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Nike-Aktie nach enttäuschenden Zahlen unter Druck

Trotz steigender Gewinne enttäuscht Nike die Anleger. Wie tief fällt die Aktie noch?

Nike Sneakers

(Stefan Böhm) Wie unterschiedlich die Anlegerreaktionen auf die Bilanzzahlen zweier vermeintlicher Champions in der gleichen Branche ausfallen können, zeigen die Veröffentlichungen von adidas vor einigen Tagen und jetzt von Nike. Während adidas für unerwartet gute Zahlen und einen vielversprechenden Ausblick gefeiert wird, gerät die Nike-Aktie nach einem vermeintlich enttäuschenden Zahlenwerk stark unter Druck. Der Grund ist schnell gefunden: Die starke Konkurrenz von adidas und Under Armour hat auf dem wichtigen Heimatmarkt in den USA das Wachstum spürbar gebremst. Doch auch in Europa lief es nicht rund.

Die Umsätze im Konzern sind zwar um 5 Prozent auf 8,43 Mrd. US-Dollar gestiegen, blieben aber unter der Schätzungen der Analysten. Die Umsätzzuwächse gingen auf drei Prozent zurück, in Europa auf vier Prozent. Besser lief es dagegen in China und Japan. Auch der starke US-Dollar entfaltete negative Auswirkungen auf die Nike-Bilanz. Da auch die Bestellungen unter den Erwartungen zurückblieben und ein eher vager Geschäftsausblick – das Unternehmen erwartet "weiteres solides Wachstum und Profitabilität" – Sorgen für die zukünftige Geschäftsentwicklung verursachen, konnte selbst der stolze Anstieg des Quartalsgewinns um 20 Prozent auf 1,14 Mrd. US-Dollar die Anleger nicht besänftigen.

Nike-Kurssturz eine Kaufgelegenheit?

Doch ist die heftige Kursreaktion der Nike-Aktie gerechtfertigt? Natürlich kann man nicht ignorieren, wenn die Mitbewerber auf dem eigenen Heimatmarkt aufholen und wichtige Marktanteile dazu gewinnen. Die 2015 kommunizierten ehrgeizigen Langfristziele wackeln: Bis 2020 will Nike den Umsatz auf 50 Mrd. US-Dollar steigern. Dafür ist jedoch ein Wachstum von zehn Prozent pro Jahr notwendig und bislang blieben die Nike-Zahlen unter diesem Wert zurück.

Die Erklärungen von Nike-Chef Mark Parker klingen wenig überzeugend. Die Verbraucher würden immer häufiger online shoppen und weniger in die Läden der US-Händler gehen, trotz Sonderangebote und Rabatte. Auf diese Erkenntnis hätte man auch schon eher kommen können. Nike will daher die Anstrengungen im Online-Geschäft intensivieren. Dass dies erst jetzt geschieht, spricht nicht unbedingt von Weitsicht der Nike-Führung. Offenbar hat man sich zu lange auf den eigenen Lorbeeren ausgeruht und darauf vertraut, dass die Marke stark genug ist, um die Mitbewerber dauerhaft auf Distanz zu halten. Dass dies nicht der Fall ist, musste Nike nun auf die harte Tour lernen. Doch besser spät als nie, schließlich ist Nike kein hoffnungsloser Fall, sondern immer noch eine Cash-Maschine.

Chart & Info
Nike-Aktie
  • WKN / ISIN
    866993 / US6541061031
  • Aktueller Kurs
    54,51 USD
  • KGV2017e / 2018e
    24,7 / 22,1
  • Dividendenrendite 2017e
    1,2 Prozent
  • Meine Einschätzung
    kurzfristig ab langfristig auf

Fazit

sprechblase Kurz und kompakt

Die Anleger nehmen aufgrund des leicht schwächeren Wachstums eine Neubewertung der Nike-Aktie vor. Der scharfe Kurssturz könnte allerdings übertrieben sein, denn Nike ist nach wie vor ein Top-Unternehmen und der Marktführer in der Sportartikelbranche. Aus charttechnischer Sicht ist es allerdings ratsam, zunächst an der Seitenlinie zu bleiben und auf eine Stabilisierung der Aktie zu warten.

Stefan Böhm
Wenig Zeit?
Wertpapier: Nike
Themen: Sportartikel, Quartalszahlen, Gewinn, Wachstum, Ausblick, Aktie, Konkurrenz, adidas, Under Armour
Bildquellen:
© Nike
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