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Philips verstärkt Standbein im Gesundheitsmarkt

Philips kauft in den USA zu und setzt auf Medizintechnik. Ist die Aktie dadurch wieder ein Kauf?

Philips Medizintechnik

(Stefan Böhm) Der Konzernumbau beim niederländischen Philips-Konzern geht weiter: Erst im letzten Jahr hatte Philips die Mehrheit der Tochter Lumileds, einem Hersteller von LED-Bauteilen, an den Finanzinvestor Apollo Global Management verkauft. Eine andere Tochter, die Lichtsparte Philips Lighting, wurde an die Börse gebracht. Der Verkauf von Lumineds, der rund 1,5 Mrd. US-Dollar in die Philips-Kasse spült, wird in dieser Woche abgeschlossen.

Doch es gibt auch Zukäufe. Heute wurde die Übernahme der US-Medizintechnikfirma Spectranetics für 38,50 US-Dollar je Aktie bekanntgegeben. Inklusive der Schulden, aber auch der Barmittel von Spectranetics, erreicht der Deal ein Volumen von 1,9 Mrd. US-Dollar. Das Unternehmen ist ein Spezialist für Gefäßmedizin, der unter anderem Verfahren zur Säuberung verstopfter Venen und Arterien entwickelt. Zum Einsatz kommen hierbei Laser und kleine, mit Medikamenten umhüllte Kapseln. Spectranetics erwartet laut Philips 2017 einen Umsatz von 293 Millionen bis 306 Millionen Dollar. Gewinne erwirtschaftet das US-Unternehmen allerdings nicht. Im Geschäftsjahr 2016 fiel ein operativer Verlust von 29,3 Mio. US-Dollar an. Den Analystenschätzungen zufolge erreicht Spectranetics erst im Geschäftsjahr 2019 die Gewinnschwelle. Das Philips-Angebot ist dennoch großzügig: Die Spectranetics-Aktie legte heute um über 25 Prozent zu.

Philips kündigt Aktienrückkauf an

Außerdem wurde heute bekannt, dass Philips in den kommenden beiden Jahren eigene Aktien im Wert von bis zu 1,5 Mrd. Euro zurückkaufen und einziehen. Diese Art von Bilanzkosmetik lässt Philips optisch besser da stehen. Weniger Aktien = mehr Gewinn pro Aktie, so die einfache Rechnung. Nach den Worten von Konzernchef Frans van Houten stehe der Aktienrückkauf allerdings nicht in Zusammenhang mit der Spectranetics-Übernahme. Probleme, Transaktionen in den genannten Größenordnungen zu finanzieren, hat Philips nicht. Das Unternehmen verfügt über ausreichend Pulver in der Kriegskasse, außerdem sind die Finanzierungskonditionen derzeit sehr günstig. Der Spectranetics-Kauf soll daher auch nur zum Teil durch Barmittel verwirklicht werden, der andere Teil der benötigten Summe soll durch die Ausgabe neuer Anleihen ermöglicht werden.

Keine Bestätigung gab es zu Berichten, wonach der Hedgefonds Third Point nach Nestlé nun auch Philips ins Visier genommen habe. Frans van Houten gab bekannt, dass es keinen Kontakt zu Philips gäbe. Die Aussage ist zwar eindeutig, allerdings auch keine Garantie, dass Philips nicht im Visier von aktivistischen Investoren steht.

Aus charttechnischer Sicht hat die Aktie nach dem Abpraller bei 34 Euro eine Korrektur zurück an die seit Februar gültige Aufwärtstrendlinie vollzogen. Solange der Support bei ca. 31,90 Euro nicht unterschritten wird, bleibt die Charttechnik positiv.

Chart & Info
Philips-Aktie
  • WKN / ISIN
    940602 / NL0000009538
  • Aktueller Kurs
    32,23 EUR
  • KGV2017e / 2018e
    20,1 / 18,2
  • Dividendenrendite 2017e
    2,5 Prozent
  • Meine Einschätzung
    kurzfristig seitw langfristig auf

Fazit

sprechblase Kurz und kompakt

Schon seit einigen Jahren baut Philips die Geschäftsbereiche konsequent um. Mit dem neuesten Zukauf stärkt das Unternehmen nicht nur den zukunftsträchtigen Medizintechnikbereich, sondern erwirbt zugleich auch einen Stützpfeiler im wichtigen US-Markt. Das macht die Aktie für langfristig orientierte Anleger interessant – ebenso wie die Aktienrückkäufe. Billig ist die Philips-Aktie gemessen an traditionellen Kennzahlen wie dem KGV allerdings nicht mehr. Vor einem möglichen Einstieg sollte man daher abwarten, ob der Kurs an der Aufwärtstrendlinie bei 31,90 Euro wieder nach oben drehen kann.

Stefan Böhm
Wenig Zeit?
Wertpapier: Philips
Themen: Medizintechnik, Zukauf, Wachstum, Gewinn, Umsatz, Aktienrückkauf, LED, Beleuchtung, Aktie
Bildquellen:
© Philips
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