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Uniper-Aktie trotz Milliardenverlust ein Kauf?

Die E.ON-Abspaltung Uniper schreibt tiefrote Zahlen. Ist die Aktie trotzdem einen Blick wert?

Uniper-Kraftwerk in Rotterdam

(Stefan Böhm) Die als Kraftwerks-Resterampe verspottete E.ON-Tochter Uniper hat Quartalszahlen vorgelegt, die den Aktionären nicht unbedingt ein Lächeln ins Gesicht zaubern sollten. In den ersten neun Monaten gab es einen Verlust von 4,2 Mrd. Euro. Das jedoch ist keine große Überraschung, denn vor allem die im ersten Halbjahr vorgenommenen Abschreibungen auf Großkraftwerke sind hierfür die Ursache. Das dritte Quartal fiel vergleichsweise ordentlich aus, vor allem im operativen Geschäft. Das Minus erhöhte sich "nur noch" um 350 Mio. Euro. Der operative Gewinn (EBITDA) stieg um 54 Prozent auf 1,8 Mrd. Euro. Einer der Gründe für diese erstaunliche Entwicklung liegt in neu verhandelten Lieferverträgen mit dem russischen Energieriesen Gazprom. Der Gewinn in der Stromerzeugung stand dagegen wegen der rückläufigen Preise immer noch unter Druck.

Obwohl bereits drei Quartale ins Land gegangen sind, blieb Uniper eine konkrete Jahresprognose schuldig. Der operative Gewinn (EBITDA) soll zwischen 1,9 und 2,2 Mrd. Euro landen und damit den Vorjahreswert von 1,7 Mrd. Euro übertreffen. Ein echter Befreiungsschlag ist das aber noch nicht, 2014 lag das EBITDA bereits bei 2,0 Mrd. Euro. Konkret wurde Finanzvorstand Christopher Delbrück nur beim Dividendenversprechen, mit dem die Anleger bereits beim Börsengang im September gelockt wurden. So soll für das Geschäftsjahr 2016 eine Ausschüttung von 0,55 Euro je Aktie gezahlt werden.

Uniper Aktie bald wieder auf dem Boden der Tatsachen?

In den folgenden Geschäftsjahren wird es wahrscheinlich kein festes Dividendenversprechen mehr geben. Die Ausschüttung wird sich dann nach dem operativen Cashflow richten, also dem Mittelzufluss aus dem Tagesgeschäft. Diesbezüglich gab es mit einem Zuwachs von 30 Prozent auf 2,4 Mrd. Euro in den ersten neun Monaten eine positive Entwicklung. Ebenfalls positiv ist die Reduzierung der Schulden um fast eine Milliarde Euro seit Jahresbeginn. Dennoch drücken Uniper immer noch 3,7 Mrd Euro, die im vierten Quartal aufgrund vieler Investitionen dann wieder wachsen werden. Als Mittel zur weiteren Schuldenrückführung ist der Verkauf von Unternehmensteilen und Beteiligungen geplant. Konkrete Pläne wurden jedoch nicht vorgestellt.

Die Uniper-Aktie reagierte heute positiv auf das Zahlenwerk und nahm einen Anlauf zur Überwindung des kurzfristigen Abwärtstrends (rote Linie). Ein signifikanter Ausbruch liegt jedoch noch nicht vor, ein Fehlausbruch ist daher immer noch möglich.Erst ein Schlusskurs über 12 Euro wäre aus charttechnischer Sicht ein verlässliches Einstiegssignal.

Chart & Info
Uniper Aktie
  • Aktueller Kurs
    11,75 EUR
  • WKN / ISIN
    UNSE01 / DE000UNSE018
  • KGV2016e / 2017e
    6,2 / 9,3
  • Dividendenrendite 2016e
    4,7 Prozent
  • Meine Einschätzung
    kurzfristig seitw langfristig seitw

Fazit

sprechblase Kurz und kompakt

Die E.ON-Tochter Uniper hat mit ihren Neunmonatszahlen zwar einen ganz ordentlichen Zwischenbericht vorgelegt, das macht die Aktie aber nicht unbedingt attraktiver. Das Kraftwerksgeschäft bleibt schwierig, auch der Schuldenabbau bleibt noch eine ganze Weile auf der Tagesordnung. Ohne ein positives Chartsignal ist ein Einstieg in der Aktie allerdings nicht ratsam.

Stefan Böhm
Wenig Zeit?
Wertpapier: Uniper
Themen: Quartalszahlen, Umsatz, Verlust, Energiewende, Kraftwerke, E.ON, RWE, Innogy
Bildquellen:
© Uniper SE
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