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A-ZBöhms Börsenlexikon

Lars Erichsen

Team Böhms-DAX-Strategie
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Lars Erichsen

Was ist ein Zertifikat?

Zertifikate sind Anlageinstrumente, die von Banken herausgegeben (emittiert) werden. Ihre Wertentwicklung ist abhängig von der Kursentwicklung eines so genannten Basiswerts (Underlyings). Das kann eine Aktie, ein Aktienindex, ein Wechselkurs, ein Rohstoffpreis und ähnliches sein. Im Grunde kann jeder laufend, unabhängig und transparent ermittelte Preis bzw. Kurs als Basiswert eines Zertifikats dienen. Zu Beginn der Emission des Zertifikats werden genau die Bedingungen festgelegt, wie der Wert des Zertifikats an die Wertentwicklung des Basiswerts gekoppelt ist. Nach Angaben des Deutschen Derivate Verbands beträgt das Markt-Volumen bei Zertifikaten in Deutschland etwa 70 Mrd. Euro.

Zertifikate und Emittentenrisiko

Zuerst das Positive: Zertifikate erweitern Ihre Möglichkeiten als Anleger. Mit Zertifikaten können Sie z.B. einen Gewinn erzielen, wenn sich eine Aktie seitwärts bewegt (Discountzertifikate, Bonuszertifikate). Sie können auf einfache Weise in einen ganzen Aktienindex wie z.B. den DAX investieren (Indexzertifikate), sich vor Kursrückschlägen schützen (Garantiezertifikate) oder Sie können die negativen Folgen von Wechselkursveränderungen ausschließen (Quantozertifikate).

Jetzt das Negative: Zertifikate besitzen im Gegensatz z.B. zu einer Aktie keinen Wert an sich. Es handelt sich im Grunde um Schuldverschreibungen der emittierenden Bank. Wenn Sie z.B. ein Zertifikat, das von der Deutschen Bank begeben wurde, kaufen, geben Sie der Deutschen Bank damit einen Kredit. Dabei hoffen Sie darauf, dass dieser Kredit eine hohe Rendite (Verzinsung) abwirft. Wenn die emittierende Bank pleitegeht, verlieren Sie das, was Sie in das Zertifikate investiert haben. Das nennt sich das Emittentenrisiko.

Info

info Wussten Sie schon?

Das eher abstrakte Emittentenrisiko (wann geht schon mal eine große Bank pleite) wurde bei der Insolvenz der US-Bank Lehman Brothers während der Finanzkrise 2008 konkret. Auch viele deutsche Anleger verloren das Geld, das Sie in Zertifikate von Lehman Brothers gesteckt hatten. Seit dieser Zeit haben Zertifikate bei vielen Anlegern einen schlechten Ruf.

Der Begriff Zertifikate wird übrigens gelegentlich auch für andere Fälle verwendet. So wurden damit ursprünglich Anteilsscheine bezeichnet, die eine Beteiligung am Vermögen eines Investmentfonds verbriefen. Auch American Depositary Receipts (ADRs) werden als Aktienzertifikate bezeichnet. Allerdings verfügen Sie als Besitzer eines ADRs im Gegensatz zu den von Banken emittierten Zertifikaten über Eigentumsrechte. Es handelt sich also nicht um Schuldverschreibungen.

Meinung

sprechblase Böhms Praxistipp

Zertifikate sind kein Teufelszeug, sondern können Ihnen die Möglichkeit bieten, mehr Rendite oder weniger Risiko in Ihr Anlage-Depot zu bringen. Besonders Bonuszertifikate und Discountzertifikate, mit denen Sie auch Gewinne erzielen können, wenn sich ein Aktienkurs seitwärts entwickelt, sind meiner Ansicht nach wichtige Anlageinstrumente.

Allerdings sollten Sie in Zertifikate nur mittelfristig investieren, für die langfristige Altersvorsorge sind sie nicht geeignet. Hier sollten Sie besser direkt in Aktien oder in ETFs und in Fonds investieren. Greifen Sie aber am besten nur zu standardisierten und nicht zu komplizierten Produkten wie z.B. Index-, Bonus- und Discountzertifikate. Bei diesen liefern sich die emittierenden Banken einen Wettbe-werb, der für niedrige Kosten sorgt. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Sie zu teuer kaufen. Und wie bei jedem Invest-ment gilt: Kaufen Sie nichts, was Sie nicht verstehen!

Stefan Böhm
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