Der französische Energiekonzern Total S.A. zählt zu den größten Industrieunternehmen der Welt. In mehr als 30 Ländern fördert man Öl und Gas aus dem Erdreich. Aber das ist nicht alles: Total hat sich vor allem durch Übernahmen in den letzten Jahren auch eine starke Position im Bereich der Erneuerbaren Energien aufgebaut. |
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In den vergangenen zweieinhalb Jahren konnte der Unternehmenswert stark gesteigert werden, genauer gesagt um 50 Prozent. Der Hauptgrund dafür liegt im gestiegenen Ölpreis. Als Ölförderer mit einem hohen Anteil an Fixkosten und relativ geringen variablen Kosten ergeben sich durch den hohen Ölpreis praktisch gehebelte Gewinne. Ein Ende ist noch nicht erkennbar, denn der Trend läuft beständig.
Der Ölmarkt ist ein politischer Markt
Der Ölpreis wird jedoch nicht nur durch die aktuellen Produktionsmengen bestimmt, der größte Einfluss kommt durch politische Faktoren. So sind zum Beispiel die Krise im wichtigen Ölförderland Venezuela oder der Konflikt zwischen dem Iran und den USA ständige Ölpreistreiber.
Aber auch der Konflikt zwischen dem Iran und Saudi-Arabien sorgt für Risikoaufschläge. Die Börsianer gehen ständig von einem Engpass in der Ölversorgung aus.
Inzwischen gibt es so viele Problemherde, dass es irgendwo tatsächlich zu einem Engpass kommen müsste. Jedenfalls wirkt der Ölmarkt extrem nervös.
Aktuell steht der Kurs für die US-amerikanische Ölsorte WTI bei ca. 70 US-Dollar pro Barrel. Die meisten Experten gehen davon aus, dass bei einer Krise sehr schnell 100 US-Dollar erreicht werden können:
Der Future auf die US-Ölsorte WTI befindet
sich in einem aufwärts gerichteten Trandkanal.
Politik sorgt für starke Schwankungen beim Ölpreis
Die Risiken sind durch geopolitische Ereignisse sehr hoch. Irgendwann wird es bestimmt einen Versorgungsengpass geben. Passend dazu entsteht dann Ölknappheit.
Wie schnell so etwas gehen kann, konnte man kürzlich beim Zwischenfall im Roten Meer erkennen. Jemenitische Huthi-Rebellen schossen auf zwei Öltanker aus Saudi-Arabien, woraufhin Saudi-Arabien kurzfristig sämtliche Öltransporte stoppte. Prompt stieg der Ölkurs an.
Kennzahlen für die Aktie von Total |
Aktueller Kurs: |
54,36 EUR |
WKN / ISIN: |
850727 / FR0000120271 |
Marktkapitalisierung: |
164,985 Mrd. EUR |
KGV 2018e / 2019e: |
12,1 / 11,1 |
Dividendenrendite 2018e: |
4,80 Prozent |
Die Bullen sind bei Total am Drücker
Der Chart der Total-Aktie wirkt sehr vielversprechend. Der Aufwärtstrend wird durch zwei markanten Aufwärtswellen angetrieben, wobei sich die beiden Wellen im Kursmuster unterscheiden. Die erste Welle (mit rotem Pfeil gekennzeichnet) verlief noch zäh.
Insgesamt zeigte die Kurswelle zwar eine steile Aufwärtsbewegung, aber man sieht anhand des breiten Kurskanals, wie sehr Bullen und Bären miteinander gekämpft haben. Jede grüne Candlestick wurde mit einer großen roten Candlestick beantwortet.
Der wesentliche Unterschied lag im Handelsvolumen. In der Aufwärtsbewegung entstand mehr Kauf-Power, wodurch der Kurs nach oben gedrückt wurde.
Innerhalb der zweiten Aufwärtswelle hatten es die Bullen deutlich leichter. Obwohl mit dem höheren Kurs eigentlich die Bären stärker werden sollten, haben sie sich zurückgezogen. Dieser Umstand macht den Chart aus aktueller Sicht bullisch. Das Kursziel sollte bei mindestens 60 Euro liegen.
Mein Fazit
Der Kursverlauf der Total-Aktie wirkt befreit. Es scheint so, als ob niemand es wagen würde, von fallenden Ölkursen auszugehen. Infolgedessen gibt es leichtes Spiel für die Total-Aktie. Bei bullischen Nachrichten steigt die Aktie, und bei bearischen Nachrichten tritt sie auf der Stelle.
(Autor: Christian Lukas)
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