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Linde-Aktie: Ist die Fusion ein Kaufgrund?

Linde schließt sich mit Praxair aus den USA zusammen. Eröffnet sich für die Aktie eine neue Chance?

Linde Helium Gas Anwendung

(Stefan Böhm) Nach den gescheiterten Fusionsgesprächen im September geht es jetzt auf einmal schnell. Linde und der US-Mitbewerber Praxair beschließen eine "Fusion unter Gleichen". Die Tage des französischen Rivalen Air Liquide als Weltmarktführer sind damit gezählt. Zusammen kommen Linde und Praxair auf einen Jahresumsatz von 28 Mrd. Euro und einen Börsenwert von 61 Mrd. Euro. Praxair ist Marktführer in Amerika, Linde ist in Europa und Asien stark. Während Praxair vor allem Industriegase vertreibt, ist Linde auch im Geschäft mit Medizingasen und im Anlagenbau aktiv.

Doch warum geht jetzt auf einmal, worauf man sich im September noch nicht einigen konnte? Damals scheiterten die Gespräche, weil man sich nicht über den Firmensitz und die Firmenstruktur einigen konnte. Die jetzige Einigung sieht folgendermaßen aus:

  1. Der künftige Name des Unternehmens bleibt Linde.
  2. Die Aktie wird in Frankfurt und New York gelistet
  3. Die Zentralfunktionen werden zwischen München (Linde-Firmensitz) und den USA aufgeteilt
  4. Der rechtliche Firmensitz wird in einem "neutralen" Land im Europäischen Wirtschaftsraum angesiedelt
  5. Linde- und Praxair-Aktionäre sollen je die Hälfte des fusionierten Unternehmens halten
  6. Den Vorstand wird Praxair-Chef Steve Angel führen, den Aufsichtsrat Linde-Chefkontrolleur Wolfgang Reitzle

Durch den Zusammenschluss sollen jährlich Synergien im Volumen von einer Milliarde US-Dollar gehoben werden. Eine wahrlich stolze Summe.

Linde: Ein neuer Gigant am Gasemarkt

Durch den Zusammenschluß entsteht ein neuer Gigant am Markt für Industriegase. Vor der Fusion sind freilich noch ein paar Hürden zu nehmen. So müssen noch die Aktionäre beider Unternehmen zustimmen und ebenfalls die Kartellbehörden, die Auflagen machen könnten. Die deutschen Beschäftigten können vorerst aufatmen. Die 8.000 Mitarbeiter sind im Genuß einer Beschäftigungssicherung bis Ende 2021.

Zu den erwarteten Umstrukturierungen zählt u.a. eine Abspaltung des Anlagenbaus von Linde. Für den Konzern wäre dies u.a. auch deshalb vorteilhaft, weil die Anlagenbausparte Geschäfte mit Russland und dem Iran betreibt und das als unabhängiger deutscher Konzern wahrscheinlich besser bewerkstelligen kann als ein halbamerikanischer Industriegigant.

Aus charttechnischer Sicht hat die Aktie seit dem Ausbruch über 155 Euro Oberwasser. Solange diese Chartmarke nicht wieder unterschritten wird, bleiben die Aussichten positiv. Der nächste Widerstand findet sich bei 180 Euro, auch die Allzeithochs im Bereich von 195 Euro wären dann nicht mehr allzu weit entfernt.

Chart & Info
Linde Aktie
  • Aktueller Kurs
    157,00 EUR
  • WKN / ISIN
    648300 / DE0006483001
  • KGV2016e / 2017e
    23,0 / 21,3
  • Dividendenrendite 2016e
    2,2 Prozent
  • Meine Einschätzung
    kurzfristig auf langfristig auf

Fazit

sprechblase Kurz und kompakt

Linde dürfte aufgrund der überraschenden Kehrtwende zur Einigung auf eine Fusion mit Praxair langfristig profitieren. Auch für die Aktie entstehen dadurch neue Chancen. Kurzfristig bestehen zwar noch gewisse Risiken, da die es noch Auflagen durch die Kartellbehörden geben kann. Kursrückschläge eröffnen jedoch neue Einstiegsgelegenheiten. Bei einem Rückschlag unter 155 Euro sollte man allerdings zunächst abwarten.

Stefan Böhm
Wenig Zeit?
Wertpapier: Linde, Praxair, Air Liquide
Themen: Industriegase, Fusion, Übernahme, Synergien, Aktie, Firmensitz
Bildquellen:
© Linde
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