Jemand der sich zum ersten Mal mit der Börse beschäftigt und die Lufthansa-Aktie analysiert, wird begeistert sein hinsichtlich der fundamentalen Daten. Eine Aktie, die man sehr günstig kaufen kann (KGV 5) und dazu noch eine jährliche Dividende von etwa 4,3% abwirft, gibt es selten. Das klingt super, doch es erzählt nur die halbe Wahrheit.
Die Erträge der Lufthansa sind leider nicht so zuverlässig, dass sie von den Börsianern in der Vergangenheit immer positiv aufgenommen wurden. Besonders Personalstreiks führten regelmäßig zu Kursrückgängen, weil in der Streikzeit die Umsätze einbrechen und danach meistens die Personalkosten steigen.
Über die Jahre hat sich durch die häufigen Streiks ein „erpresserisches Potenzial“ aufgebaut. Die Kunden der Lufthansa werden dabei regelmäßig verärgert.
Die Quartalszahlen überraschten positiv
Aktuell gibt es einen Streik der Flugbegleiter, den die Lufthansa-Geschäftsleitung bislang nicht unterbinden konnte. Trotz der unangenehmen Umstände hält die Lufthansa an ihren Jahreszielen fest.
Die neuesten Quartalszahlen vielen besser aus, als es die Analysten erwartet haben. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 2% auf 10,2 Mrd. Euro, während der operative Gewinn um 8% auf 1,3 Mrd. Euro zurückging. Weil die Analysten mit einem noch stärkeren Gewinnrückgang gerechnet haben, wurden die Ergebnisse positiv bewertet.
Nach der Verkündung der Quartalszahlen stieg die Aktie um über 6% an. Anhand der Ergebnisse sieht man mal wieder, wie wichtig die Erwartungshaltung ist. Gehen die Analysten von schlechten Zahlen aus, dann reicht schon mittelmäßiges, um Begeisterung zu entfachen.
Grafik: Chart der Lufthansa-Aktie (WKN: 823212)
„Dinner for One“ bei der Lufthansa-Aktie
Jedes Jahr wird zu Silvester „Dinner for One“ im Fernsehen ausgestrahlt. So ähnlich läuft es auch bei der Lufthansa-Aktie. Das Wertpapier vollzieht fast in jedem Jahr eine Anstiegsbewegung im 4. Quartal.
Ein Kursmuster, das sich mit hoher Wahrscheinlichkeit jährlich wiederholt. Es ist eine saisonale Aufwärtsbewegung, die ungefähr im Oktober beginnt. Im Chart sind die saisonalen Aufwärtsbewegungen mit kleinen Pfeilen gekennzeichnet.
Mit der aktuellen Aufwärtsbewegung wurde der mittelfristige Abwärtstrendkanal verlassen. Hierdurch fühlen sich weitere Marktteilnehmer animiert, die Aktie weiter zu kaufen. In Abhängigkeit zum Kursschwung und des bullischen DAX-Trends kann der Schwung bis 20 Euro reichen.
Dort liegt der nächste Widerstand und ob dieser überwunden werden kann, ist fraglich. Widerstände werden leichter in Aufwärtstrends gebrochen und der momentane Kursschwung reicht noch nicht aus, um einen beständigen Aufwärtstrend auszulösen.
Das grundsätzliche Problem der Lufthansa-Aktie sind die vielen unberechenbaren Kursbewegungen. Selten befindet sich die Aktie in einem kalkulierbaren Trend. Hinzu kommen nicht vorhersehbare Kursstörungen, die zum Beispiel durch Personalstreiks oder steigende Kerosin-Kosten entstehen.
Mein Fazit
Die Lufthansa-Aktie kann kurzfristig weiter zulegen. Ein Kauf sollte allerdings nur mit einem disziplinierten Handelsplan umgesetzt werden. Das bedeutet, bei einer Long-Position ist ein konsequenter Stoppkurs ratsam. Ein erster Anhaltspunkt wäre die Kursmarke von 13,69 Euro.
(Autor: Christian Lukas)
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