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Nestlé will profitabler werden

Der Nahrungsmittelkonzern hebt die mittelfristigen Margenziele an. Hilft das der Aktie nach oben?

Nestlé Hauptquartier

(Stefan Böhm) Als starker Dividendenwert ist die Nestlé-Aktie in den Depots zahlreicher konservativer und langfristig orientierter Anleger vertreten. Auch der aktivistische Hedgefonds-Manager Daniel Loeb ist mit einem Anteil von rund einem Prozent bei Nestlé engagiert und damit einer der größten Einzelaktionäre. Allerdings dürfte bei Loeb der Einstieg bei Nestlé nicht etwa durch die Dividendenrendite von rund drei Prozent motiviert gewesen sein, sondern die Aussicht darauf, stille Reserven zu heben und den Aktienkurs in die Höhe zu treiben.

Loebs Hedgefonds Third Point verlangt von dem Schweizer Traditionskonzern eine höhere Gewinnmarge, einen Aktienrückkauf und den Verkauf von nicht zum Kerngeschäft zählenden Geschäftsfeldern, etwa den 23-Prozent-Anteil an L´Oreal, wodurch viele Milliarden in die Kassen gespült werden könnten. Loeb setzt dabei auch auf die Mitwirkung der anderen Aktionäre, bei denen nach den mageren letzten Jahren die Unzufriedenheit wächst. Zwar zeigte sich Nestlé anfangs unbeeindruckt vom stärker werdenden Druck der Aktionäre, doch inzwischen ist offensichtlich doch etwas in Bewegung geraten.

Nestlé hebt die Margenziele an

Beim Kapitalmarkttag heute in London hat die Konzernführung reagiert: So soll die operative Gewinnmarge (vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) bis 2020 auf 17,5 bis 18,5 Prozent steigen. Im Geschäftsjahr 2016 lag diese bei 16 Prozent gelegen. Zugleich soll der Umsatz organisch (also ohne Zukäufe) im mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen. Dabei legt Nestlé ein besonders Augenmerk auf die Bereiche Kaffee, Tiernahrung, Babykost und Wasser sowie Gesundheit und Wellness.

Nestlé-Chef Mark Schneider bekräftigte zudem, dass man an den bereits im Sommer angekündigten Aktienrückkäufen im Volumen von 20 Mrd. CHF in den nächsten drei Jahren festhalten werde. Außerdem sollen bis 2020 Kosten von 400 bis 500 CHF in EMENA (Europa, Naher Osten, Nordafrika) und 350 bis 450 Mio. CHF in den USA eingespart werden.

Die Nestlé-Aktien reagierten heute mit klaren Kursgewinnen auf die Aussagen Schneiders. Mit dem Sprung über den kurzfristigen Abwärtstrend (rote Linie im Chart unten) hat sich die Aktie charttechnisch neues Kurspotenzial geschaffen. Fundamental muss man allerdings konstatieren, dass die Nestlé-Aktie auf dem aktuellen Niveau bereits recht angemessen bewertet ist. Damit die Kurse mittel- bis langfristig weiter steigen, ist schon ein starker neuer Impuls notwendig, der im Moment noch nicht im Kurs eingepreist ist – beispielsweise größere Verkäufe im Beteiligungsportfolio des Unternehmens.

Chart & Info
  • WKN / ISIN
    A0Q4DC / CH0038863350
  • Aktueller Kurs
    82,60 CHF
  • KGV 2017e / 2018e
    24,8 / 22,8
  • Dividendenrendite 2017e
    2,9 Prozent
  • Meine Einschätzung
    kurzfristig auf langfristig auf

Fazit

sprechblase Kurz und kompakt

Bei Nestlé ist etwas in Bewegung geraten, nicht zuletzt dank des aktivistischen Investors Daniel Loeb. Kurzfristig kann es daher durchaus weiter nach oben gehen. Die Aktie ist allerdings schon recht hoch bewertet, ein Einstieg auf dem aktuellen Kursniveau trägt daher spekulative Züge. Sollte Nestlé allerdings tatsächlich bspw. den L´Oreal-Anteil verkaufen, so könnte sich dieses Risiko auszahlen.

Stefan Böhm
Wenig Zeit?
Wertpapier: Nestlé
Themen: Nahrungsmittel, Konsumgüter, Wachstum, Marge, Gewinn, Aktie, Hedgefonds
Bildquellen:
© Nestlé
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