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Amazon-Aktie nach Zahlen unter Druck

Mehr Umsatz, weniger Gewinn: Verlieren die Anleger mit Amazon die Geduld?

Amazon Prime

(Stefan Böhm) Nach den letzten guten Quartalsergebnissen von Amazon, bei denen nicht "nur" Umsatzwachstum, sondern auch Gewinnzuwächse veröffentlicht wurden, waren die Erwartungen an die am Donnerstag Abend angekündigte Bilanz für das zweite Geschäftsquartal 2017 hoch. Wie sich jetzt zeigt, offensichtlich zu hoch, denn Amazon ist in bereits überwunden geglaubte Muster zurückgefallen. Der Umsatz zieht kräftig an, die Kosten der Expansion lassen den Gewinn jedoch dahinschmelzen wie Butter in der Sonne.

Der Umsatz legte dagegen von April bis Juni um 25 Prozent auf 37,96 Mrd. US-Dollar zu, 820 Mio. US-Dollar mehr als von den Analysten prognostiziert. Der Gewinn pro Aktie von 0,40 US-Dollar blieb allerdings weit hinter der Prognose von 1,02 US-Dollar zurück. Grund für den Gewinneinbruch ist ein massiver Anstieg der Kosten im zweiten Quartal um 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Üblicherweise steigen die Kosten erst im zweiten Halbjahr an. Die Kostenexplosion ist jedoch nicht darauf zurückzuführen, dass sich Amazon früher als gewöhnlich auf das Weihnachtsgeschäft vorbereitet, sondern darauf, dass die Ausgaben für Technologie und Video-Inhalte sowie die Investitionen in das Cloudgeschäft (Amazon Web Services, AWS) deutlich nach oben gefahren wurden. Auch in die eigene Lieferinfrastruktur wurde investiert.

Amazon-Aktie: Kaufgelegenheit?

Mit dem Kauf der Bio-Supermarktkette Whole Foods Market baut Amazon sein Geschäft mit frischen Lebensmitteln aus, zugleich sollen bis Mitte 2018 mehr als 130.000 neue Stellen geschaffen werden. Auch dieser neue Amazon-Geschäftsbereich kostet also zunächst viel Geld. Amazon ist allerdings bekannt dafür, viel Geld für neue Geschäftsfelder auf Kosten des Gewinns auszugeben. Bei Investoren stieß dieses Vorgehen in der Vergangenheit zwar immer wieder auf Kritik, was die Anleger jedoch nicht davon abhielt, die Amazon-Aktie zu kaufen und auf Hochs von über 1.000 US-Dollar zu treiben. Die Frage ist jedoch: Verlieren die Anleger allmählich die Geduld mit Amazon?

Zumindest kurzfristig scheint dies der Fall zu sein, die Amazon-Aktie verlor heute deutlich an Boden und ist an den Support bei 1.000 US-Dollar zurückgefallen. Schaut man sich den Chart jedoch etwas längerfristig an, so sieht man, dass die Aktie nur in die Mitte des aktuellen Aufwärtstrendkanals zurückgefallen ist. Derzeit ist die Aktie somit nur in eine kurzfristige Korrektur eingeschwenkt – eine charttechnisch normale Reaktion. Von einer Trendwende nach unten sind wir im Moment jedoch noch weit entfernt. Erst ein Break des Supports bei 980 US-Dollar wäre ein ernsthaftes Warnsignal, das einen größeren Kursrückgang einleiten könnte.

Chart & Info
Amazon.com-Aktie
  • WKN / ISIN
    906866 / US0231351067
  • Aktueller Kurs
    1.012,50 USD
  • KGV2017e / 2018e
    156,2 / 92,4
  • Dividendenrendite 2017e
    0,0 Prozent
  • Meine Einschätzung
    kurzfristig ab langfristig auf

Fazit

sprechblase Kurz und kompakt

Amazon expandiert weiter in neue Geschäftsbereiche und investiert sehr viel Geld in Inhalte und Infrastruktur. Die hohen Kosten belasten allerdings den Gewinn. Manche Anleger mögen geglaubt haben, dass diese Phase der Unternehmensentwicklung vorbei ist. Dies ist allerdings nicht der Fall, eine Investition in die Amazon-Aktie ist nach wie vor ein Investment in einen Wachstumswert. Langfristig bleibt die Aktie weiterhin sehr interessant. Eine weitergehende Korrektur könnte daher eine interessante Einstiegsgelegenheit eröffnen.

Stefan Böhm
Wenig Zeit?
Wertpapier: Amazon.com
Themen: Gewinneinbruch, Umsatzwachstum, Kosten, Whole Foods, Cloudgeschäft, Videostreaming, Prime, Aktie
Bildquellen:
© Amazon.com
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