Der chinesische Netzwerkausrüster Huawei wurde von den USA auf die „Schwarze Liste“ der gefährlichen Auslandsunternehmen gesetzt, das hat weitreichende Konsequenzen.
So kann Huawei seine Leistungen im Bereich der Telekommunikation in den USA nicht mehr anbieten. Selbst beim Betriebssystem in Smartphones kann Huawei künftig nicht mehr auf das bekannte Android-Updates von Google zurückgreifen.
Eigentlich kann die chinesische Regierung solche Maßnahmen nicht ignorieren. Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass in China über eine heftige Gegenreaktion diskutiert wird. Die gegenseitigen Wirtschaftsattacken könnten weiter eskalieren.
China ist für Apple ein wichtiger Absatzmarkt und Produktionsort
Es könnte daher nur eine Frage der Zeit sein, bis der Apple-Konzern vom politischen Schlagabtausch getroffen wird. Apple lässt seine Smartphones in China bei Foxconn herstellen. Falls dort die Produktion behindert oder schlimmstenfalls eingestellt würde, wäre der Schaden für Apple immens. Doch auch als Absatzmarkt ist China für Apple wichtig.
Die Investment-Bank Goldman Sachs hat ausgerechnet, dass Apple bei einem kompletten Verbot seiner Produkte in China bis zu 30% seines Gewinns verlieren könnte. Das wäre eine Größenordnung von knapp 18 Milliarden US-Dollar.
Apples Umsatz und die entsprechende Marge ist in China besonders hoch. Donald Trump spielt mit dem Feuer und riskiert viel. US-Unternehmen wie Apple haben beim Handelskrieg daher viel zu verlieren.
Droht ein Boykott der chinesischen Verbraucher?
Eine weitere Eigenheit sollte man nicht unterschätzen. Die Chinesen besitzen viel Nationalstolz und wer in China zurzeit mit einem iPhone in die Öffentlichkeit geht, der wird missbilligend angeschaut. Unter Managern ist das Huawei-Smartphone schon ein Zeichen des Patriotismus.
Apple verkauft mit seinem iPhone nicht nur ein Smartphone, sondern auch Lifestyle. Das Image ist besonders wichtig, um ein Smartphone überhaupt im hochpreisigen Segment verkaufen zu können. Wenn der Handelskonflikt länger andauert, könnte sich daraus eine generelle iPhone-Abneigung der Chinesen entwickeln. Die Marke wäre praktisch in China erledigt.
Kennzahlen für die Aktie von Apple |
WKN / ISIN: |
865985 / US0378331005 |
Marktkapitalisierung: |
826,629 Mrd. USD |
KGV 2019e / 2020e: |
15,9 / 14,1 |
Dividendenrendite 2019e: |
1,7 Prozent |
Noch ist der Aufwärtstrend ungebrochen
Auch nach den mehrwöchigen Kursverlusten befindet sich die Apple-Aktie weiterhin im langfristigen Aufwärtstrend. Die Dynamik, mit der die untere Linie des Trendkanals angepeilt wird, ist besorgniserregend.
Es gibt bei 170 US-Dollar eine Unterstützungszone, die den abwärtsgerichteten Kursschwung reduzieren müsste. Im Idealfall prallt der Kurs dort ab und beginnt eine bullische Gegenbewegung. Diese Möglichkeit kann man durchaus in Betracht ziehen, wenn es keine politischen Gegenmaßnahmen von chinesischer Seite gibt.
Sollte aber die oben beschriebene Eskalation eintreffen, dann wäre der aktuelle Kurs viel zu hoch angesetzt. Aus charttechnischer Sicht ergäbe sich dann ein Kursziel von 130 US-Dollar im September.
Mein Fazit
Apples Zukunft hängt vom iPhone und daher auch vom Handelskrieg ab. Das beschriebene Szenario wäre allerdings der Worst-Case und so muss es natürlich nicht kommen. In jedem Fall sollte Apple schon einmal über einen neuen Produktionsstandort nachdenken.
Apple ist eines der Vorzeigeunternehmen in Amerika und in der Vergangenheit war jeder Kursverlust eine interessante Einstiegschance für den Kauf der Aktie. Aus aktueller Sicht kann man die Apple-Aktie Anlegern jedoch nicht ans Herz legen, weil der Handelsstreit weiter eskalieren kann. Anleger sollten die Unterstützung bei 170 US-Dollar im Blick behalten.
(Autor: Christian Lukas)
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