Die BCG-Analyse

So nehmen Sie Unternehmen unter die Lupe - Teil 2!

Nicht nur an der Börse ist es sinnvoll, sich eine eigene Meinung zu bilden. Deshalb habe ich Ihnen bereits die SWOT-Analyse vorgestellt. Heute gehe ich auf eine weitere hilfreiche und nachvollziehbare Form der Unternehmensbetrachtung ein: Die von der Boston Consulting Group entwickelte BCG-Matrix!

Wozu dient die BCG-Analyse?

Diese Herangehensweise ermöglicht einen Überblick über die einzelnen Geschäftsbereiche. Lapidar gesagt, ist ein Stern am hellsten kurz bevor er verglüht. Sie möchten also wissen, ob der Erfolg eines Unternehmens dauerhaft und nachhaltig ist oder die besten Tage in der Vergangenheit liegen.

Stars

Unter diesen Punkt fallen Sparten mit hohen Wachstumsraten und einem hohen Marktanteil. Stars benötigen in aller Regel hohe Investitionen, um das Wachstum aufrechtzuerhalten. Diese Investitionen werden augenblicklich (und dauerhaft) zur Belastung, wenn das Wachstum sinkt.

Cash Cows

Segmente mit hohem Marktanteil, aber nur noch geringem Wachstum, werden als „Cash Cow“ bezeichnet. Sie tragen erheblich zum Gewinn bei, denn aufgrund des geringen Wachstums werden, bestenfalls, keine umfangreichen Investitionen mehr getätigt. Auch „Abschöpfungsstrategie“ genannt.

Poor Dogs

Poor Dogs sind Segmente mit geringem Marktanteil und stagnierendem oder rückläufigem Wachstum und generell unbefriedigendem Anteil am Gesamtergebnis.

Question-Marks

Unternehmensfelder mit hohem Wachstum und geringen Marktanteilen, häufig nach Produkteinführung oder „Relaunches“. Die wichtige Frage: Entsteht hier zukünftig ein „Star“ oder ein „Poor Dog“?

Meinung

Böhms Fazit

Sie erkennen sofort: Mit der BCG-Matrix bewerten Sie nicht nur ein Unternehmen, sondern insbesondere das Management. Sie erinnern sich noch an Mobilcom? Für viele Milliarden hatte das Unternehmen eine UMTS-Lizenz gekauft und dabei übersehen, dass nur mit weiteren, hohen Investitionen daraus ein „Star“ hätte werden können. Weitsichtigkeit – es mag altmodisch klingen, aber diese Fähigkeit ist notwendig, um einen Konzern über Jahre hinweg erfolgreich zu führen. Als Anleger sollten Sie daher nicht nur die Gegenwart, sondern insbesondere die Vergangenheit kritisch prüfen.

Weitere Analysemethoden finden Sie hier: