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Tesla-Aktie vor dem Absturz?

Die Aktie des E-Autobauers befindet sich auf einmal im Sinkflug. Ist das erst der Anfang?

Tesla CEO Elon Musk

(Stefan Böhm) Erst vor kurzem widmete mein Kollege Lars Erichsen der Frage, ob Tesla angesichts der immensen Marktkapitalisierung nun Traditionshersteller wie BMW übernehmen könne, ein Video. Die Frage ist natürlich eher rhetorisch zu verstehen, doch ganz aus der Luft gegriffen ist eine solche Betrachtung nicht. Tesla war zu diesem Zeitpunkt noch mit rund 63 Mrd. US-Dollar bewertet, BMW mit ca. 52 Mrd. Euro (umgerechnet ca. 59 Mrd. US-Dollar). Motto: Der Große frisst den Kleinen, bzw. der Schnelle den Langsamen. Ganz so einfach ist es in der Realität meist natürlich nicht.

Schon heute sieht die Welt wieder anders aus. Die Tesla-Aktie hat alleine in dieser Woche fast 15 Prozent an Wert eingebüßt. Die Marktkapitalisierung ist dementsprechend geschrumpft und traditionelle Hersteller wie BMW (aber auch GM, etc.) sind auf einmal wieder höher bewertet als Tesla. Hat sich also in ein paar Tagen fundamental etwas bei Tesla verändert oder wird nur heiße Luft aus einer extrem nach oben gepushten Aktie herausgelassen?

Ich stand dem Tesla-Hype schon immer kritisch gegenüber – nicht weil ich der Idee nichts abgewinnen könnte, sondern weil eine Idee und deren Umsetzung zwei paar verschiedene Schuhe sind. Vor allem der Aufbau einer Massenproduktion im Automobilsektor – davon ist Tesla noch weit entfernt –ist wahnsinnig komplex und verschlingt Unsummen an Geld. Kein Wunder also, dass bei Tesla Kapitalerhöhungen zum regelmäßigen Ritual gehören wie anderswo das Sahnehäubchen auf dem Kuchenstück.

Tesla-Aktie: Korrektur oder Absturz?

Doch was war der Auslöser für den Absturz der Tesla-Aktie in dieser Woche? Manchmal ist die Ursachensuche schwierig. Womöglich war es das enttäuschende Abschneiden der Premium-Limousine "Model S" in einem Crash-Test. Ganz sicher aber trug auch eine skeptische Studie von Goldman Sachs zum Ausverkauf bei Tesla bei. In der Studie wurde die Sorge zum Ausdruck gebracht, dass die Zahl der Auslieferungen für das Model S und das Model X nicht mehr wachsen werden. Im zweiten Quartal 2017 – soviel ist schon bekannt – waren die Auslieferungen um 53 Prozent im Jahresvergleich gestiegen, war dies zugleich ein Rückgang um 12 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Zwar ist es die offizielle Tesla-Linie, dass die Modelle S und X im zweiten Halbjahr 2017 häufiger ausgeliefert werden, große Sprünge scheint aber der Elektroautobauer selbst auch nicht zu erwarten. Letztlich also sind es Befürchtungen eines langsameren Wachstums, welche die Tesla-Aktie unsanft auf den Boden der Tatsachen zurückgeführt haben.

Doch ob die Tesla-Aktie tatsächlich schon am Boden angekommen ist, bleibt abzuwarten. Goldman Sachs sieht aufgrund der Probleme beim Aufbau der Produktion und wahrscheinlich enttäuschender Gewinnmargen ein Kursziel von 180 US-Dollar. Das wäre im Vergleich zum Kurs vom Montag eine Halbierung. Natürlich muss es nicht so schlimm kommen, doch dass die Tesla-Aktie ein hochspekulatives Papier ist, kann nun wirklich niemanden überraschen. Aus charttechnischer Sicht findet sich das nächste Kursziel bei ca. 258 US-Dollar. Hier verläuft die 200-Tage-Linie. Zugleich wäre dieser Rückgang eine 50prozentige Korrektur der Aufwärtsbewegung, die sich seit Dezember 2016 eingestellt hatte.

Chart & Info
Tesla-Aktie
  • WKN / ISIN
    A1CX3T / US88160R1014
  • Aktueller Kurs
    308,83 USD
  • KGV2017e / 2018e
    negativ / negativ
  • Dividendenrendite 2017e
    0,0 Prozent
  • Meine Einschätzung
    kurzfristig ab langfristig seitw

Fazit

sprechblase Kurz und kompakt

Die Korrektur bei Tesla war überfällig, einzig der Auslöser fehlte. Nachdem die heiße Luft aus dem Kurs nun abgelassen wird, könnte die Korrektur noch ein ganzes Stück weiterlaufen. Ob es wirklich zum Absturz auf 180 US-Dollar kommen wird, wie es Goldman Sachs befürchtet, bleibt dagegen abzuwarten. Sicher wäre eine solche Mega-Korrektur nicht unmöglich. Bislang jedoch hielten viele Aktionäre Elon Musk und Tesla ohne Murren die Treue, auch wenn unklar ist, wann Tesla jemals Geld verdienen wird. Sollte sich an dieser Grundstimmung etwas verändern, dann muss für die Tesla-Aktie in der Tat Schlimmstes befürchtet werden. Doch warum sollte eine solche Zeitenwende ausgerechnet jetzt kommen? Sicher nicht, weil ein paar Modelle weniger ausgeliefert werden als bislang angenommen. Da müssten schon andere Dinge passieren, etwa eine massive Elektrooffensive der traditionellen Hersteller. Die aber ist (noch) nicht in Sicht.

Stefan Böhm
Wenig Zeit?
Wertpapier: Tesla
Themen: Elektromobilität, Automobil, Wachstum, Umsatz, Gewinn, Aktie
Bildquellen:
© Tesla
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