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Nintendo: Aktie im Pokemon-Go-Fieber

Mit Pokemon Go expandiert Nintendo erstmals aufs Smartphone. Kann die Aktie dauerhaft profitieren?

Nintendo Pokemon Go

(Stefan Böhm) Nun also doch: Nintendo ist seinem lange – Kritiker sagen viel zu lange – eisern verfolgtem Unternehmenscredo untreu geworden. Spiele wurden nur für die eigenen Konsolen entworfen. Wer sich also mit dem Superklempner Mario vergnügen will, musste bislang eine Wii,ein DS oder ein ähnliches Gerät sein eigen nennen. Damit ist nun Schluss. Mit Pokemon Go gibt es nun erstmals ein Nintendospiel für das Smartphone, sowohl für Android-Geräte als auch für das iPhone. Das Programm selbst ist, wie im Smartphonebereich üblich, kostenlos. 

Doch wie soll man damit Geld verdienen? Hier kommen die sogenannten In-App-Käufe ins Spiel. Der US-Spieleriese Blizzard macht es seit Jahren vor, wie´s geht. Mit dem Sammelkartenspiel Hearthstone hat das Unternehmen inzwischen über 50 Mio. Spieler registriert. Wer im Spiel schneller voran kommen möchte, kann sich für Geld Zusatzdienste kaufen, bspw. Kartenpackungen oder neue Helden. Das Prinzip funktioniert. Mit schätzungsweise 20 Mio. USD Umsatz pro Monat generiert das Unternehmen einen stolzen Cashflow, während auf der Entwicklerseite ein vergleichsweise bescheidener Aufwand steht. 

Nintendo hat dagegen seit Jahren mit sinkenden Nutzerzahlen seiner Konsolen zu kämpfen. Der vor sich dahindümpelnde Aktienkurs ist Ausdruck der fehlenden Wachstumsimpulse. Neue Trends wie Smartphone-Spiele wurden verschlafen. Pokemon Go ist nun der Weckruf für das Unternehmen. 

Nintendo-Aktie wieder kaufenswert?

Man muss das Rad ja nicht neu erfinden. Dies hat sich nun auch zu Nintendo nach Japan herumgesprochen. Pokemon Go ist dennoch in vielerlei Hinsicht neu. Man muss mit dem Smartphone in die real existierende Welt gehen, um dort Pokemons einzufangen. Die Smartphone-Kamera lässt die Illusion zu, dass das Pokemon vor einem stehen würde. In den USA ist das Spiel bislang ein riesiger Erfolg. In Deutschland gibt es die App seit dem 13. Juli, die Server sind allerdings unter dem Ansturm der Spieler zusammengebrochen. Übernommen wurde von Nintendo dagegen das Prinzip der In-App-Käufe. Wer schneller voran kommen möchte, kann mit Geld nachhelfen. Analysten zufolge wurden daher alleine am ersten Tag zwischen 3,9 und 4,9 Mio. USD eingenommen.

Die Nintendo-Aktie ist seit dem 7. Juli massiv nach oben gesprungen – in der Spitze um 54 Prozent. Die Erleichterung, dass bei Nintendo doch noch die Vernunft eingezogen ist, sollte aber dennoch nicht zu unüberlegten Rückschlüssen führen. Nach diesem irren Kurssprung ist die Nintendo-Aktie stark überhitzt. Gewinnmitnahmen dürften daher zunächst zu wieder fallenden Kursen führen. Mittel- bis langfristig könnte der Schwenk in der Unternehmensstrategie jedoch durchaus zu einer Neubewertung der Nintendo-Aktie führen. Ob es so kommen wird, müssen die nächsten Quartalsberichte zeigen.

Chart & Info
Nintendo Aktie
  • Aktueller Kurs
    21.830 JPY
  • WKN / ISIN
    864009 / JP3756600007
  • KGV 2016e / 2017e
    72,4 / 32,8
  • Marktkapitalisierung
    28,62 Mrd. EUR
  • Meine Einschätzung
    kurzfristig ab langfristig auf

Fazit

sprechblase Kurz und kompakt

Mit Pokemon Go öffnet sich Nintendo für neue Plattformen. Die Wachstumsschwäche des japanischen Spielekonzerns soll dadurch überwunden werden. Die Anleger haben bereits euphorisch reagiert. Ein Einstieg auf dem aktuellen Niveau ist daher nicht ratsam. Nach einer gesunden Korrektur und nach den Quartalszahlen, die am 27. Juli erwartet werden, können sich für spekulative Anleger durchaus neue Einstiegsgelegenheiten ergeben.

Stefan Böhm
Wenig Zeit?
Wertpapier: Nintendo
Themen: Gaming, Pokemon, Smartphone, Aktie, In-App-Käufe
Bildquellen:
Nintendo
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