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Wird die Zalando-Aktie unterschätzt?

Das Wachstum bei Zalando ist intakt und könnte sich sogar noch beschleunigen. Kann die Aktie profitieren?

Zalando Versandlager

(Stefan Böhm) Erst vor rund zwei Wochen hatte der Onlinehändler Zalando seine vorläufigen Geschäftszahlen veröffentlicht und die Aktie damit auf Talfahrt geschickt. Dabei war das zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollständige Zahlenwerk durchaus solide und wusste von einem Umsatzwachstum von rund 20 Prozent zu berichten. Heute gab es den vollständigen Quartalsbericht, der am Aktienmarkt deutlich besser ankam als die vorläufigen Zahlen. Dabei gibt es durchaus Entwicklungen, die auf den ersten Blick nicht wirklich positiv anmuten.

Der Umsatz stieg im zweiten Quartal um 20,1% auf 1,1 Mrd. Euro, der bereinigte operative Gewinn (EBIT) verharrte auf Vorjahresniveau bei 81,8 Mio. Euro, die Marge sank von 8,8 Prozent im Vorjahreszeitraum auf 7,4 Prozent. Zalando-Vorstand Rubin Ritter kommentierte diesen Umstand wie folgt: „Wir sind davon überzeugt, dass Wachstum die richtige Strategie für uns ist, den Unternehmenswert von Zalando zu steigern." Wachsen möchte Zalando auch zukünftig und daher muss jetzt investiert werden, bspw. in die Logistikinfrastruktur oder selbst entwickelte Softwarelösungen – ohne diesen Aufwand wäre Wachstum nicht möglich.

Zalando bleibt auf Wachstumskurs

Auf Jahressicht wird die Marge mit fünf bis sechs Prozent sogar noch etwas schwächer ausfallen. Dafür stellt sich Zalando deutlich breiter auf als bisher. Zwei neue Logistikzentren sollen in Polen und Italien eröffnet werden. Zalando betreibt bereits in Erfurt, Mönchengladbach und Lahr ähnliche Einrichtungen. Kleinere Standorte, bspw. in Paris, Mailand oder Schweden, ergänzen die Logistikzentren. Auch das Warensortiment wurde stark erweitert. Mit neuen Teilnehmern im Partnerprogramm wie Nike, Lacoste, Pepe Jeans und Esprit eröffnen sich neue Umsatzpotenziale. Dank der Plattformstrategie bietet Zalando Fulfillment Solutions außerdem anderen Modemarken Zugang zur eigenen Logistikinfrastruktur. In diese Plattformstrategie passt auch die Übernahme vor Anatwine. Das Unternehmen aus Großbritannien entwickelt Softwarelösungen, mit deren Hilfe Modeunternehmen ihre Waren auf Online-Marktplätzen einbringen können.

Die Strategie scheint sich schon jetzt auszuzahlen. Im zweiten Quartal wuchs die Zahl der aktiven Kunden um 800.000 auf 21,2 Millionen im Vergleich zu Vorquartal – der stärkste Zuwachs seit dem vierten Quartal 2015. Die Enttäuschung der Anleger über die vordergründig schlechte Margenentwicklung dürfte daher bald wieder verfliegen und die Zalando-Aktie wieder antreiben. Aus charttechnischer Sicht wäre ein erneuter Ausbruch über den Widerstand bei 40,30 Euro ein neues Kaufsignal.

Chart & Info
Zalando-Aktie
  • WKN / ISIN
    ZAL111 / DE000ZAL1111
  • Aktueller Kurs
    39,57 EUR
  • KGV2017e / 2018e
    62,5 / 47,1
  • Dividendenrendite 2018e
    0,0 Prozent
  • Meine Einschätzung
    kurzfristig auf langfristig auf

Fazit

sprechblase Kurz und kompakt

Zalando bleibt auf Kurs, die Enttäuschung der Anleger über die jüngsten Zahlen dürfte sich als übertrieben herausstellen. Auch beim übergroßen Rivalen Amazon wäre der Erfolg ohne den bekannten und manchmal heftig kritisierten Expansionsdrang nicht möglich gewesen. Amazon spielt freilich in einer anderen Liga als Zalando. Das ist keine Abwertung, sondern ein Fakt. Dennoch bleibt auch die Zalando-Aktie für risikoaffine Anleger interessant.

Stefan Böhm
Wenig Zeit?
Wertpapier: Zalando
Themen: Onlinehandel, Internet, Mode, Amazon.com, Nike, Wachstum, Gewinn, Aktie
Bildquellen:
© Zalando SE
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