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Ungarischer Forint: Ein Brexit-Verlierer!

Ungarn ist auf Überweisungen aus Brüssel angewiesen. Die dürften aber durch den Brexit weniger werden.

Ungarischer Forint - EUR/HUF

(Dr. Detlef Rettinger) Vor dem Brexit-Referendum in Großbritannien war an den Märkten das zu beobachten, was Finanzexperten als „Risiko-Rallye“ bezeichnen. Der Grund: Die Anleger setzten voll darauf, dass die Briten gegen den Brexit stimmen. Es waren alle Geldanlagen gefragt, die zwar mit mehr Risiko verbunden sind, aber auch mehr Rendite bringen. Davon profitierten unter anderem die Währungen vieler Emerging Markets, die aber auch Rückenwind durch die Erholung am Rohstoffmarkt erhielten.

Denn die Preise von Rohöl, Industriemetallen und Edelmetallen legten in den letzten Wochen zu. Besonders starke Kursgewinne verzeichneten daher Rohstoffwährungen wie der Südafrikanische Rand, der Brasilianische Real und der Russische Rubel.

Ungarn und Polen sind auf Transferzahlungen angewiesen

Die Unsicherheit durch das Brexit-Votum kehrte diese Entwicklung um, die genannten Währungen gaben einen Teil ihrer Gewinne wieder ab. Ebenfalls unter kräftigen Verkaufsdruck kamen auch die Währungen der osteuropäischen EU-Länder Polen und Ungarn. Und das mit gutem Grund, denn mit Großbritannien verliert die EU einen ihrer wenigen Netto-Zahler. Es gibt also zukünftig weniger zu verteilen.

Ungarn ist dabei noch stärker als Polen auf die Transferzahlungen aus Brüssel angewiesen. Dazu kommt, dass beide Länder Firmen aus anderen EU-Staaten als Werkbank dienen. In Ungarn sind besonders viele Unternehmen der Autoindustrie mit Fabriken vertreten. Und Großbritannien ist ein wichtiger Absatzmarkt für diese Branche

 Wenn sich das Wachstum in der EU aufgrund des Brexit abkühlt, bekommen beide Länder das überproportional zu spüren. Ungarn kann im Gegensatz zu Polen nicht auf eine solide Binnennachfrage bauen und ist daher noch stärker betroffen. Das könnte den Kurs der wirtschaftlichen Erholung abwürgen.

Euro/Ungarischer Forint bricht nach oben aus

Der Wechselkurs des Euro zum Ungarischen Forint EUR/HUF entwickelte sich seit Mitte 2015 stabil. Die Notenbank in Budapest konnte die Kursturbulenzen, die durch die Verschärfung der extrem expansiven Geldpolitik der EZB Anfang 2015 ausgelöst wurden, gut ausgleichen. Zu dieser Stabilität beigetragen haben die solide Finanzpolitik und die Überschüsse in der Leistungsbilanz.

Die neue Unsicherheit durch den drohenden Brexit setzt aber den Ungarischen Forint erneut unter Druck. Am Freitag nach dem Brexit-Votum ist EUR/HUF kurzzeitig über den Widerstand bei 318 HUF gestiegen und damit aus der Seitwärtsrange ausgebrochen. Sollte sich das bestätigen, lautet das nächste Ziel 325 HUF.

Chart & Info
  • Name
    Wechselkurs des Euro zum Ungarischen Forint EUR/HUF
  • Aktueller Kurs
    317,26 Ungarische Forint je Euro
  • Kommentar
    Seit Mitte 2015 bewegt sich EUR/HUF in einem Seitwärtstrendkanal zwischen 307 und 318 HUF. Bei einem Ausbruch nach oben könnte es zu einer Rallye kommen.
  • Meine Einschätzung
    kurzfristig auf langfristig seitw

Fazit

sprechblase Kurz und kompakt

Ungarns Wirtschaft erlebt derzeit eine Wachstumsdelle. Bislang gingen die Prognosen der Volkswirte von einer erneuten Konjunkturbeschleunigung ab der zweiten Jahreshälfte aus. Das ist nun in Frage gestellt. Sollte sich der charttechnische Ausbruch von EUR/HUF aus seiner Seitwärtsbewegung bestätigen, dann rechne ich mit einem Anstieg bis zum Widerstand bei 325 HUF.

Dr. Detlef Rettinger
Wenig Zeit?
Wertpapier: Ungarischer Forint, EUR/HUF
Themen: Brexit, EU, Transferzahlungen
Bildquellen:
© guinevra - Fotolia.com
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