Lanxess erhöht die Prognose: Aktie jetzt kaufen?

(Stefan Böhm) Lanxess-Chef Matthias Zachert hatte bei der Zahlenvorlage heute morgen gut lachen. Die Neuausrichtung des Konzerns greift immer besser und beschert den Aktionären erfreuliche Zahlen. Das operative Ergebnis stieg im 2. Quartal um 8,5 Prozent auf 293 Mio. Euro. Die Analysten hatten nur mit 287 Mio. Euro gerechnet. Auch beim Gewinn lag Lanxess mit 75 MIo. Euro über den vorhergesagten 69,4 Mio. Euro. Für das gute Ergebnis verantwortlich sind einerseits die harten Sparmaßnahmen des Konzerns, andererseits aber auch eine ausgesprochen gute Geschäftsentwicklung bei den Basis- und Feinchemikalien, den Spezialchemikalien und den Hochleistungskunststoffen. Sorgenkind bleibt der Kautschukbereich. Hier machte sich ein Produktionsausfall in Asien sowie der anhaltende Preisdruck negativ bemerkbar. Aus diesem Grund gab es auch einen Umsatzrückgang um fast acht Prozent auf 1,94 Mrd. Euro.

Während in den letzten Jahren die starke Abhängigkeit von der Reifenindustrie den Lanxess-Konzern immer wieder belastete, steht die neue Lanxess nun wesentlich besser da. Im Kautschuk-Bereich verringert das Gemeinschaftsunternehmen Arlanxeo die Abhängigkeit von diesem stark zyklischen Sektor deutlich. Im Frühjahr kaufte Lanxess vom US-Chemiekonzern Chemours dessen Sparte für Desinfektions- und Hygienelösungen und verbreiterte damit die Basis. Finanzvorstand Pontzen und Vorstandschef Zachert deuteten weitere Übernahmen an: "Wir kommen nun in die Wachstumsphase und freuen uns darauf." Dass Lanxess fast schludenfrei ist, erleichtert die Expansion natürlich.