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Deutsche Bank Aktie: So billig wie noch nie!

Die Bankaktie ist weit günstiger zu haben als die der Konkurrenten. Eine historische Einstiegschance?

Deutsche Bank Trading Floor

(Dr. Detlef Rettinger) Die Aktie der Deutschen Bank gab in den letzten Tagen seit längerer Zeit wieder einmal Lebenszeichen von sich: Der Kurs erholte sich nach einem positiven Analystenkommentar deutlich. Ein Experte von JP Morgan traut dem Vorstand der Deutschen Bank zu, bei den Einsparbemühungen Erfolg zu haben und positiv zu überraschen. Für ihn ist die Deutsche Bank weltweit der "Top Pick" unter den Investmentbanken. Der Kommentar gab der Aktie Auftrieb, auch weil Bankenaktien in den USA in den letzten Tagen insgesamt gefragt waren und das die Branche weltweit nach oben zog.

Aber reicht die Hoffnung auf erfolgreiche Einsparungen als Grund aus für eine anhaltende Kurserholung? Ob die Restrukturierungspläne dauerhaft zum Erfolg führen, weiß niemand. Deutsche-Bank-Vorstand John Cryan selbst hat die Anleger um Geduld gebeten. Die Rating-Agentur Moody´s hat diese Geduld allerdings nicht und senkte die Bonitätsnote der Deutschen Bank zum zweiten Mal in diesem Jahr ab. Das drückte den Aktienkurs aber nur kurzfristig.

Prügelknabe Deutsche Bank

Tatsächlich macht es die Deutsche Bank ihren Kritikern leicht. Noch nie gab es so viele Gründe "Deutsche-Bank-Bashing" zu betreiben. Glaubt man gerade, dass nach all den Skandalen und Prozessen der letzten Jahre doch jetzt endlich einmal Ruhe einkehren müsste, kommt der nächste Tiefschlag. Jetzt ermittelt die amerikanische Börsenaufsicht SEC, ob die Deutsche Bank 2013 Verluste zu spät realisiert und dadurch die Ergebnisse zu hoch ausgewiesen hat. Wieder einmal die Amerikaner. Manchmal wünscht man sich, die deutschen und europäischen Aufsichtsbehörden wären genauso bissig.

Die Vorstände der Deutschen Bank wird es nicht freuen, aber mit aktuell 7.800 Rechtsstreitigkeiten weltweit hält der Konzern wohl einen Rekord. Früher galt das Bonmot, Siemens sei wegen seiner prall gefüllten Kasse eine Bank mit angeschlossenem Elektroladen; heute kann man von der Deutschen Bank sagen, sie ist eine Rechtsanwaltskanzlei mit Kassenschalter. 5,4 Mrd. Euro hat die Deutsche Bank für die laufenden Rechtsstreitigkeiten zurückgelegt. Ob das reicht, wird sich zeigen. Im letzten Jahr haben die Prozesskosten einen großen Teil zum Rekordverlust von 6,8 Mrd. Euro beigetragen.

Deutsche Bank Aktie im Vergleich niedrig bewertet

Viele Anleger scheinen jedenfalls daran zu zweifeln, dass die Rückstellungen ausreichen, ansonsten wäre die Aktie nicht nur mit einem Drittel ihres Buchwerts bewertet. Eine Bewertung unter dem Buchwert ist bei den meisten Kreditinstituten seit der Finanzkrise 2008 zwar üblich, aber bei der Deutschen Bank ist es besonders krass. Selbst die Aktie der ebenfalls in Schwierigkeiten steckenden Credit Suisse ist immerhin mit mehr als 0,60 Prozent ihres Buchwerts bewertet.

Apropos Credit Suisse: Die Schweizer Bank mit Fokus auf dem Investment Banking ist auch die einzige unter den großen Bankenaktien, die sich im negativen Sinn mit der Deutschen Bank messen kann. Die Aktien beider Geldhäuser haben in den letzten 12 Monaten mehr als 40 Prozent ihres Wertes eingebüßt. Zum Vergleich: Bank of America oder die französische BNP Paribas haben im gleichen Zeitraum nur etwa 10 Prozent an Wert verloren. Beide Banken sind allerdings auf das Kreditgeschäft und nicht auf das Investmentbanking fokussiert.

Und genau das ist derzeit schwierig, das erste Quartal 2016 war das schlechteste für die Branche seit vielen Jahren. Da bleibt vor allem die Hoffnung, dass es nur besser werden kann. Auch diese Hoffnung auf bessere Geschäftsergebnisse in den nächsten Quartalen gibt dem Aktienkurs derzeit Auftrieb.

Chart & Info
Deutsche Bank Aktie
  • WKN / ISIN
    514000 / DE0005140008
  • KGV 2016e / 2017e
    248 / 9,93
  • Kurs-Buchwert-Verh. 2016e
    0,36
  • Kommentar
    Die Aktie befindet sich seit Februar in einer Phase der Bodenbildung. Der Bruch der Abwärtstrendlinie ist ein positives Signal.
  • Meine Einschätzung
    kurzfristig auf langfristig seitw

Fazit

sprechblase Kurz und kompakt

Die Deutsche Bank ist mitten in einem Restrukturierungsprozess. Die Erfahrung von anderen Unternehmen zeigt, dass es da Rückschläge geben wird. Die Aktie ist auf dem aktuellen Kursniveau zwar billig, aber eine nachhaltige Erholung wird voraussichtlich noch auf sich warten lassen. Dafür müssten die Geschäftsdaten dauerhaft nach oben zeigen. Wer jetzt auf die Aktie der Deutschen Bank setzt, muss sich über das Risiko neuer Kursverluste klar sein. "Kaufen und liegen lassen" ist keine gute Option. Besser ist es, das Risiko genau zu definieren und eine Stop-Loss-Marke zu setzen, die sich an der Charttechnik orientiert. Aktuell wäre ein Kurs von 14,00 Euro eine gute Verlustbegrenzungsmarke.

Dr. Detlef Rettinger
Wenig Zeit?
Wertpapier: Deutsche Bank, Credit Suisse
Themen: Bankenbranche, Restrukturierung, Aktienbewertung, Rating-Agentur Moody´s, Stop-Loss
Bildquellen:
© Deutsche Bank
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