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Kupfer – Das neue Erdöl?

Einer der wichtigsten Rohstoffe der Zukunft!

(Lars Erichsen) Kupfer ist eines der Schlüsselmetalle für den Ausbau der Erneuerbaren Energien und die Elektrifizierung, und damit für die Energiewende überhaupt. Nur ein Beispiel: Im Durchschnitt enthält ein Elektrofahrzeug fast 3-mal so viel Kupfer wie ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor, die Hälfte dieses Kupfers wird für den Akku benötigt. Branchenexperten sind sich daher einig: Langfristig steigt die Nachfrage nach dem Industriemetall.

Für die Analysten von Goldman Sachs sind Kupfer und andere "grüne Metalle" das neue Öl, denn die Energieversorgung der Welt wird in Zukunft zunehmend von diesen Rohstoffen abhängen. Aber wenn das so ist, dann kann es für den Preis doch nur eine Richtung geben, nämlich nach oben, oder?

Tatsächlich ist Goldman Sachs bullisch für Kupfer und rechnet für 2024 mit einem Jahresdurchschnittspreis von 12.000 US-Dollar je Tonne. Das wäre ein neuer Rekord, aktuell kostet eine Tonne Kupfer gut 9.000 US-Dollar. Andere Experten sind ebenfalls optimistisch, die Rohstoffanalysten der Bank of America halten sogar bereits im 2. Quartal dieses Jahres Preise von 12.000 US-Dollar je Tonne für möglich.

Steigende Nachfrage aus China?

Aber solche Prognosen haben weniger mit der Erwartung eines langfristigen Anstiegs der Nachfrage zu tun als mit den kurzfristigen Marktbedingungen. Und in dieser Hinsicht sind andere Experten weit weniger optimistisch. So rechnet die Agentur Fitch Ratings für 2023 mit einem Durchschnittspreis von 8.000 US-Dollar und für 2024 und 2025 sogar nur mit 7.500 US-Dollar je Tonne. Auch die Experten von BNP Paribas sind kurzfristig bearisch für Kupfer.

Der Grund für die starke Diskrepanz in den Prognosen liegt vor allem an einer unterschiedlichen Einschätzung zur Weltkonjunktur. Kühlt sich die Weltwirtschaft ab, gibt es gar eine Rezession, dann dürfte der Kupferpreis unter Druck kommen. Zuletzt schwang das Pendel aber eher in die Richtung der Konjunkturoptimisten.

Kupfer startete daher fulminant ins neue Jahr, der Preis des roten Industriemetalls stieg an der London Metal Exchange erstmals seit einem halben Jahr wieder über 9.000 US-Dollar je Tonne.



Dafür sind vor allem zwei Gründe verantwortlich: Zum einen weckte das Ende der Covid-Beschränkungen in China Hoffnungen auf einen starken Anstieg der Nachfrage. Das Land ist nicht nur einer der wichtigsten Abnehmer des Rohstoffs, eine Konjunkturerholung in China würde auch der Weltwirtschaft insgesamt Auftrieb geben.

Zum anderen gibt es aktuell Sorgen über die Entwicklung des Angebots an Kupfer. In Peru wird die Produktion durch politische Proteste behindert und der größte chilenische Kupferkonzern meldete enttäuschende Produktionszahlen. Aus Chile stammt ein Viertel der weltweiten Kupferproduktion und auch Peru ist ein wichtiges Exportland.

Starke Preisschwankungen

Aber gerade die Gründe für den aktuellen Preisanstieg zeigen auch, dass das Pendel schnell wieder in die andere Richtung schwingen kann. Die Hoffnungen auf einen Anstieg der Nachfrage aus China könnten sich als übertrieben erweisen und die Produktionseinschränkungen in Südamerika könnten wieder abnehmen. Beides würde den Kupferpreis unter Druck setzen.

Du solltest bedenken: Der Weltmarkt für Industriemetalle wie Kupfer ist relativ eng, die Preisschwankungen sind groß. Das zeigte sich auch in den letzten Monaten. So schossen kurz nach dem Beginn des Ukraine-Kriegs die Notierungen der Industriemetalle nach oben. Dafür war nicht nur die Sorge von Lieferengpässen verantwortlich, sondern auch der starke Anstieg der Energiepreise. Die Bearbeitung von Metallen ist sehr energieaufwändig, das treibt die Kosten.

Rasch kamen die Preise der Industriemetalle aber wieder zurück und schon im Sommer wurden neue Jahrestiefs markiert, der Kupferpreis fiel sogar auf den tiefsten Stand seit Ende 2020. Für den Preisrückgang war vor allem die Aussicht auf eine sinkende Nachfrage infolge der Schwäche der Weltkonjunktur verantwortlich. Das scheint sich zwar nun wieder zu ändern, doch das Pendel kann wie gesagt wieder zurückschlagen.

Zumal es in Bezug auf die Entwicklung des Angebots gar nicht so schlecht aussieht. Nachdem die Kupferproduktion von 2017 bis 2020 stagniert hat, gibt es seit 2021 wieder Zuwächse. 2023 und in den nächsten Jahren soll die Produktion um 3 bis 4 Prozent pro Jahr steigen. Ob die Nachfrage nach Kupfer stärker wächst und den Markt ins Defizit bringt, hängt kurzfristig weniger vom Ausbau der Erneuerbaren Energien und der E-Mobilität ab, sondern von der allgemeinen Konjunkturentwicklung.

Kupfermarkt bald in einem strukturellen Defizit?

Langfristig wird die Nachfrage aber stärker steigen als in den letzten Jahrzehnten, darüber sind sich alle Experten einig, auch kurzfristig skeptische wie die von Fitch Ratings. Damit wird voraussichtlich auch die Zunahme des Angebots nicht mithalten können. Daher rechnet auch kaum ein Experte damit, dass der Kupferpreis nochmals so stark fällt wie in den Jahren von 2011 bis 2016, als die Produktion von Kupfer kräftig gestiegen ist und den Markt in einen Angebotsüberschuss brachte:



Der International Energy Agency (IEA) zufolge wird der nachhaltige Umbau der Wirtschaft immer mehr Kupfer verschlingen, 2040 könnten 45 Prozent der Kupfernachfrage allein auf den Energiesektor entfallen. Ab 2025 werde der Markt daher in ein strukturelles Defizit rutschen. Zudem dürften die Zuwächse bei der Produktion abnehmen, denn das global verfügbare Kupfer ist begrenzt. Die Kupferkommission in Chile rechnet für 2030 mit dem Höhepunkt der Produktionsmengen.

Gary Nagle, der Vorsitzende des Rohstoffkonzerns Glencore, zugegebenermaßen kein unabhängiger Experte, formulierte es zuletzt drastisch: „Es kommt ein Kupferdefizit – aber die Welt scheint das nicht zu verstehen." Die Kupfernachfrage drohe das verfügbare Angebot im Jahr 2030 um 50 Millionen Tonnen zu übersteigen, das wäre das Doppelte der aktuellen Jahresproduktion.

Glencore, einer der großen Kupferproduzenten weltweit, werde die Förderung aber erst erhöhen, wenn die Preise deutlich gestiegen sind: „Erst wenn der Markt nach Kupfer schreit und die Preise ein paar Dollar entfernt von einer Zerstörung der Nachfrage sind, dann kommt die Zeit, in der wir ein zusätzliches Kupferangebot auf den Markt bringen.“ Das klingt nicht gerade nach dem Wahrnehmen von gesellschaftlicher Verantwortung, aber die Aussage richtete sich ja auch an die eigenen Aktionäre. Die anderen Rohstoffkonzerne dürften ähnlich denken.


Mein Fazit

Die Nachfrage nach Kupfer wird weiter kräftig zunehmen und den Markt in den nächsten Jahren in ein strukturelles Angebotsdefizit führen. Der Kupferpreis wird daher aller Voraussicht nach langfristig steigen. Allerdings solltest Du Prognosen, die 15 Jahre oder weiter nach vorne reichen, mit Vorsicht genießen. Technischer Fortschritt und Innovationen könnten dazu führen, dass weniger Kupfer benötigt wird als derzeit angenommen.

Kurzfristig wird der Preis allerdings durch die aktuelle Situation bei Angebot und Nachfrage bestimmt, und da sind deutliche Rücksetzer durchaus möglich. Es sind viele Entwicklungen und Ereignisse denkbar, die den Ausblick für die Weltkonjunktur wieder eintrüben können. Doch solche Preisrücksetzer könnten sich langfristig als Chance erweisen.

Von einem steigenden Kupferpreis kann man entweder mit Exchange Traded Commodities (ETCs) profitieren (z.B. WKN: A0KRKR), oder mit den Aktien von Kupferproduzenten. Im „Lars Erichsen“-Depot, dem mittelfristig ausgerichteten Depot meines Premium-AnlagemagazinsRendite-Spezialisten, habe ich bereits im Oktober auf die Aktie von Freeport McMoRan gesetzt, die Position liegt inzwischen mit 25 Prozent im Gewinn. Im Verlauf dieses Jahres erwarte ich neue Einstiegschancen.

Bildquellen: © Adobe Stock | zah108 | Datei-Nr.: 498507129

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