++ Most Wanted – Über diese Aktien spricht der Markt! --> Heute gratis sichern ++

Kuka-Aktie: Kommt ein Gegenangebot?

Das chinesische Übernahmeangebot für Kuka ist umstritten. Kommt ein europäisches Gegenangebot?

Kuka Industrieroboter

(Stefan Böhm) Der Augsburger Kuka-Konzern ist bereits seit 1898 am Markt aktiv und hat sich im Laufe dieser langen Geschichte mehrfach selbst erfunden. Eine große Umwälzung findet auch jetzt wieder statt, denn Kuka gilt als einer der großen Profiteure von Industrie 4.0. Darunter versteht man die vierte industrielle Revolution. Die industrielle Produktion wird hierbei mit der modernsten Informations- und Kommunikationstechnologie verzahnt. Kennzeichen ist der Einsatz von Internettechnologien zur Kommunikation zwischen Menschen, Maschinen und Produkten.

Dass Industrie 4.0 die Zukunft der industriellen Produktion darstellt, hat sich auch bis nach China herumgesprochen, denn seit Mitte Mai gibt es ein Übernahmeangebot des chinesischen Haushaltsgeräteherstellers Midea. Der Konzern bietet 115 Euro je Kuka-Aktie und ist bestrebt, einen Anteil von 30 Prozent zu erreichen. Die Kuka-Aktie ist am 18. Mai nach Angebotsbekanntgabe zwar angesprungen, hat sich aber aber 105 Euro und damit deutlich unterhalb des Angebots eingependelt. Offenbar sind viele Anleger skeptisch bezüglich einer erfolgreichen Übernahme und haben lieber die kurzfristigen Gewinne mitgenommen.

Kuka-Aktie: Europäisches Gegenangebot?

Die Zweifel sind berechtigt, denn in der Politik stößt das Kaufangebot aus China auf keine Gegenliebe. Wirtschaftsminister Gabriel und EU-Kommissar Oettinger sehen die strategische und technologische Bedeutung von Kuka für den Wirtschaftsstandort Deutschland, den sie auf keinen Fall den Chinesen überlassen möchten. Eine generelles Übernahmeverbot von Kuka wird es aber nicht geben, das wäre auch gar nicht möglich. Gabriel & Co. suchen daher Unternehmen, die sich an einer "Allianz zur Rettung von Kuka" beteiligen würden.

Doch wer würde soll die Führung bei einem solchen Unterfangen übernehmen? Siemens hat bereits abgewunken, auch die deutschen Autobauer als wichtige Schlüsselkunden von Kuka zögern, denn sie fürchten die Rache aus China. Als möglicher Leader einer solchen Koalition der Willigen wird nun der Schweizer ABB-Konzern gehandelt. Nicht vergessen sollte man, dass auch der bisherige Ankeraktionär, der schwäbische Industriekonzern Voith, der mit 25,1 Prozent an Kuka beteiligt ist, die Offerte von Midea kritisch sieht und den Kuka-Vorstand zurückgepfiffen hat. Auch nicht vergessen sollte man, dass Midea bereits einen 10,2-Prozent-Anteil an Kuka hält. Mit den Chinesen reden muss man also auf jeden Fall.

Dass die Kuka-Roboter künftig auch noch weitere wichtige Branchen bereichern könnten, bspw. durch die Pflege alter und kranker Menschen, ist im Moment nochZukunftsmusik, aber keine allzu ferne. Womöglich kommen dadurch noch ganz andere Beteiligungskonstellationen in Frage, z.B. durch Krankenhaus- und Gesundheitskonzerne. Fakt ist: Bei Kuka ist der Stein ins Rollen geraten. Wo er zum liegen kommt, bleibt abzuwarten.

Chart & Info
Kuka Aktie
  • WKN / ISIN
    620440 / DE0006204407
  • Kuka-KGV
    2016e: 35,2 / 2017e: 30,6
  • Dividendenrendite
    2016e: 0,8 Prozent
  • Marktkapitalisierung
    4,16 Mrd. EUR
  • Meine Einschätzung
    kurzfristig auf langfristig auf

Fazit

sprechblase Kurz und kompakt

Die Kuka-Aktie ist zum Spielball politischer Interessen geworden. Sollte es Wirtschaftminister Gabriel gelingen, ein europäisches Übernahmeangebot zustande zu bringen, so müsste dieses über der Midea-Offerte liegen. Für die Kuka-Aktie besteht daher durchaus noch Kursphantasie. Wer aber auf dem aktuellen Kursniveau noch einsteigen möchte, sollte bedenken: auch chinesische Positionen können sich ändern. Sollte Midea die Nase voll haben und das Angebot zurückziehen, so würde die Kuka-Aktie wahrscheinlich wieder auf das Niveau von Mitte Mai zurückfallen. Unterschätzen Sie also nicht das Risiko eines Kuka-Investments!

Stefan Böhm
Wenig Zeit?
Wertpapier: Kuka
Themen: Industrie 4.0, Robotik, Übernahme, China
Bildquellen:
© Kuka
'; exit-intend
exit-intend-close