Netflix: Was für eine Fortsetzung der Rallye spricht... ++ DAX: Positive Impulse durch die Quartalszahlen?
           Böhms DAX-Strategie vom 21. Oktober 2017

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DAX - Positive Impulse durch die Quartalszahlen?
Lufthansa - Die beste DAX-Aktie!?
Netflix - Was für eine Fortsetzung der Rallye spricht...
 
DAX: Spanische Spielverderber

 

Liebe Leserinnen und Leser,

die Katalonien-Krise verunsichert weiterhin die Anleger in Europa. Am Wochenende berät die spanische Regierung über „Zwangsmaßnahmen“ gegen die Region Katalonien. Auch die Separatisten treiben die Eskalation weiter.

Dennoch konnte das den DAX bisher nur vorübergehend bremsen, am Donnerstag sackte der Index kurzfristig fast bis auf 12.900 Punkte ab. Anschließend gab es aber wieder positive Impulse von der Wall Street, weil es den Republikanern gelungen ist, wichtige Hürden für die Steuerreformpläne der Trump-Regierung zu beseitigen.

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Unterstützungen: 12.900 – 12.650 – 12.500 Punkte
Widerstände: 13.040 – 13.100 – 13.200 Punkte
Meine Einschätzung: kurzfristig seitwärts – langfristig aufwärts


Der DAX konnte sich nach einem kurzen Abtauchen
wieder in den Bereich der 13.000-Punkte-Marke retten.


Guter Start in die Quartalssaison – jedenfalls in den USA

Daneben standen vor allem die Quartalszahlen im Fokus. Bislang verliefen die Unternehmensberichte überwiegend positiv. Aus dem S&P-500 Index haben bereits über zehn Prozent der Unternehmen (52) ihre Bilanzen vorgelegt und im Schnitt von einem Gewinnplus von 13,3 Prozent und einem Umsatzplus von 6,9 Prozent berichtet.


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In rund drei Viertel der Berichte wurden die Prognosen der Analysten übertroffen.
So kann es weitergehen. Kein Wunder, dass an der Wall Street neue Allzeithochs markiert wurden.

Einige Enttäuschungen in Europa

Auch in Deutschland hat die Quartalssaison mit SAP und Daimler begonnen. Beide Unternehmen konnten nicht wirklich überzeugen, die Aktien hielten sich aber stabil.

Größere Enttäuschungen gab es dagegen bei den europäischen Börsenschwergewichten Unilever und Roche: Beide Titel gaben nach den Quartalszahlen deutlich nach.

 

Mein Fazit

Ist die Bullenparty im DAX vorbei? Aus charttechnischer Sicht lässt sich diese Frage noch nicht eindeutig beantworten. Zwar gibt es Warnsignale, doch erst unter 12.900 Punkten dürfte größere Abwärtsdynamik aufkommen.

Für eine Fortsetzung der Rallye werden allerdings neue Impulse benötigt – sowohl von den Unternehmen, als auch von der Politik, insbesondere in Spanien. Auf dem aktuellen DAX-Niveau sind Spekulationen daher riskant, denn die Gefahr von Fehlsignalen ist nicht wegzudiskutieren.

 
 
Lufthansa: Hebt die Airline weiter ab?

Nach Jahren, in denen sich die Lufthansa vor allem mit sich selbst beschäftigte und z.B. intensive Arbeitskämpfe ausgefochten wurden, schaltet der Konzern wieder auf Expansion.

Nicht nur werden dank freundlicher staatlicher Unterstützung die Filetstücke der bankrotten Air Berlin übernommen, auch bei der ebenfalls insolventen Air Italia würde man gern zuschlagen.

Das zeigt, worauf es im Luftfahrtmarkt hinaus läuft: Der harte Wettbewerb sorgt für eine Konsolidierung der Branche, freundlich gesprochen. Weniger freundlich: Die Starken fressen die Schwachen.

Die Lufthansa jedenfalls zählt wohl zu den Überlebenden im Verdrängungswettbewerb, wie auch der starke Kursanstieg der Aktie in den letzten 12 Monaten unterstreicht:

MAIN CAR NAME

Kennzahlen für Deutsche Lufthansa
Aktueller Kurs: 25,69 EUR
WKN / ISIN: 823212 / DE0008232125
KGV 2017e / 2018e: 6,8 / 7,1
Dividendenrendite 2017e: 2,6 Prozent


Mit einem Plus von mehr als 100 Prozent seit Jahresbeginn
ist die Lufthansa der Top-Performer unter den 30 DAX-Aktien.


Die starke Performance der Aktie hat aber nicht nur mit dem geschickten Ausnutzen der Insolvenz von Air Berlin zu tun, die Ursachen liegen tiefer und betreffen teils die gesamte Branche.

4 Gründe für den Anstieg der Lufthansa-Aktie

1. Die Konjunktur weltweit und speziell auch in Europa hat in diesem Jahr deutlich angezogen und sie dürfte auch in nächster Zeit stark bleiben. Das bringt wachsenden Fracht- und Passagierverkehr und damit mehr Umsatz und Gewinn für die Airlines.

2. Der Ölpreis ist niedrig und damit ist auch der Treibstoff für Flugzeuge günstig, für die Branche ist das ein wichtiger Kostenfaktor.

3. Die Zahl der Konkurrenten sinkt. Der starke Wettbewerb durch Billigflieger und durch die expandierenden Fluglinien aus den Golfstaaten hat dazu geführt, dass "Player" wie Air Berlin aus dem Markt ausscheiden. Damit verbessern sich die Chancen für die Unternehmen, die übrig bleiben.

4. Die Lufthansa hat die schwierigen Jahre dazu genutzt, Kosten zu senken und sich besser aufzustellen, z.B. durch eine Modernisierung der Flotten und einen Ausbau der eigenen Billigflieger-Marke. Die Arbeitskämpfe wurden beigelegt und stören das Geschäft derzeit nicht mehr.

Die 4 Punkte sind eine Erklärung für die Kursexplosion der letzten Monate, aber können sie die Aktie auch weiter nach oben tragen? Möglich, aber eben nicht sicher.

Die Treibstoffkosten könnten steigen, die Wettbewerbsintensität nochmals zunehmen und es kann neue Arbeitskämpfe geben. Um nur einige der Risiken zu nennen.


Mein Fazit

Die Bewertung der Lufthansa-Aktie ist trotz der starken Kursrallye mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis 2018e von 7,1 nicht hoch, es ist sogar das zweitniedrigste KGV aller DAX-Aktien. Das spiegelt die hohen Risiken im Luftfahrtmarkt und die starke Zyklik des Geschäfts wider.

Weiteres Kurspotenzial lässt sich daher daraus nicht ableiten. Allerdings spricht die niedrige Bewertung auch gegen einen Kurseinbruch, das gilt auch für die durchaus nicht zu verachtende Dividendenrendite von 2,6 Prozent.

Charttechnisch steht die Aktie im Bereich von 26 Euro vor einer starken Widerstandszone. Das Allzeithoch bei gut 28 Euro datiert übrigens aus dem Jahr 1998. Kurzfristig gibt es allerdings charttechnisch noch keine Signale dafür, dass die Aufwärtsdynamik zu Ende ist. Trader können daher auf einen weiteren Kursanstieg spekulieren.

Langfristig orientierte Anleger sollten derzeit jedoch nicht auf die Aktie setzen, denn in den letzten 20 Jahren folgten auf starke Rallyes auch immer wieder Kurseinbrüche. Eine Korrektur kann zwar noch etwas auf sich warten lassen, aber sie wird kommen.

 
 
Netflix: Wachstum ohne Ende?

Videostreaming ist das Fernsehen der Zukunft. Diese Erkenntnis ist zwar nicht neu, dennoch dauert es bei manchen Marktteilnehmern länger, bis sich daraus konkretes Handeln ergibt.

Der Walt Disney-Konzern beispielsweise hat die Bedeutung von Videostreaming und Anbietern wie Netflix lange unterschätzt, ehe der Mediengigant kürzlich ein eigenes Angebot auf den Weg gebracht hat.

Dabei exerziert Netflix nicht erst seit gestern vor, welche Zutaten für das Erfolgsrezept notwendig sind. Ein günstiges Basisabonnement, attraktive Inhalte, keine nervige Werbung und eine einfache Bedienbarkeit finden beim Kunden Anklang, das belegen auch die jüngsten Quartalszahlen.

An der Börse spiegelt sich das wieder, die Netflix-Aktie hat in den letzten 12 Monaten um mehr als 80 Prozent zugelegt:

MAIN CAR NAME

Kennzahlen für Netflix
Aktueller Kurs: 195,61 USD
WKN / ISIN: 552484 / US64110L1061
KGV 2017e / 2018e: 156,1 / 86,3
Dividendenrendite 2017e: 0,0 Prozent


Die Netflix-Aktie zeigt in den letzten 12 Monaten einen klaren Aufwärtstrend.
Dabei ging es aber mitunter sehr holprig zu – das wird so bleiben.


Internationales Wachstum

Vor allem die internationale Expansion zahlt sich allmählich aus. Von den rund 5,3 Mio. neuen Abonnenten, die Netflix im 3. Quartal dazugewonnen hat, kamen nur 850.000 vom US-Markt, während 4,45 Millionen durch das internationale Geschäft beigesteuert wurden.

Netflix übertraf somit nicht nur die eigene Prognose (+4,4 Mio.), sondern liegt auch deutlich über der Vorhersage der Wall-Street-Analysten (+4,5 Mio.). Die Zahl der aktiven Netflix-Kunden ist auf 109,3 Mio. Nutzer gestiegen.

Der Vorstand rechnet weiter mit hohen Kosten

Zwar konnte Netflix auch bei Umsatz und Gewinn überzeugen, aber beim Gewinn wurden die Prognosen der Analysten knapp verfehlt. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 30 Prozent auf 2,99 Mrd. US-Dollar (Prognose: 2,97 Mrd. US-Dollar). Der Gewinn pro Aktie mit 29 US-Cent blieb jedoch unter den Erwartungen (32 US-Cent).

Dennoch kann Netflix das Quartalsergebnis als Erfolg verbuchen, denn es gelang eine erhebliche Gewinnsteigerung. Im Vorjahresquartal lag der Gewinn noch bei 0,12 US-Dollar je Aktie, im Vorquartal bei 0,15 US-Dollar je Aktie.

Die von vielen Analysten oft kritisierten hohen Kosten für Eigenproduktionen und Marketing sind freilich der Preis des Erfolgs. Im 3. Quartal gab es deswegen einen negativen freien Cashflow von 465 Mio. US-Dollar.

Daran wird sich auch so bald nichts Wesentliches ändern, denn auch für 2018 kündigte das Unternehmen Investitionen in Höhe von sieben bis acht Mrd. US-Dollar in eigene Inhalte an.

Das gute Angebot entscheidet über den Erfolg

Im letzten Quartal starteten zahlreiche neue Serien, darunter Ozark, Marvel’s The Defenders, Star Trek Discovery und neue Staffeln von Narcos, Stranger Things und Fuller House. Letztlich ist es die Mischung und große Vielfalt, wegen der viele Kunden bereit sind, den Abobeitrag von 9,90 Euro im Monat zu entrichten.

Die kürzlich angekündigte Erhöhung der Abopreise für bestimmte Abomodelle dürfte das Kundenwachstum kaum bremsen, jedoch einen nicht unerheblichen Beitrag zur Finanzierung leisten. Ob 9,90 Euro oder 10,90 Euro im Monat – ein Netflix-Basisabo kostet immer noch weniger als ein Kinobesuch.

Auch im 4. Quartal rechnet Netflix mit anhaltendem Wachstum. So sollen weitere 6,3 Mio. Abonnenten dazukommen. Geht die Unternehmensplanung auf, dann wird Netflix Umsätze in Höhe von 3,3 Mrd. US-Dollar und einen Gewinn pro Aktie von 0,41 US-Dollar verbuchen.


Mein Fazit

Netflix hat es den Kritikern wieder einmal gezeigt. Das anhaltende Wachstum dürfte die Aktie auch weiterhin antreiben. Dabei dürfen Sie allerdings nicht vergessen, dass die Aktie unter fundamentalen Bewertungsgesichtspunkten alles andere als günstig ist und zudem auch volatile Kurssprünge eingerechnet werden müssen.

Kurzfristige Kursrückschläge könnten daher interessante Einstiegsgelegenheiten eröffnen. In meinem Premiummagazin DaxVestor habe ich im Investor-Depot im August mit einem Bonuszertifikat auf Netflix gesetzt. Leser können sich bereits über ein Kursplus von 12,9 Prozent freuen, weitere Kursgewinne sind möglich.

 
Viel Erfolg wünscht

Stefan Böhm
Chefredakteur Böhms DAX-Strategie

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