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Optionsscheine: Nicht so kompliziert wie es scheint!

Ein Optionsschein besitzt viele Gemein-samkeiten mit einem Hebelzertifikat: Mit beiden Produkten können Sie Kurs-Veränderungen an den Börsen „hebeln“. Steigt z. B. der DAX um ein Prozent, dann steigt ein Call-Optionsschein auf den DAX um ein Vielfaches stärker. Die Hebelwirkung sorgt für überdurchschnittliche Gewinn-Chancen, birgt aber natürlich auch das Risiko starker Verluste. Wie bei jeder Geldanlage gilt leider: Je höher die Rendite, desto höher das Risiko.

Die zwei wichtigsten Vorteile eines Optionsscheins:

  • Mit relativ geringem Kapitaleinsatz lassen sich überdurchschnittlich hohe Gewinne erzielen.
  • Ihre Möglichkeiten als Anleger werden durch die Vielzahl an Basiswerten erweitert.

Was sind Optionsscheine?

Optionsscheine besitzen einen Ruf als „Zockerpapier“ und tatsächlich lassen sich in sehr kurzer Zeit hohe Gewinne erzielen – oder Verluste einstecken. Davon sollten Sie sich aber nicht abschrecken lassen, insbesondere wenn Sie schon Erfahrungen an der Börse gesammelt haben, z. B. durch den Handel mit Aktien. Optionsscheine erweitern Ihr Handlungsspektrum als Anleger. Mit Optionsscheinen können Sie z. B. ein Aktiendepot absichern (mit Put-Optionsscheinen – Erklärung folgt gleich) und sich dadurch in schwierigen Börsenphasen gegen Kursrückschläge wappnen, ohne Ihre Aktien verkaufen zu müssen.

Bei einem Einbruch an den Börsen würden die Gewinne bei den Put-Optionsscheinen die Verluste bei ihren Aktienpositionen ausgleichen, zumindest teilweise. Optionsscheine können daher Teil einer intelligenten Anlagestrategie sein. Von großem Vorteil ist auch die Vielzahl der Basiswerte (Underlyings), auf deren Kursentwicklung Sie mit Optionsscheinen setzen können. Neben Aktien und Aktienindizes gibt es z. B. Optionsscheine auf Devisen, Anleihen, Rohstoffe wie Gold und Silber und andere Basiswert.

Info

info Beachten Sie

Wegen des hohen Risikos sollten Sie nur mit Optionsscheinen handeln, wenn Sie schon Erfahrungen an der Börse gesammelt haben.

Es führt kein Weg daran vorbei: Wenn Sie die Chancen des Handels mit Optionsscheinen nutzen wollen, dann müssen Sie sich etwas Zeit nehmen und sich mit diesem Produkt beschäftigen. Ich verspreche Ihnen: Es lohnt sich! Im Folgenden will ich Ihnen zeigen, worauf Sie beim Handel mit Optionsscheinen grundsätzlich achten sollten.

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info Definition: Optionsschein

Optionsscheine (engl.: Warrants) sind eine einseitige Wette: Sie wetten darauf, dass eine Aktie, ein Aktienindex, ein Wechselkurs, ein Rohstoff oder ein anderer Basiswert steigt (Kaufoptionsschein, Call) oder fällt (Verkaufsoptionsschein, Put). Liegen Sie damit richtig, dann erzielen Sie einen hohen Gewinn, liegen Sie falsch, dann drohen allerdings hohe Verluste. Weiterführende Erläuterungen finden Sie in meinem Börsenlexikon unter „Was ist ein Optionsschein“.

Optionsscheine werden von Banken begeben bzw. emittiert, man spricht daher auch vom Emittenten des Optionsscheins. Mit diesen handeln Sie den Optionsschein entweder direkt oder über die Börse. Banken verkaufen Optionsscheine (und auch Zertifikate), um mit deren Handel Geld zu verdienen. Ihr Vorteil als Anleger ist, dass sich Ihre Handlungsmöglichkeiten dadurch vergrößern.

Wie funktionieren Optionsscheine?

Am besten lässt sich die Funktionsweise von Optionsscheinen an einem Beispiel erläutern:

Info

info Beispiel

Wichtige Daten zum Beispiel „Optionsschein auf die Muster AG“:

  • Emittent: Bank XY
  • Basiswert: Muster AG
  • Typ: Call-Optionsschein
  • Bezugsverhältnis: 1,0
  • Basispreis: 8,00 EUR
  • Akt. Kurs Basiswert: 10,00 EUR
  • Akt. Kurs Optionsschein: 3,00 EUR
  • Laufzeit bis 01.12.2017
  • Einfacher Hebel: 5,0 (akt. Kurs Basiswert / akt. Kurs Optionsschein)

Ein Call-Optionsschein auf die Muster AG besitzt den Basispreis 8,00 EUR, ein Bezugsverhältnis 1,0 und eine Laufzeit bis zum 01.12.2017. Das bedeutet: Sie haben als Käufer des Optionsscheins das Recht, am Ende der Laufzeit am 01.12.2017 1,0 Aktien der Muster AG zu einem Preis von 8,00 Euro zu kaufen. Je höher der Kurs der Muster AG während der Laufzeit steigt, um so mehr ist Ihr Kauf-Recht aus dem Call-Optionsschein wert.

Der Emittent ist verpflichtet, Ihnen am Ende der Laufzeit für Ihren Optionsschein 1,0 Aktien der Muster AG auszuhändigen. In der Regel wird Ihnen aber nicht direkt die Aktie ins Depot gebucht, sondern Sie erhalten den Wert des Optionsscheins in bar auf Ihr Konto – wie gesagt, aber erst am Laufzeitende. Das Recht, am Laufzeitende eine Aktie der Muster AG zu einem Preis von 8,00 Euro beziehen zu können, besitzt im Beispiel aktuell einen Wert von 3,00 Euro und zu diesem Preis wird der Call-Optionsschein am Markt gehandelt.

Wichtig: Optionsscheine können Sie mit den Emittenten direkt oder an der Börse handeln. Allerdings richtet sich die Preisbildung nicht wie bei Aktien nach Angebot und Nachfrage, sondern der jeweils aktuelle Preis des Optionsscheins wird vom Emittenten des Optionsscheins laufend berechnet. Basis dafür sind Optionspreismodelle, in die als veränderliche Größen der Kurs des Basiswerts, die Restlaufzeit und die Volatilität einfließen. Einmal gekaufte Optionsscheine können Sie jederzeit wieder verkaufen. Der jeweilige Emittent ist verpflichtet, die von ihm begebenen Optionsscheine zurückzukaufen.

Was bedeutet der Zeitwert bei Optionsscheinen?

Dass Ihr Optionsrecht erst am Ende der Laufzeit zum Tragen kommt, macht den Optionsschein etwas kompliziert, aber eben auch interessant. Könnten Sie Ihr Optionsrecht gleich ausüben, dann hätte dies im Beispiel einen Wert von 2,00 Euro, denn der Emittent müsste Ihnen eine Aktie, die aktuell an der Börse 10,00 Euro wert ist, für 8,00 Euro liefern. Die Differenz zwischen Kurs des Basiswerts und Basispreis (im Beispiel 10,00 Euro minus 8,00 Euro) wird als innerer Wert des Optionsscheins bezeichnet.

Info

info Berechnung des inneren Werts eines Optionsscheins

Innerer Wert = Aktueller Kurs Basiswert – Basispreis

Aber bis zum Ende der Laufzeit kann viel passieren: Die Aktie kann weiter steigen und Ihr Optionsrecht kann an Wert sogar noch zulegen. Allerdings kann die Aktie auch fallen, im ungünstigsten Fall unter den Basispreis Ihres Optionsscheins von 8,00 Euro. In dem Fall wäre Ihr Optionsrecht dann nichts mehr wert und der Optionsschein würde wertlos verfallen – aber eben erst am Ende der Laufzeit. Der Optionsschein besitzt daher auch einen Zeitwert und dieser hängt ab von der Länge der Restlaufzeit und von der übliche Schwankungsbreite des Basiswerts (Fachbegriff: Volatilität).

Info

info Berechnung des Optionsscheinpreises

Optionsscheinpreis = innerer Wert + Zeitwert

Kurz gesagt: Der Zeitwert eines Optionsscheins ist umso höher, je länger die Restlaufzeit ist und je höher die Volatilität (Schwankungsbreite) des Basiswerts ist. In unserem Beispiel beträgt der innere Wert des Calls auf die Muster AG zum aktuellen Zeitpunkt 2,00 Euro und der Zeitwert beträgt folglich 1,00 Euro.

Was sollten Sie bei Optionsscheinen beachten?

Doch was bedeuten diese etwas komplizierten Erläuterungen zu Zeitwert und innerem Wert in der Praxis? Sie sollten diese Zusammenhänge verstehen, ansonsten können Sie nicht erfolgreich mit Optionsscheinen handeln. Häufig wundern sich unbedarfte Anleger darüber, dass der Kurs ihres Optionsscheins fällt oder steigt, obwohl sich der Kurs des Basiswerts (z. B. der Aktie) nicht bewegt hat. Das kann z. B. daran liegen, dass sich die Volatilität des Basiswerts verändert hat und das den Preis des Optionsscheins beeinflusst. Nehmen z. B. die Kursschwankungen an der Börse zu, dann steigt die Volatilität und der Optionsschein gewinnt an Wert, obwohl sich der Kurs des Basiswerts nicht verändert hat. Das Gleiche gilt auch umgekehrt.

Info

info Wichtige Information für Einsteiger

Durch die stetige Verringerung des Restlaufzeit gibt es einen kontinuierlichen Zeitwertverlust. Es ist daher keine kluge Strategie, einen Optionsschein zu kaufen und ihn liegen zu lassen, denn durch die Verringerung der Restlaufzeit verliert er kontinuierlich an Wert. Der Zeitwertverlust wird besonders gravierend, je näher das Ende der Laufzeit rückt.

Besonders riskant sind zudem Optionsscheine, die keinen inneren Wert, sondern nur einen Zeitwert besitzen:

  • Das betrifft Call-Optionsscheine, bei denen der aktuelle Kurs des Basiswerts deutlich unter dem Basispreis liegt
  • und Put-Optionsscheine, bei denen der aktuelle Kurs des Basiswerts deutlich über dem Basispreis liegt.

Man spricht hier davon, dass die Optionsscheine „aus dem Geld“ sind. Solche Optionsscheine besitzen hohe Hebel und versprechen damit hohe Gewinnchancen. Lassen Sie sich davon nicht blenden! Das Risiko ist ebenfalls hoch und der Zeitwertverlust wirkt sich besonders gravierend aus.

Welche Optionsscheine sollten Sie kaufen?

Jeder Anleger kann bei Beachtung einiger wichtiger Grundregeln die häufigsten Fehler beim Optionsscheinkauf vermeiden, und das auch ohne die theoretischen Grundlagen bis ins letzte Detail verstanden zu haben. Wenn Sie einen Optionsschein kaufen wollen, sollten Sie sich zuvor eine genaue Meinung über die Entwicklung des Basiswerts (z. B. die Aktie der Muster AG) bilden. Gehen Sie z. B. von einem starken Kursanstieg der Muster-Aktie aus, dann können Sie durch einen Call-Optionsschein davon überdurchschnittlich profitieren. Je nach Ihrer Risikobereitschaft sollten Sie dann einen Hebel wählen.

Mein Tipp, wenn Sie noch wenig Erfahrung haben: Wählen Sie lieber einen Optionsschein, bei dem der Kurs des Basiswerts über dem Basispreis liegt (bei einem Call), bzw. darunter (bei einem Put). Der Hebel und damit auch das Risiko sind niedriger und ein möglicher Zeitwertverlust fällt weniger ins Gewicht.

Nun können Sie auf den Seiten von Finanzportalen nach einem entsprechenden Optionsschein suchen. Kursinformationen sind z. B. über die Internetseite des jeweiligen Optionsschein-Emittenten zu bekommen. Aber auch auf den Internetseiten der Börsen finden Sie Kursinformationen. Daneben gibt es verschiedene Internetportale, wie z. B. www.onvista.de, www.finanztreff.de, www.euwax.de und www.zertifikate.boerse-frankfurt.de, die nicht nur Kurse, sondern auch die gängigen Kennzahlen und entsprechende Tools zur Optionsschein-Auswahl bereitstellen.

Meinung

sprechblase Böhms Praxistipp

Sie finden auf den genannten Internetseiten und z. B. auch bei den Emittenten der Optionsscheine Optionsschein-Rechner, mit deren Hilfe Sie Szenarioanalysen durchführen können. Ich empfehle Ihnen: Sie sollten sich gerade als Optionsschein-Neuling vor dem Kauf unbedingt die Mühe machen, verschiedene Optionsscheine mit unterschiedlicher Ausstattung hinsichtlich ihrer voraussichtlichen Kursentwicklung durchzurechnen.

Mit dem Optionsscheinrechner können Sie Kursveränderungen des Basiswerts simulieren. Auf diese Weise bekommen Sie ein besseres Gefühl für die Preisentwicklung bei Optionsscheinen. Auch können Sie auf diese Weise ermitteln, wie sich Veränderungen der Volatilität oder ein Rückgang der Restlaufzeit auf den Optionsscheinpreis auswirken. Denn schließlich macht nur Übung den Meister der richtigen Optionsscheinwahl!

Stefan Böhm

Warum ist eine Stop-Loss-Marke bei Optionsscheinen besonders wichtig?

Stop Loss Marke Optionsscheine

Keinesfalls sollten Sie bei einem Optionsschein, der ins Minus gerutscht ist, irgendwann zu der fatalistischen Einschätzung übergehen: „Den lass ich jetzt im Depot liegen“. Das ist bei Aktien schon falsch, kann sich aber bei einem Optionsschein als fatal erweisen, denn ein Optionsschein kann am Ende seiner Laufzeit wertlos verfallen. Und schon während der Laufzeit nagt der Zeitwertverlust – ohne dass sich der Kurs des Basiswerts bewegen muss – unaufhaltsam am Wert des Optionsscheins. Und das umso schneller, je näher das Laufzeitende rückt. Noch wichtiger als bei Aktienkäufen ist daher die Fähigkeit, dass Sie von einer Meinung abrücken können, wenn sie sich als unzutreffend erwiesen hat. Den entsprechenden Optionsschein müssen Sie dann notfalls auch mit Verlust verkaufen.

Info

info Merke

Nur wenn Sie Ihre Verluste begrenzen, werden Sie auf Dauer an der Börse Erfolg haben. Am besten können Sie dies durch das Setzen von Stop-Loss-Marken zur Verlustbegrenzung erreichen.

Weitere Informationen zu Optionsscheinen

Vielleicht haben Sie in diesem Beitrag viele Fachbegriffe vermisst. Ich habe sie weggelassen, um Sie nicht unnötig zu verwirren. So gibt es z. B. mehrere Kennzahlen, die Sie zur Auswahl von Optionsscheinen heranziehen können. Doch damit sollten Sie sich erst beschäftigen, wenn Sie tiefer in die Materie einsteigen wollen. Erläuterungen zu Begriffen wie einfacher Hebel, theoretischer Hebel, Delta, implizite Volatilität, Moneyness und andere finden Sie im Börsenlexikon und im E-Book „Optionsscheine“ meines Premium Börsenmagazins DaxVestor.

Meinung

sprechblase Böhms Praxistipp

Optionsscheine bieten hohe Chancen, sind aber nur etwas für risikobewusste Anleger. „Kaufen und liegen lassen“ ist bei Aktien schon die falsche Strategie, bei einem Optionsschein kann die zu hohen Verlusten führen. Immerhin ist aber das Risiko eines Totalverlusts geringer als bei einem Hebelzertifikat. Sie sollten daher beim Kauf überlegt und mit klarem Plan handeln und Sie sollten unbedingt eine Stop-Loss-Marke zur Verlustbegrenzung setzen – am besten gleich beim Kauf. Wenn Sie diese Regeln beachten, dann können Sie durch den Handel mit Optionsscheinen hohe Gewinne erzielen.

Meine Tipps zu Optionsscheinen:

  • Wenn Sie noch wenig Erfahrung haben, wählen Sie „zum Üben“ lieber einen Optionsschein mit niedrigem Hebel.
  • Setzen Sie die Stop-Loss-Marke so, dass Sie bei ungünstigem Verlauf den Verlust verkraften können.
  • Kaufen Sie keinen Optionsschein, weil Sie wenig Geld haben und der Optionsschein billiger ist als die Aktie.
  • Rechnen Sie mit einem Optionsschein-Rechner einmal verschiedene Szenarien für verschiedene Optionsscheine durch, um ein Gefühl für die Preisentwicklung zu bekommen.
Stefan Böhm
Bildquellen:
mapoli-photo - Fotolia.com, Olivier Le Moal - Fotolia.com
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