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Brexit: Diesen DAX-Aktien droht der Absturz!

Welche Aktien aus dem DAX würden unter einem Brexit besonders leiden? Und sollten Sie jetzt verkaufen?

Brexit

(Dr. Detlef Rettinger) Nach wie vor ist offen, wie sich die Briten am 23. Juni entscheiden. Jüngste Umfragen sehen wieder ein Aufholen der Brexit-Gegner, was zu Wochenbeginn den Börsen Auftrieb gibt. Sicher ist das aber keineswegs und so sollten wir uns auch mit dem Szenario eines Brexit auseinandersetzen. Sehr wahrscheinlich käme es zu einem Kursrutsch an den Börsen. Aber nicht alle Aktien wären gleichermaßen betroffen, auch im DAX nicht. Manche DAX-Aktien würden unter einem EU-Austritt Großbritanniens stärker leiden als andere. Dabei geht es gar nicht so sehr um die konkreten Auswirkungen, sondern um die Spekulationen darüber. Denn was nach dem Brexit kommt, darüber gibt es zwar viele Studien, aber letztlich sind das alles nur Spekulationen.

BMW von den Autoaktien am stärksten betroffen

Sicher würde der Handel der EU mit Großbritannien nicht einbrechen, aber er würde unter der Unsicherheit leiden. Und Großbritannien ist nach den USA und Frankreich weltweit der drittwichtigste Absatzmarkt für Deutschland. Daher hätten Autohersteller, Maschinenbauer und Chemiefirmen besonders mit Umsatzeinbußen zu kämpfen.

Für BMW machen die Umsätze in Großbritannien etwa 10 Prozent der Gesamtumsätze aus, bei Daimler sind es 8 Prozent, bei Volkswagen 6 Prozent. Im Gegensatz zu BMW (Mini, Rolls-Royce) und VW (Bentley) besitzt Daimler aber keine Produktionsstätten in Großbritannien. BMW wäre von den drei Autokonzernen im DAX am stärksten vom Brexit betroffen.

Deutsche Bank und Deutsche Börse droht Absturz

Noch stärker als die Industrie würde der Brexit aber die Finanzbranche treffen. Zwar könnte der Finanzplatz Frankfurt von einer Abwanderung aus London profitieren, aber den deutschen Banken käme das nicht direkt zugute. Diese wären erst einmal wie ihre europäischen Branchenkollegen dem Risiko einer neuen Finanzkrise ausgesetzt. Dazu kommen die direkten Kosten, u.a. weil bei den Derivaten der Institute viele Umstellungen nötig wären.

Die Deutsche Bank würden als global orientiertes Institut die direkten Kosten des Brexit härter treffen als die Commerzbank. Eine im Falle des Brexit nicht auszuschließende neue Finanzkrise würde aber beide Institute in Schieflage bringen.

Die Deutsche Börse könnte von einer abnehmenden Bedeutung des Finanzplatzes London profitieren, aber nur langfristig. Erst einmal gäbe es auch hier Unsicherheit, denn die geplante Fusion mit der London Stock Exchange LSE wird bis zur Abstimmung aufgeschoben. Gut möglich, dass sie dann platzt. Die Aktie der Deutschen Börse zeigte zuletzt starkes Auf und Ab.

E.ON und RWE leiden unter Pfund-Abwertung

Die beiden großen deutschen Versorger sind stark in Großbritannien engagiert. E.ON und RWE betreiben 20 Prozent ihrer gesamten Kraftwerkskapazität auf den Inseln. Das geschieht aber über selbstständige Tochterfirmen. Beide Versorger wären daher vor allem von einer im Fall des Brexit zu erwartenden Pfund-Abwertung betroffen.

Sollte diese, wie manche Experten erwarten, 20 Prozent oder mehr betragen, würde das die Gewinne von E.ON und RWE deutlich reduzieren. Neben HeidelbergCement würde auch der Gasehersteller Linde durch die britische Tochter BOC auf diese Weise unter einem Brexit leiden, neun Prozent der Umsätze werden auf den Inseln erwirtschaftet.

Chart & Info
Deutsche Bank Aktie
  • WKN / ISIN
    514000 / DE0005140008
  • Kommentar
    Als hätte die Deutsche Bank nicht schon Sorgen genug! Auch die Brexit-Angst drückte zuletzt auf den Kurs. Allerdings konnte sich die Aktie bislang über der wichtigen Unterstützung bei 13,20 Euro behaupten.
  • Meine Einschätzung
    kurzfristig seitw langfristig auf

Fazit

sprechblase Kurz und kompakt

Besonders stark wären die Finanzwerte Deutsche Bank und Deutsche Börse von einem Brexit betroffen. Aber auch die Aktien von BMW, E.ON und HeidelbergCement hätten überdurchschnittliche Kursverluste zu verzeichnen. Kurzfristig orientierte Anleger können daher einen Verkauf dieser Aktien erwägen – aber erst falls es wirklich zum Brexit kommt. Als langfristig orientierter Anleger sollten Sie sich aber an den tatsächlichen Geschäftszahlen der Unternehmen orientieren und Ihre Investitionsentscheidungen unabhängig vom Brexit treffen. Sie möchten weitere ausführliche Analysen zu dem Thema? Dann sichern Sie sich jetzt hier die aktuelle Ausgabe von Böhms-DAX-Strategie - natürlich 100% kostenlos.

Dr. Detlef Rettinger
Wenig Zeit?
Wertpapier: Deutsche Bank
Themen: Deutsche Börse, Commerzbank, E.ON, RWE, BMW, Daimler, Brexit
Bildquellen:
© kamasigns - Fotolia.com
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