Börsianer mögen keine Überraschungen - und wenn doch, dann bitte, nur positive. Der Konsumgüterhersteller Beiersdorf stellte Ende Februar seine neuen Investitionspläne vor. Zukünftig will Beiersdorf jährlich 70 bis 80 Mio. Euro in das Strategieprogramm CARE investieren.
Der Konzern erhofft sich damit bis zum Jahr 2023 ein überdurchschnittliches Umsatzwachstum von 4 bis 6%. Mit dem gesteigerten Umsatz soll dann die operative Gewinnmarge auf 16 bis 17% steigen.
Die Pläne kamen bei den Börsianern zuerst nicht gut an und so brach der Kurs um mehr als 10% ein. Wegen der hohen Ausgaben rechnete man sogar mit einer sinkenden Profitabilität. Bisher bestätigte allerdings Beiersdorf seine Jahresprognose.
Die Beiersdorf-Produkte sollen sich von der Konkurrenz abheben
Beiersdorf hält an seinem Innovationskurs fest und will sich aus dem hart umkämpften unteren bis mittleren Preissegment verabschieden. In jedem Drogeriemarkt gibt es zum Beispiel viele Deos oder Lotionen. Sie sind mehr oder weniger untereinander austauschbar und unterscheiden sich nur noch durch den Duft. Dementsprechend bedarf es einer Produktdifferenzierung. Nur so lassen sich höhere Preise dauerhaft durchsetzen.
Die Konzernleitung geht davon aus, dass sich die Konsumgüterindustrie in einem Umbruch befindet. Deshalb will Beiersdorf sein Geschäftsmodell anpassen. Mit der Strategie CARE sollen fünf Ziele verfolgt werden:
1. Erschließung neuer Wachstumsmärkte
2. Stärkung der Hautpflegeprodukte
3. Beschleunigung der Digitalisierung
4. Kontinuierliche Produktionssteigerungen
5. Erhöhtes gesellschaftliches Engagement
Nachdem die Börsianer die neuen Nachrichten verdaut hatten, stieg der Kurs mit einer überraschenden Kontinuität an. Es wurde sogar gegen den zuletzt eher schwachen allgemeinen Börsentrend ein neues Allzeithoch markiert.
Anscheinend haben die Börsianer die Notwendigkeit akzeptiert und preisen die zukünftige Gewinnerhöhung bereits in den Aktienkurs ein.
Eine übertriebene Anstiegsbewegung?
Obwohl der langfristige Aufwärtstrend intakt ist, fehlte auf kurz- und mittelfristiger Basis häufig die Trendstärke. Jede dynamische Aufwärtsbewegung wurde kurze Zeit später kräftig korrigiert. Das Kursverhalten passt zu einem konservativen Konsumgüterhersteller.
Bemerkenswerterweise gelang es Beiersdorf seinen Umsatz von Jahr zu Jahr zu steigern. Auf Basis der langfristigen Betrachtung ist deshalb auch der Aufwärtstrend gerechtfertigt. Ebenso ist die relative Stärke zum DAX erwähnenswert.
Insgesamt ist die Aktie aber nicht mehr günstig zu haben. Mit einem KGV von 30 wird sie wie ein starkes Wachstumsunternehmen bewertet. Auch wenn die Zukunftsaussichten gut sind und neue innovative Produkte entwickelt werden, gibt es für die Aktie aus fundamentalen Gründen einen Korrekturbedarf.
Mein Fazit
Das nächste Kursziel der Aktie beträgt 116 Euro. Anschließend wäre eine Korrekturbewegung in Richtung der im Chart eingezeichneten Unterstützungszone zwischen 100 und 102 Euro notwendig. Ohne Ruhephase des Kurses würde sich ein höheres Rückschlagspotenzial aufbauen.
Solange der Kurs allerdings über 100 Euro bleibt, gibt es keinen Anlass das Wertpapier zu verkaufen. Langfristig gesehen sollte der Kurs ansteigen.
(Autor: Christian Lukas)
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