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Covestro: Erfolgreicher Börsengang?

Die Abspaltung von Bayer könnte selbst zum Kandidaten für den DAX werden. Sollten Sie die Aktie zeichnen?

Bayer
Der Bayeraktie nutzt das IPO von Covestro bislang wenig, was vor allem am schlechten Marktumfeld liegt. Bei einem Erfolg des Börsengangs könnte sich das aber ändern.

Bayer bringt unter dem Namen Covestro seine Chemiesparte separat an die Börse. Covestro produziert Kunststoffe sowie Lacke und Klebstoffe, hat 14.100 Mitarbeiter und erzielte 2014 einen Umsatz von 11,65 Mrd. Euro sowie einen Betriebsgewinn von 1,19 Mrd. Euro.

Bis zum 30.09. können Anleger die Aktien zeichnen. Der Börsenwert beliefe sich auf etwa 10 Mrd. Euro, was mehr ist, als einige DAX-Werte auf die Waage bringen können. Das macht Covestro auf lange Sicht zum DAX-Kandidaten.

Info

info Kurzinformation zum Börsengang von Covestro

  • ISIN / WKN DE0006062144 / 606214
  • Bookbuilding-Spanne 26,50 - 35,50 EUR
  • Streubesitz 34 bis 40 Prozent
  • Start Börsenhandel 02.10.2015
  • Emissionsvolumen 2,5 Mrd. EUR
  • Halteperiode für Altaktionäre 180 Tage
  • Marktkapitalisierung circa 10 Mrd. EUR
  • Konkurrenten u.a. BASF, Evonik, LyondellBasell

Covestro auf den Spuren von Lanxess?

Damit könnte Covestro den Weg von Lanxess nachvollziehen. Unter diesem Namen hat Bayer 2005 seine Kautschuksparte an die Börse gebracht. Lanxess konnte schließlich in den DAX aufsteigen und seine Aktionäre zeitweise mit hohen Kurssteigerungen erfreuen.

Seit 2010 ging es aber mehr oder weniger nur noch seitwärts. Vor kurzem ist die Aktie wieder aus dem DAX abgestiegen. Ist Lanxess ein gutes Beispiel? Wird auch Covestro zu einem Erfolg für Anleger und sollten Sie die Aktie zeichnen? Kurze Antwort: Nein. Wahrscheinlich werden Sie die Aktie zu einem späteren Zeitpunkt günstiger bekommen.

Info

info Wird das IPO von Covestro zum Erfolg? Pro und Kontra

Für Covestro spricht:

  • vergleichsweise günstige Bewertung der Aktie
  • „Vorgänger“ Lanxess war ein Erfolg
  • Aktie ist auf Sicht ein DAX-Kandidat

Gegen Covestro spricht:

  • Emissionserlös fließt an Bayer
  • relativ geringe Profitabilität
  • hohe Schulden werden von Bayer mitgenommen
  • schwierige Konjunkturlage kann den Kurs drücken

Das Geld aus dem Covestro-IPO fließt an Bayer

Das liegt nicht unbedingt daran, dass der Ausgabepreis der Aktien zu hoch ist, im Gegenteil er ist vernünftig. Die angestrebte Börsenbewertung von circa 10 Mrd. Euro entspricht etwa dem Jahresumsatz, während Bayer selbst mit dem 2,2fachen des Umsatzes bewertet wird.

Auch auf den operativen Gewinn bezogen, der 2015 bei ungefähr 1,5 Mrd. Euro liegen soll, entspricht die Bewertung der anderer Chemieaktien. Aber Bayer führt mit Covestro nicht gerade seine schönste Tochter auf den Markt. Gewinnmarge und Wachstum im Chemiegeschäft sind deutlich niedriger als in den anderen Bereichen.

Nicht zu vergessen: Covestro würde unter einer weiteren Konjunkturabschwächung leiden. Auch sollte sich niemand einen Schub durch den Börsengang für Covestro erhoffen. Den Schub bekommt nur Bayer, denn die Einnahmen aus der Kapitalerhöhung fließen an den Mutterkonzern. Zur Begleichung von Schulden

Fazit

sprechblase Kurz und kompakt

Der Ausgabepreis der Covestroaktien ist angemessen, auch wenn er am oberen Ende der Bookbuilding-Spanne liegen sollte. Anleger, die die Aktie zeichnen, machen nicht wirklich etwas falsch. Zumal Covestro eine hohe Ausschüttungsquote zugesichert hat und sich als Dividendenwert etablieren will.

Allerdings sollten Sie sich gut überlegen, ob Sie mit Ihrem Geld wirklich die Schulden von Bayer bezahlen wollen. Denn um nichts anderes geht es bei diesem Börsengang. Zyklische Aktien wie Covestro schwanken stark und die Wahrscheinlichkeit ist nicht gering, dass die Aktie auch einmal unter den Ausgabepreis fällt.

Dr. Detlef Rettinger
Wenig Zeit?
Wertpapier: Covestro, Bayer, Lanxess
Themen: Börsengang, IPO, Abspaltung, Spin-Off, DAX-Kandidat, Chemie, Kunststoffe
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