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A-ZBöhms Börsenlexikon

Lars Erichsen

Team Böhms-DAX-Strategie
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Lars Erichsen

Was ist Hot Money?

Hot Money: Die im Umlauf befindliche Geldmenge ist während der vergangenen Jahre immer weiter gestiegen. Die Vernetzung der Welt bringt es zudem mit sich, dass Informationen in kürzester Zeit um den Erdball jagen. Diese Kombination ist die Voraussetzung dafür, dass es inzwischen so genanntes heißes Geld (engl. Hot Money) gibt.

Noch entscheidender aber ist, dass in Zeiten eines geringen Wachstums der Weltwirtschaft lukrative Anlagemöglichkeiten bzw. Investitionsprojekte mit hohen Renditen fehlen. Ein immer größerer Teil des weltweit zur Verfügung stehenden Kapitals sucht daher kurzfristige Anlagemöglichkeiten. Die großen Notenbanken der Welt sind durch ihre extrem expansive Geldpolitik seit der Finanzkrise 2008 mit dafür verantwortlich, dass immer mehr Hot Money im Umlauf ist.

Info

info Hot Money wird deswegen als „heiß" bezeichnet ...

weil es vor allem bei kurzfristigen Investitionschancen z. B. in Volkswirtschaften fließt – und auch wieder abfließt. Schon kleine Zins-Unterschiede reichen aus, um sehr hohe Kapitalströme auszulösen. Wegen des großen Umfangs des Hot Money und seinen schnellen Bewegungen von einer Anlage in die andere hat dies in den letzten Jahren vermehrt zu Kurs-Turbulenzen geführt, z. B. bei Wechselkursen, an den Aktienmärkten und an den Rentenmärkten.

Welche Probleme bringt Hot Money?

Seit Januar 2015 schützen sich z. B. die Notenbanken der Schweiz, Schwedens und anderer Länder durch Negativzinsen (Strafzinsen für kurzfristige Guthaben) vor dem Zufluss von Hot Money. Auslöser war die Europäische Zentralbank, die ihrerseits den Leitzins stark gesenkt und durch Anleihe-Käufe die umlaufende Geldmenge erhöht hat. 

Großanleger wie z. B. Hedgefonds fürchteten eine Abwertung des Euro und versuchten kurzfristig große Geldmengen in anderen Währungen wie z. B. dem Schweizer Franken zu „parken". Das führte zu starken Aufwertungsdruck auf den Franken, was die Notenbank der Schweiz mit Negativzinsen zu verhindern suchte. Letztlich mit Erfolg.

Hot Money hat aus volkswirtschaftlicher Sicht wenig Gutes: Die an kurzfristigen Anlagemotiven orientierten Kapitalströme können zu steigende Preisen in den betroffenen Volkswirtschaften führen, zu starken Wechselkursbewegungen, zu Fehlinvestitionen, zu Kapitalmarkt-Blasen und folgenreichen Abstürzen (engl. „Boom & Bust“). Da das Hot Money vor allem von großen Kapitalgesellschaften wie z. B. Hedgefonds gesteuert wird, ist es auch Ziel von Kapitalismuskritikern.

Meinung

sprechblase Böhms Praxistipp

Die wachsende Bedeutung des Hot Money kann man bedauern, als Anleger müssen Sie sich aber darauf einstellen. Das heißt: Auch in Zukunft wird es starke Kursschwankungen und Übertreibungen an den Märkten geben. Sie sollten sich davon nicht verunsichern lassen, sondern an Ihren langfristigen Einschätzungen und Anlagezielen festhalten.

Stefan Böhm
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