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US-Wahl: Quo vadis USA?

Steigt der Dow Jones bald auf 20.000 Punkte? Diese und weitere Fragen beantwortete uns der bekannte Wall-Street-Experte Jens Korte.

Wall-Street-Experte Jens Korte

(Stefan Böhm) Am 8. November 2016 ist es soweit. Die Wahl des 45. Präsidenten oder erstmalig einer Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika findet statt. Darüber hinaus könnte diese Wahl zu einem gravierenden Richtungsentscheid für die künftige Entwicklung der US-amerikanischen Gesellschaft werden. Wie wird die US-Notenbank reagieren und was bedeutet die Wahl für die Märkte? Das Bankhaus Vontobel veranstaltet eine exklusive Abendveranstaltung mit dem Stargast Jens Korte, der dieser Frage auf den Grund geht. Schon vorab stand er meinem Premium Börsenmagazin DaxVestor für einige Fragen zur Verfügung:

DaxVestor: Trotz aller Krisen und Probleme wie Brexit, Türkei, Terrroranschläge und der offensichtlichen Spaltung der US-Gesellschaft haben die US-Aktienmärkte im Juli neue Rekordniveaus erreicht. Wie erklären Sie sich diese paradoxe Entwicklung?

Jens Korte: Politische Börsen haben kurze Beine. Selbst nach den Terroranschlägen in New York haben sich die Märkte wieder verhältnismäßig schnell gefangen. Es gibt etwa bei Airlines oder im Tourismussektor etwas stärkere Bewegungen nach unten. Aber dabei blieb es zunächst. Seit 2009 reiten die Märkte auf billigem Geld. Ich halte das zwar für gefährlich, aber ich bin auch kein Notenbanker. Und trotz der jüngsten Ereignisse in den USA und dem teils absurden Wahlkampf scheinen die USA ein verhältnismäßig sicherer Anlagehafen zu sein. Es ist alles eine Frage der Relation.

DaxVestor: Die US-Notenbank Fed wollte 2016 eigentlich die Zinswende einleiten. Kommt die noch oder wird sie auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben?

Jens Korte: In gewisser Hinsicht wurde die Zinswende letztes Jahr kurz vor Weihnachten eingeleitet. Der Dollar ist ja auch gestiegen. Die Fed hat bisher lediglich keine weiteren Schritte folgen lassen. Eine Zinserhöhung im September hält die Wall Street vor allem wegen des mageren Wachstums im zweiten Quartal (nur 1,2 statt wie erwartet 2,6 Prozent) für ausgeschlossen. Derzeit laufen die Wetten auf Dezember.

Info

info Vontobel-Seminartour: Jens Korte und Heiko Geiger stellen sich Ihren Fragen.

Möchten Sie mehr zum Thema wissen? Der DaxVestor präsentiert zusammen mit dem Bankhaus Vontobel und weiteren Partnern Jens Korte in sechs deutschen Städten. Für DaxVestor-Leserinnen und -Leser ist die Teilnahme kostenfrei. Hierzu können Sie sich einfach hier anmelden. Unter diesem Link finden Sie auch weitere Informationen zu den Veranstaltungsorten und -terminen.

Inhalt des Seminars:

  • Quo Vadis USA? Jens Korte gibt einen Einblick auf die aktuelle politische und wirtschaftliche Lage in Amerika und auf welche Veränderungen wir vorbereitet sein müssen.
  • Heiko Geiger von Vontobel gibt einen makroökonomischen Ausblick auf das zweite Halbjahr und zieht ein Fazit. Sein besonderes Augenmerk gilt den USA und Europa.

Die Mütze mit dem Aufdruck "Dow 20.000" ist schon gedruckt

DaxVestor: Präsidentschaftswahljahre sind traditionell gute Aktienjahre, insbesondere in der zweiten Jahreshälfte. Werden die Märkte bis zur Wahl im November weiter zulegen?

Jens Korte: Es heißt ja auch häufig, dass Sommermonate keine guten Monate für die Börse sind. Und das traf vor allem für den Juli nicht zu. Ich denke viel hängt von der weiteren Entwicklung des Dollars und der Rohstoffpreise ab. Auch die Unternehmenszahlen für das dritte Quartal, die dann im Oktober veröffentlicht werden, spielen eine große Rolle. Louis, ein Händler auf dem Parkett, der häufig richtig liegt, hat schon die Dow 20.000 Mütze gedruckt. Persönlich bin ich da noch etwas skeptischer. Interessant könnte es dann vor allem nach der Wahl werden, wenn die Unsicherheit über die politische Zukunft verschwindet.

DaxVestor: Zu den Kandidaten. Clinton gilt inzwischen als Kandidatin der Wall Street, Trump als wirtschaftspolitischer Chaot, der mit Protektionismus punkten will. Wie sehen das die Amerikaner?

Jens Korte: Das hängt davon ab, wen man fragt. Die Wall Street zumindest ist gespalten. Die Händler auf dem Parkett sagen: jeder nur nicht Hillary. Aber das ist ja nur ein ganz kleiner Ausschnitt der Finanzindustrie. Hedge-Fonds zum Beispiel haben Hillary finanziell deutlich stärker unterstützt als Trump. Die klassischen Banken in New York stehen den Demokraten traditionell ebenfalls deutlich näher als den Republikanern. Auch wenn sich Barack Obama an der Wall Street mit Aussagen wie der zu den "fetten Raubkatzen" nicht sehr beliebt gemacht hat.

Dow Jones Industrial Index

Der Energiebereich und der Gesundheitssektor werden besonders auf den Wahlausgang reagieren

DaxVestor: Wie verlässlich sind die Aussagen von Donald Trump? Kann man seine oft bizarren Ideen überhaupt ernst nehmen?

Jens Korte: Das ist die Hoffnung der Republikaner, dass er seinen Worten nicht die entsprechenden Taten folgen lässt. Ich kenne einige Leute, die bei Trump gearbeitet oder mit ihm Geschäfte gemacht haben. Viele sagen, er sei super umgänglich und sehr intelligent. Den Wahlkampf sieht er als große Show. Doch mit seinen Aussagen hat er die Stimmung vergiftet. Der Schaden dürfte auch nach der Wahl nachhallen.

DaxVestor: Welche Auswirkungen wird der/die neue USPräsident/ in auf die deutschen Märkte haben?

Jens Korte: Das hängt wieder davon ab, ob die Ankündigungen realisiert werden. Um die Stimmen der Bernie Sanders Anhänger zu gewinnen, hatte sich Hillary Clinton zuletzt skeptisch gegenüber Freihandelsabkommen wie TTIP geäußert. Donald Trump droht ja sogar mit einem Austritt aus der WHO (Welthandelsorganisation). Bei einzelnen Branchen, etwa im Energiebereich oder auch in der Gesundheitsindustrie, macht es einen größeren Unterschied, wer gewinnt. Aber letztlich sollten wir nicht vergessen: das Land wird nicht von einem Menschen regiert. Es gibt immer noch einen Kongress. Und ohne diesen lassen sich viele wichtige Änderungen nicht realisieren.

DaxVestor: Vielen Dank Herr Korte für diese interessanten Informationen!

Wertpapier: Dow Jones Industrial Index
Themen: USA, US-Wahl, US-Notenbank, Wall Street
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