Was dem DAX auf die Beine hilft

(Dr. Detlef Rettinger) Jetzt ist eine Woche seit dem Brexit-Referendum vergangen und wir sind im Grunde so schlau wie zuvor. Was wollen die Briten, bzw. ihre Politiker wirklich, wann kommt tatsächlich der Austritt und was kommt danach? Es ist zu befürchten, dass diese Unsicherheit noch lange anhalten wird. Die EU und Großbritannien streiten ja allein schon über die Frage, WANN denn die Verhandlungen beginnen sollen. Das ist ein Vorgeschmack darauf, was uns noch bevorsteht. Immerhin: An den Märkten ist die Fieberkurve wieder gesunken. Die Börsen haben einen Teil ihrer Kursverluste aufgeholt.

Aber was ist mit den wirtschaftlichen Folgen? Es melden sich immer mehr Wirtschaftsforschungsinstitute zu Wort und beziffern die Wachstumseffekte der Brexit-Entscheidung. Das ist löblich, aber ziemlich sinnlos. Der weitere Weg ist zu offen und vor allem spielt die Psychologie eine zu große Rolle, als dass eine Quantifizierung möglich wäre.

Denn der zu befürchtende Konjunktureinbruch ist allein auf die Verunsicherung von Unternehmen und Verbrauchern zurückzuführen, konkret ändert sich ja erst einmal gar nichts. Klar ist aber: Das Wachstum in Großbritannien, in Europa und in Deutschland leidet. Die meisten Experten vermuten einen Rückgang der Wachstumsrate für Deutschland um etwa 0,5 Prozentpunkte. Aber es kann auch deutlich schlimmer kommen, vor allem dann wenn sich Europa politisch weiter selbst demontiert.