DAX: Sind die Börsen-Profis zu pessimistisch? ++ Silber: Nochmal 20% runter? (mit Video)
           Böhms DAX-Strategie vom 16. Januar 2021

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DAX - Sind die Börsen-Profis zu pessimistisch?
Silber - Nochmal 20% runter? (mit Video)
Johnson & Johnson - Bald mit dem besten Corona-Impfstoff?
 

DAX: Luft holen für die nächste Runde?

Liebe Leserinnen und Leser,

Warnsignale für den Aktien-Markt gibt es inzwischen einige. Am Montag hatten wir beispielsweise von den steigenden Anleihe-Renditen in den USA berichtet – ein für Aktien unerfreulicher Trend, denn Anleihen werden im Vergleich zu Aktien attraktiver. Zugleich werden Schulden für Unternehmen teurer. Was uns jedoch noch viel mehr interessiert ist die Frage, ob dadurch das Ende des Bullen-Marktes eingeleitet wird.

Rendite-Anstieg hat vorlaufenden Charakter

Den Trendwenden der Jahre 1987, 1998, 2000 und 2007 ist eines gemeinsam: Allen Korrekturen ging ein Zeitraum von 6 bis 12 Monaten voraus, in denen die Zinsen stiegen. Schon daraus lassen sich wichtige Erkenntnisse gewinnen: Auch wenn der Rendite-Trend sich gedreht hat, so folgt nicht automatisch und sofort eine Wende am Aktien-Markt.

Unter diesem Blickwinkel kann es mit dem DAX also noch ein paar Wochen oder Monate weiter nach oben gehen. Und noch ein wichtiger Punkt: Die Renditen sind immer noch auf einem sehr niedrigen Niveau, die Notenbanken feuern nach wie vor aus allen Rohren.

Auch wenn sich die Erwartungen für die erste Zinserhöhung in den USA wieder etwas nach vorne verlegt haben, so dürfte es bis zum 1. Halbjahr 2023 dauern, bis die FED wirklich ernst macht. Dies zeigen die Daten vom Termin-Markt.

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Unterstützungen: 13.500 – 13.000 – 12.500 Punkte
Widerstände: 14.000 – 14.131 Punkte
Meine Einschätzung: kurzfristig aufwärts – langfristig seitwärts


US-Geldpolitik bleibt expansiv

Und dass bei einem so langen Zeitraum viel Unsicherheit in den Erwartungen enthalten ist, liegt eigentlich auf der Hand. Was passiert, wenn der Arbeitsmarkt sich bis dahin nicht wie erhofft erholt, oder die Konjunktur weiter stottert? Genau, dann kommen die Zinserhöhungen noch später.

FED-Chef Powell hat am Donnerstag klargestellt, dass die FED noch lange nicht an eine Reduzierung der Anleihe-Käufe, geschweige denn an eine Erhöhung der Leitzinsen denkt.

Doch zurück zum DAX. Seit dem Rekordhoch in der letzten Woche gab es nur eine kleine Korrektur. Die neueste Stimmungs-Umfrage des „Handelsblatts“ zeigt zudem, dass die Börsen-Profis pessimistisch sind und auf einen größeren Rücksetzer warten.

Das ist eigentlich eine gute Nachricht, denn je länger der Rücksetzer ausbleibt, umso mehr stehen die Profis unter Druck. Privatanleger sind mehrheitlich übrigens bullisch. Sollten aber die Profis ihre Put-Optionen auflösen (müssen), könnte dies den DAX kräftig antreiben.


Mein Fazit

Der DAX hält sich trotz der Warnsignale auf seinem historisch hohen Niveau und behält das Allzeithoch bei 14.131 Punkten im Blick. Oberhalb von 13.500 Punkten bleibt die Charttechnik im bullischen Bereich, erst unterhalb von 13.500 Zählern werden weitergehende Rücksetzer wahrscheinlich.

Ob es jedoch überhaupt soweit kommt, oder ob die Börsen-Profis auch einen kleinen Rücksetzer schon zum Einstieg nutzen würden, bleibt abzuwarten.

(Autor: Stefan Böhm)

 
 

Silber: Nochmal 20% runter? (Video)

Mittel- bis langfristig ist der Trend in Silber nach oben gerichtet, kurzfristig ergibt sich allerdings ein anderes Bild. Es könnte eine letzte größere Abwärts-Welle folgen, bevor neue Käufer zurück in den Markt kommen.

In diesem Video erläutere ich die Zusammenhänge zwischen dem Metall Silber und den Einfluss-Faktoren US-Dollar sowie Volatilität. Wie immer gibt es die für mich wichtigsten Preis-Marken für Sie:

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Hier geht´s zum Video...

(Autor: Patrik Leuchte)

 
 

Johnson & Johnson: Ausbruch nach oben?

Mit den Impfstoffen von BioNTech/Pfizer und Moderna sind überall auf der Welt inzwischen die Impf-Kampagnen zur Eindämmung des Covid-19-Virus angelaufen. Die neuartigen mRNA-Impfstoffe sind zwar sehr wirksam, aber auch logistisch schwieriger zu handhaben und deutlich teurer als herkömmliche Impfstoffe. Noch dazu sind sie nicht einfach herzustellen und auch noch lange nicht in der benötigten Menge verfügbar. Neue Studien-Daten vom US-Pharma-Konzern Johnson & Johnson machen nun Hoffnung, dass sich bald Entscheidendes ändern könnte.

Zulassung noch im 1. Quartal?

Das Vakzin der Johnson & Johnson-Tochter Janssen ist kein mRNA-Impfstoff, sondern ein sogenannter Vektor-Impfstoff. Die Daten aus der klinischen Stufe II-Studie des neuen Covid-Impfstoffes haben sich als sehr sicher und effektiv erwiesen. Schon in wenigen Wochen werden die Ergebnisse der entscheidenden Phase III erwartet, die für eine Zulassung Voraussetzung sind.

Experten halten es für möglich, dass eine Zulassung sogar noch im 1. Quartal 2021 möglich ist. Neben der Wirksamkeit und Verträglichkeit ist vor allem ein großer Pluspunkt, dass der Impfstoff viel leichter zu verarbeiten, zu lagern und zu transportieren ist als die mRNA-Impfstoffe. Gelagert werden kann er in einem normalen Kühlschrank.

Und: Es ist nur eine Impfung zur Immunisierung notwendig und nicht zwei Impfungen wie bei den Präparaten von BioNTech und Moderna. Will man möglichst viele Menschen impfen, ist das natürlich ein unschlagbares Argument, denn man muss nur halb so viele Dosen produzieren wie die Hersteller der mRNA-Impfstoffe.

Die EU hat bei Johnson & Johnson 400 Mio. Dosen bestellt, das Unternehmen will in diesem Jahr eine Milliarde Dosen herstellen. Dass auch der Preis Berichten zufolge mit 8,50 US-Dollar je Dosis deutlich günstiger ist als bei BioNTech (14,75 US-Dollar) und Moderna (18 US-Dollar), sei nur am Rande erwähnt.

Nicht nur Pharma, sondern auch Konsum-Güter...

Die Aktie von Johnson & Johnson hat nicht erst auf die jüngsten Meldungen sehr positiv reagiert, sondern konnte schon Ende Dezember neue Allzeithochs erreichen. Aus fundamentaler Sicht ist die Aktie mit einem KGV 2021e von über 18 allerdings nicht günstig für ein Pharma-Unternehmen, das neben Arznei-Mitteln auch Konsumgütermarken wie etwa die Babycreme Penaten vertreibt.

Rund die Hälfte des Umsatzes kommt aus der Pharma-Sparte, die andere Hälfte aus dem Konsumgüter-Bereich. Die Dividenden-Rendite von 2,6 Prozent ist zwar ordentlich, aber auch nicht herausragend. In Verbindung mit dem intakten Aufwärtstrend der Aktie wird die Dividende allerdings zu einem Pluspunkt, denn die Anleger können auch auf signifikante Kurssteigerungen hoffen.

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Kennzahlen für die Aktie von Johnson & Johnson

WKN / ISIN: 853260 / US4781601046
Marktkapitalisierung: 425,28 Mrd. USD
KGV 2020e / 2021e: 18,1 / 16,6
Dividendenrendite 2020e: 2,6%


Das sagt die Chart-Technik

Auf den heftigen Kurseinbruch im März 2020 wegen des ersten Corona-Ausbruchs folgte eine ebenso schnelle Kurserholung. Schon im April 2020 hatte die Johnson & Johnson-Aktie die Kursverluste wieder vollständig aufgeholt und so ein lehrbuchmäßiges „V“ im Chart gezeichnet.

Seitdem ging es jedoch mit dem Kurs nur seitwärts. Ende Dezember gelang schließlich der Ausbruch über den Widerstand bei 154,40 US-Dollar und damit der Aufbruch zu neuen Rekorden bei über 160 US-Dollar. Die übergeordnete, seit 2018 eingeschlagene breite Seitwärtskonsolidierung wurde dadurch nach oben aufgelöst, der langfristige Aufwärtstrend ist somit weiterhin intakt.


Mein Fazit

Zwar liegt Johnson & Johnson im Impfstoff-Rennen nicht ganz vorne, allerdings nur auf der zeitlichen Ebene. Wirksamkeit, Produktion, Logistik und Verabreichung sind große Pluspunkte, bei denen der Johnson-Impfstoff den mRNA-Impfstoffen gleichwertig oder überlegen ist. Darauf lassen die bisher bekannten Daten schließen.

Für die Aktie sind dies sehr gute Nachrichten – vorausgesetzt das Vakzin besteht auch die entscheidende Phase III und wird baldmöglichst zugelassen. Der langfristige Aufwärtstrend dürfte sich dann weiter fortsetzen. Sollte es jedoch zu Verzögerungen oder Problemen im weiteren Studien- und Zulassungs-Prozess kommen, müssen auch große Kursrücksetzer einkalkuliert werden.

Danach sieht es derzeit zwar nicht aus, es wäre jedoch fahrlässig, dieses Risiko nicht zu erwähnen. Die Aktie ist zwar nicht mehr billig, kurzfristige Rücksetzer könnten jedoch interessante Einstiegs-Gelegenheiten für Anleger im Pharma-Sektor eröffnen.

(Autor: Stefan Böhm)

 
Viel Erfolg wünscht

Stefan Böhm
Chefredakteur Böhms DAX-Strategie

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