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A-ZBöhms Börsenlexikon

Lars Erichsen

Team Böhms-DAX-Strategie
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Lars Erichsen

Was ist der Firmenwert?

Firmenwert: Ein Unternehmen ist in der Regel mehr wert als das, was in der Bilanz steht. Das macht gerade die Bewertung von Unternehmen und auch von Aktien so schwierig. Jedes Unternehmen hat Potenziale (Kundenbeziehungen, künftiges Wachstum, Reputation), die es rechtfertigen, dass ein Unternehmen höher bewertet ist als der reine Bilanzwert. Der so genannte Firmenwert/Geschäftswert schließt die Lücke zwischen dem Gesamtunternehmenswert und der Summe der Zeitwerte in der Bilanz. Der Firmenwert kann entweder vom Unternehmen selbst bestimmt werden (so genannter originärer Firmenwert) oder aber im Rahmen einer Übernahme entstehen (derivativer, also abgeleiteter Firmenwert).

Wenn ein Unternehmen übernommen wird, wird über einen Kaufpreis verhandelt. Dieser Kaufpreis beinhaltet oftmals einen Aufschlag gegenüber dem Bilanzwert des Unternehmens. In diesem Fall wird der Firmenwert Goodwill genannt und fließt in die Bilanz des übernehmenden Unternehmens ein. Vor der Übernahme tauchte der Goodwill nicht in der Bilanz des Übernahmeziels auf, nach der Übernahme muss er aber beim Käufer bilanziert werden, denn schließlich ist dafür auch Geld geflossen.

Entwickelt sich das zukünftige Geschäft schlecht, kann es sein, dass auf diesen Goodwill Abschreibungen vorgenommen werden müssen. Gelingt es aber dem Käufer das Unternehmen preiswerter als die Summe seiner Vermögensgegenstände zu übernehmen, entsteht ein so genannter Badwill, der ebenfalls bilanziell berücksichtigt werden muss. Das kommt aber nur selten vor.

Meinung

sprechblase Böhms Praxistipp

Gerade in Zeiten der Börseneuphorie gehen viele Vorstände auf „Einkaufstour".. Zukünftige Geschäftschancen werden oftmals überschätzt, für nicht wenige Unternehmenslenker steht bei einer Übernahme die persönliche Reputation im Vordergrund. Sie ahnen es: Wie gewöhnliche Sterbliche werden die Vorstände irrational und zahlen viel zu hohe Preise für die zugekauften Unternehmen.

Läuft die Konjunktur dann wieder schlechter und brechen die Aktien-Kurse an den Börsen ein, dann steht plötzlich ein völlig überhöhter Goodwill in der Bilanz. Abschreibungen und Katzenjammer bei Vorständen und Aktionären sind die Folge. Beispiele dafür gibt es viele: So hat z. B. Daimler 1998 einen viel zu hohen Preis für Chrysler gezahlt. Die Daimler-Aktie brauchte viele Jahre, um sich davon zu erholen.

Wenn Sie in ein Unternehmen bzw. in dessen Aktie langfristig investieren wollen, dann werfen Sie einen Blick in die Bilanz: Ein hoher Goodwill ist ein Warnsignal!

Stefan Böhm
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