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Südafrikanischer Rand: Aufwertung übertrieben?

Trotz großer Strukturprobleme konnte der Rand 2016 deutlich aufwerten. Ist damit jetzt Schluss?

Südafrikanischer Rand

(Dr. Detlef Rettinger) Der Südafrikanische Rand stand das ganze Jahr 2016 unter Aufwertungsdruck und diese Tendenz hat sich auch im 1. Quartal 2017 fortgesetzt. Das ist überraschend, hat sich doch an den strukturellen Problemen des Landes nichts geändert: Die Arbeitslosenquote verharrt bei über 25 Prozent, die Kriminalitätsrate ist hoch, immer neue Korruptionsfälle erschüttern die Politik und die mangelhafte Infrastruktur lähmt die Wirtschaft. Das Vertrauen der internationalen Anleger in Südafrika ist in den letzten Jahren immer mehr geschwunden, es droht daher sogar ein Downgrade von Südafrika-Anleihen durch die Rating-Agenturen auf Junk-Status.

Die Aufwertungstendenz beim Rand war daher kein Zeichen für eine starke Wirtschaft. Zum einen wurde die übertriebene Abwertung des Jahres 2015 wieder wettgemacht. Zum anderen hat die Erholung am Rohstoffmarkt die finanzielle Situation Südafrikas entspannt. Dazu kommt, dass spekulative Anleger gerne auf den Rand setzen, wenn sie von einer Erholung der Weltkonjunktur ausgehen.

Präsident Zuma bangt um seine Macht

Immerhin einen echten Hoffnungsschimmer gab es: Der seit Anfang 2016 im Amt befindliche Finanzminister Gordhan war auf Stabilität bedacht und intentsiv darum bemüht, das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen. Mit einigem Erfolg. Doch damit ist jetzt Schluss. Der bereits seit einiger Zeit tobende Machtkampf mit dem sehr umstrittenen Präsidenten Zuma wurde von diesem mit der Entlassung des Finanzministers beendet. Zuma befürchtet offensichtlich, beim Kongress der Regierungspartei ANC im Dezember an Macht zu verlieren. Dabei schert es ihn wenig, dass die Entlassung des Finanzministers nicht nur die Anleger erneut verschreckt, sondern auch die Finanzstabilität gefährdet. Der Rand stürzte um mehr als 8 Prozent ab.

Die Charttechnik liefert derzeit ein höchst interessantes Bild: Panikartig haben die Anleger in der zweiten Jahreshälfte 2015 Rand abgestoßen. EUR/ZAR stieg von 13,50 bis auf 19,00 ZAR. Dieser Kursanstieg wurde aber seit Anfang 2016 wieder wettgemacht. Allerdings erwies sich die Unterstützung bei 13,40 ZAR zuletzt als hartnäckig, der Wechselkurs konnte wieder zulegen. Mit dem Bruch des steilen Abwärtstrends und dem Anstieg über den Widerstand bei 14,10 ZAR könnte eine Wende nach oben eingeleitet sein. Die Kurserholung dürfte sich kurzfristig bis zum Widerstand bei 14,80/15,00 ZAR fortsetzen, mittelfristig kann auch dieser Bereich überwunden werden.

Chart & Info
EUR/ZAR - Südafrikanisches Rand
  • Aktueller Kurs
    14,68 ZAR je Euro
  • Kommentar
    Mit dem Bruch des steilen Abwärtstrends und dem Anstieg über den Widerstand bei 14,10 ZAR könnte eine Wende nach oben eingeleitet sein.
  • Meine Einschätzung
    kurzfristig auf langfristig auf

Fazit

sprechblase Kurz und kompakt

Es ist zu befürchten, dass der innenpolitische Machtkampf in Südafrika weiteres Vertrauen bei den Anlegern zerstört. Eine echte Bereitschaft, gemeinsam die Strukturprobleme anzugehen, ist ohnehin nicht erkennbar. Die Aufwertung des Rand scheint unter diesen Umständen übertrieben. Besonders wenn es zu einem Downgrade durch die Rating-Agenturen kommen sollte, droht eine Kursrallye bei EUR/ZAR.

Dr. Detlef Rettinger
Wenig Zeit?
Wertpapier: EUR/ZAR, Südafrikanischer Rand
Themen: Südafrika, Rand, Abwertung, Aufwertung, Konjunktur, Politik, Korruption, Vertrauen
Bildquellen:
© Fotolia.com – alswart
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