstück.

 

Die "Wachstumsphantasie" bekommt Kratzer

 

Doch was war der Auslöser für den Absturz der Tesla-Aktie in dieser Woche? Manchmal ist die Ursachensuche schwierig. Womöglich war es das enttäuschende Abschneiden der Premium-Limousine "Model S" in einem Crash-Test. Ganz sicher aber trug auch eine skeptische Studie von Goldman Sachs zum Ausverkauf bei Tesla bei.


In der Studie wurde die Sorge zum Ausdruck gebracht, dass die Zahl der Auslieferungen für das Model S und das Model X nicht mehr wachsen werden.

 

Im 2. Quartal 2017 – soviel ist schon bekannt – waren die Auslieferungen um 53 Prozent im Jahresvergleich gestiegen, war dies zugleich ein Rückgang um 12 Prozent im Vergleich zum Vorquartal.


Zwar ist es die offizielle Tesla-Linie, dass die Modelle S und X im zweiten Halbjahr 2017 häufiger ausgeliefert werden, große Sprünge scheint aber der Elektroautobauer selbst auch nicht zu erwarten.


Letztlich also sind es Befürchtungen eines langsameren Wachstums, welche die Tesla-Aktie unsanft auf den Boden der Tatsachen zurückgeführt haben.

 

Goldman Sachs nennt ein Kursziel von 180 Dollar

 

Doch ob die Tesla-Aktie tatsächlich schon am Boden angekommen ist, bleibt abzuwarten. Goldman Sachs sieht aufgrund der Probleme beim Aufbau der Produktion und wahrscheinlich enttäuschender Gewinnmargen ein Kursziel von 180 US-Dollar. Das wäre im Vergleich zum Kurs vom Montag eine Halbierung.


Natürlich muss es nicht so schlimm kommen, doch dass die Tesla-Aktie ein hochspekulatives Papier ist, kann nun wirklich niemanden überraschen.

 

Aus charttechnischer Sicht findet sich das nächste Kursziel bei ca. 258 US-Dollar. Hier verläuft die 200-Tage-Linie. Zugleich wäre dieser Rückgang gerade einmal eine 50prozentige Korrektur der Aufwärtsbewegung, die sich seit Dezember 2016 eingestellt hatte.

 


Mein Fazit zu Tesla

Die Korrektur bei Tesla war überfällig, einzig der Auslöser fehlte. Nachdem die heiße Luft aus dem Kurs nun abgelassen wird, könnte die Korrektur noch ein ganzes Stück weiterlaufen. Ob es wirklich zum Absturz auf 180 US-Dollar kommen wird, wie es Goldman Sachs befürchtet, bleibt dagegen abzuwarten. Sicher wäre eine solche Mega-Korrektur nicht unmöglich.

Bislang jedoch hielten viele Aktionäre Elon Musk und Tesla ohne Murren die Treue, auch wenn unklar ist, wann Tesla jemals Geld verdienen wird. Sollte sich an dieser Grundstimmung etwas verändern, dann muss für die Tesla-Aktie in der Tat Schlimmstes befürchtet werden.

Doch warum sollte eine solche Zeitenwende ausgerechnet jetzt kommen? Sicher nicht, weil ein paar Modelle weniger ausgeliefert werden als bislang angenommen.

Da müssten schon andere Dinge passieren, etwa eine massive Elektrooffensive der traditionellen Hersteller. Die aber ist (noch) nicht in Sicht.

 
Viel Erfolg wünscht

Stefan Böhm
Chefredakteur Böhms DAX-Strategie

Tipp

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