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A-ZBöhms Börsenlexikon

Lars Erichsen

Team Böhms-DAX-Strategie
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Lars Erichsen

Was sind Rating-Agenturen?

Rating-Agenturen bewerten die Kreditwürdigkeit von Schuldnern (Staaten oder Unternehmen) und drücken diese in Noten für die Bonität aus. Rating-Agenturen sind private und gewinnorientierte Unternehmen, die ihre Dienstleistungen Kreditgebern zur Verfügung stellen. Gängige Rating-Agenturen sind Standard & Poor's, Fitch, Moody's oder Euler Hermes.

Die Bonitätsnoten der Rating-Agenturen reichen von AAA (beste Qualität) bis zu D (Zahlungsausfall). Deutschland z. B. besitzt als Staat die höchste Bonitätsnote AAA, während viele Entwicklungsländer mit Noten von C oder sogar D versehen werden. Im Detail gibt es von Agentur zu Agentur kleinere Abweichungen bei der Bedeutung der Noten. Das an die Bonitätsnote häufig angehängte Suffix in Form eines „+“ oder „-“ bezeichnet den Ausblick der Rating-Agentur und gilt als Vorstufe für eine bevorstehende Herauf- oder Herabstufung (Up- bzw. Downgrade).

Rating-Agenturen sind in den vergangenen Jahren in die Kritik geraten, da sie durch ihre Bonitätsnoten den Druck des Kapitalmarkts oftmals noch verstärken. Dadurch können Krisen eskalieren. So sorgten beispielsweise während der europäischen Staatsschuldenkrise 2011 Abstufungen bei den Bonitätsnoten zu höheren Zinssätzen bei der Refinanzierung von damaligen Krisen-Staaten wie Irland oder Portugal. Dadurch gerieten die Länder noch stärker in Finanznöte.

Darüber hinaus sorgt die Gewinnorientierung der Rating-Agenturen für Interessenskonflikte: Nach der Finanzkrise 2008 mussten sich die Branchenführer vor Gericht davor verantworten, dass sie offenbar aus wirtschaftlichen Gründen zu gute Ratings vergeben haben und Anleger dadurch in die Irre geführt wurden.

Meinung

sprechblase Böhms Praxistipp

Geben Sie nicht zu viel auf die Einstufungen der Rating-Agenturen. Sie sind zwar eine wichtige Informationsquelle, aber die Profis liegen eben auch häufig falsch. Wichtig ist zudem: Änderungen der Ratings erfolgen häufig erst relativ spät, die Märkte haben zu diesem Zeitpunkt meist längst mit Kurs-Verlusten oder Kurs-Gewinnen reagiert.

Stefan Böhm
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