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Aktien-Markt – Mit ETFs in die Technologien der Zukunft investieren?

Der Kurs-Rutsch bei Technologie-Aktien eröffnet Chancen...

(Lars Erichsen) Technologie-Aktien aus Branchen wie Software, Internet, Biotechnologie etc. standen in den letzten Monaten extrem unter Druck. Die Gründe dafür sind kurz gesagt der Anstieg der Zinsen auf der einen Seite und die Verschlechterung der Wachstums-Aussichten auf der anderen Seite. Auch eine Rezession ist nicht ausgeschlossen, wie ich in der letzten Woche erläutert habe.

Technologie-Unternehmen sind auf Wachstum ausgerichtet und deswegen häufig stark auf Kredite angewiesen. Daher trifft sie der Zinsanstieg mehr als Unternehmen aus anderen Branchen. Und die Bewertung der Aktien ergibt sich aus dem Wachstum in der Zukunft. Wird das schlechter eingeschätzt, dann sinkt auch der Wert der Aktien.

Wer in seinem Depot in den letzten Jahren vor allem auf Technologie-Aktien setzte, hat lange Zeit eine tolle Performance erzielt. Damit ist aber seit dem Höhepunkt des Tech-Hypes Anfang 2021 Schluss, seitdem waren heftige Verluste zu verkraften. Und nicht nur das: Der Kursrutsch der letzten Monate führte die Kurse vieler Technologie-Aktien wieder auf das Niveau während des Corona-Einbruchs im März 2020 zurück.

Dabei hat die Grundidee doch viel für sich. In seinem Depot in die Unternehmen der Zukunft investieren und dann von den überdurchschnittlichen Chancen profitieren, das wünschen sich sicher viele Anleger.

Der Ark Innovation ETF von Cathie Wood

In den USA setzte die bekannte Fonds-Managerin Cathie Wood in den letzten Jahren mit ihrer Firma Ark Invest voll auf dieses Konzept und war damit zeitweise sehr erfolgreich. Die von der Gesellschaft aufgelegten ETFs verfolgen alle die Grundidee, dass vor allem Innovationen Wachstum bringen und die Aktien innovativer Unternehmen daher die höchsten Renditen abwerfen.

Besonders spannend sind disruptive Technologien. Mit ihnen ist es möglich, etablierte Verfahren zu ersetzen bzw. in relativ kurzer Zeit überflüssig zu machen. Historische Beispiele sind die Einführung des Smartphones oder der Digitalkamera. Natürlich ist aber nicht jede Innovation erfolgreich und so manches Unternehmen scheitert daran, sich letztlich am Markt durchzusetzen.

Mit einem ETF sein Investment auf viele Aktien innovativer Unternehmen zu streuen, erscheint daher eine gute Idee: Die starke Aktienkursentwicklung der Erfolgreichen gleicht das Minus durch Fehlschläge mehr als aus, so die Hoffnung.

Das hat bei den Fonds von Cathie Wood in den letzten Jahren gut geklappt, allein in drei ETFs war Tesla mit einem Anteil von mehr als 10% zeitweise die größte Position und hat wesentlich zur guten Performance beigetragen.

Doch der Kurssturz der letzten Monate hat die Erfolge der letzten 5 Jahre zunichte gemacht. Lange Zeit war die Outperformance des Flaggschiff-Fonds Ark Innovation ETF gegenüber dem marktbreiten US-Index S&P 500 extrem. Seit einigen Wochen ist diese Outperformance vorbei, wie der Vergleich mit dem S&P 500 und dem Technologie-Index Nasdaq 100 seit 2018 zeigt:



Hat sich damit die Grundidee als falsch erwiesen? Ich denke nicht. Die Aktien innovativer Unternehmen werden auch in Zukunft überdurchschnittliche Renditen abwerfen. Die extreme Performance von Anfang 2020 bis Anfang 2021 hat das Bild aber verzerrt.

Aktuell stehen die Kurse der Tech-Aktien wegen der Furcht vor einer Rezession und steigenden Zinsen überdurchschnittlich unter Druck. Das kann sich wieder ändern. Jedenfalls zeigt das Ganze, dass die Kursschwankungen bei den konjunktursensiblen Technologie-Aktien stärker sind als im breiten Markt.

Ein "Problem" der ETFs von Cathie Wood war auch der eigene Erfolg. Der zeitweise starke Zufluss an Anlegergeldern musste investiert werden und hat den Kursanstieg der Aktien in den ETFs verstärkt. In den letzten Monaten passierte das Gegenteil.

Ob sich der Kursrückgang beim Ark Innovation ETF als Einstiegs-Chance erweist, wird die Zukunft zeigen. Die Top 5 Positionen im ETF sind aktuell ZOOM Video, der Streaming-Dienst Roku, Tesla, der Robotik-Spezialist Uipath und das Biotechnologie-Unternehmen Crispr Therapeutics.

ETFs aus den USA sind problematisch

Bei vielen deutschen Online-Brokern ist der Kauf von ETFs aus den USA allerdings nicht möglich. Das liegt u.a. daran, dass sie nach der Richtlinie zum Anlegerschutz MiFid II verpflichtet sind, bestimmte Dokumente wie die Basisinformationsblätter zur Verfügung zu stellen, die jedoch bei ETFs, welche nicht in Europa zugelassen werden, fehlen.

Für „normale“ Privatanleger gibt es dennoch Möglichkeiten, US-ETFs zu erwerben. Einerseits können sie die ETFs direkt an den US-Börsen kaufen, was aber nur noch von wenigen Brokern erlaubt wird und zudem mit hohen Gebühren einhergehen kann. Andererseits können Anleger die ETFs über Makler an Handelsplätzen wie z.B. Berlin, Tradegate oder Lang&Schwarz erwerben lassen. Dieser handelt die ETFs dann auf dem US-Markt.

Bei ETFs ohne Vertriebserlaubnis besteht allerdings die Gefahr, dass der Anlegerschutz des europäischen Investmentrechts nicht mehr greift. Problematisch kann es auch beim Thema Besteuerung werden. Wer diese Probleme umgehen möchte, kann auf in der Europäischen Union zugelassene ETFs setzen. Hier gibt es ebenfalls Index-Fonds, die auf die Aktien innovativer Unternehmen setzen, meist mit einem thematischen Schwerpunkt wie Künstliche Intelligenz & Robotik, Smart Infrastructure, Blockchain-Technologie oder ähnlichem.

Viele ETFs wurden allerdings erst in den letzten ein oder zwei Jahren aufgelegt, so dass historische Performance-Vergleiche schwierig bzw. wenig aussagekräftig sind. Letztlich geht es bei solchen Investments aber auch vor allem darum, dass man der jeweiligen Branche eine hohe Innovationskraft und starkes Wachstum in der Zukunft zutraut.

Es gibt aber auch ETFs mit einem breiten Branchenspektrum, von denen ich hier zwei vorstellen möchte, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Mit einem ETF auf viele innovative Branchen setzen

Der HANetf HAN-GINS Tech Megatrend Equal Weight (ISIN: IE00BDDRF700 | WKN: A2JR0J) bildet den Solactive Innovative Technologies Index nach. Dieser soll nach Angaben des Anbieters "die Wertentwicklung eines investierbaren Universums von öffentlich gehandelten Unternehmen aus einem breiten Spektrum von Branchen messen, die an innovativen und disruptiven technologischen Trends beteiligt sind."

Das Spektrum ist breit, es sind die Aktien von 112 Unternehmen enthalten, die den größten Teil ihrer Einkünfte in den acht innovativen Bereichen Blockchain, Cloud Computing, Cyber-Sicherheit, Autos der Zukunft, Genomik, Robotik und Automatisierung, soziale Medien oder virtuelle/erweiterte Realität erwirtschaften.

Jede der Kategorien wird gleichgewichtet, das gilt auch für die enthaltenen Aktien. Dazu erfolgt halbjährlich eine Anpassung. Schwergewichte im Index sind aktuell, das chinesische Software-Unternehmen Renren, Twitter, das Agrar-Unternehmen Corteva, der chinesische E-Autobauer BYD sowie der koreanische Entwickler von Computer-Spielen Nexon.

Wegen der Gleichgewichtung der Index-Komponenten haben diese 5 aber jeweils nur Anteile von 1,3 bis 1,5%. Neben vielen unbekannteren sind auch viele bekannte Aktien im Index enthalten, darunter neben Twitter und BYD auch IBM, Bristol-Meyers Squibb, Nvidia, Nintendo, Microsoft u.a.

Der HAN-GINS Tech Megatrend ETF wurde 2018 aufgelegt und zeigte nach dem Corona-Einbruch eine beeindruckende Performance. Allerdings nicht so beeindruckend wie der Ark Innovation ETF. Dafür konnte sich der ETF aber in den letzten Monaten besser behaupten und hat seit Auflage die bessere Performance:



Disruptive Technologien als Erfolgsrezept

Einen ähnlichen Ansatz verfolgt der Lyxor MSCI Disruptive Technology ETF (ISIN: LU2023678282 | WKN: LYX0ZG), der den MSCI ACWI IMI Disruptive Technology ESG Filtered Index abbildet. Der Index stellt die Performance von Unternehmen aus Bereichen wie Cloud Computing, 3D-Druck, Fintech, Gesundheitswesen, saubere Energien, intelligente Netze, Cyber-Sicherheit oder Robotik dar.

Der Index wird auf der Basis automatischer Filter mit Hilfe von Schlüsselwörtern erstellt, anhand derer der Umsatzanteil Disruptiver Technologien erkannt werden soll. Einmal jährlich greift ein menschlicher Experte ein und überprüft den Ansatz. Der Index enthält aktuell insgesamt 206 Werte, von denen jedoch nur 10 eine Gewichtung von mehr als 1,5% haben, so dass es zu keiner Klumpenbildung kommt.

Die 3 größten Positionen im ETF sind derzeit der chinesische Internet-Konzern Alibaba sowie die Cyber-Security Unternehmen Crowdstrike und Palo Alto Networks. Im ETF finden sich auch bekannte Unternehmen wie IBM, Vodafone, Microsoft und Plug Power.

Der Lyxor MSCI Disruptive Technology ETF existiert erst seit März 2020, zeigte aber nach dem Corona-Einbruch ebenfalls eine starke Performance. Die Outperformance gegenüber dem Ark ETF seit Auflage ist enorm. Allerdings bleiben alle 3 Tech-ETFs seit März 2020 hinter dem S&P 500 zurück, wenn auch teils nur knapp:



Mein Fazit

Die stärkere Streuung und damit höhere Gleichgewichtung in den beiden vorgestellten ETFs mit Zulassung in der EU bringt geringere Kursschwankungen mit sich, als sie der Ark Innovation ETF in den letzten Jahren aufwies. Das kann aber auch zum Nachteil werden, denn die Aktien von besonders erfolgreichen Unternehmen haben durch die niedrige Gewichtung einen geringeren positiven Einfluss auf die Kursentwicklung der ETFs.

Der Vorteil der ETFs von HANetf und Lyxor ist, dass die Auswahl der Aktien nach objektiven bzw. systematischen Kriterien erfolgt. Die ETFs von Cathie Wood sind dagegen streng genommen keine ETFs, sondern aktiv gemanagte Fonds. Da bist Du als Anleger stärker davon abhängig, dass die Fonds-Managerin die richtigen Aktien auswählt. Dennoch ist es natürlich durchaus möglich, dass der ETF in den nächsten Jahren wieder eine Outperformance zeigt. Da muss jeder selbst für sich entscheiden, welchen Ansatz er für besser hält.

Wie Du vielleicht bereits weißt, ziehe ich selbst in der langfristigen Anlage Einzel-Aktien einem Investment in ETFs vor. Das gilt auch für Technologie-Aktien. Insgesamt bin ich aber ein Verfechter davon, in einem Aktien-Portfolio eine breite Streuung auf viele Branchen und Länder zu verfolgen. Eine Fokussierung allein auf Technologie-Aktien birgt auch große Risiken, wie die letzten Monate gezeigt haben.

Bildquellen: © Adobe Stock | immimagery | Datei-Nr.: 468688424

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